Am 13. Juni 1902 wurde Lustenau von Kaiser Franz Josef I. zur Marktgemeinde erhoben. Gefeiert wurde das Ereignis in Lustenau allerdings erst einige Wochen später, als die Nachricht von der Markterhebung auf dem Amtswege in der Gemeinde eintraf. Die Erhebung zur Marktgemeinde fiel in eine Zeit des Aufschwungs. Die durch die Rheinregulierung erhöhte Hochwassersicherheit beeinflusste das Wirtschaftsleben positiv. In Lustenau dominierte damals vor allem die Stickerei, aber auch die Viehzucht war ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die einige Jahre nach der Markterhebung eingeführten Lustenauer Viehmärkte wurden für die hiesigen Bauern rasch zu einer wichtigen Institution.

Im Historischen Archiv der Marktgemeinde Lustenau befinden sich im Aktenbestand A1, Schachtel 1, diverse Glückwunschbriefe zum Anlass der Markterhebung. Neben den Briefen von Privatpersonen finden sich auch Briefe von anderen Gemeinden, die der nunmehrigen Marktgemeinde und ihrer Vorstehung gratulieren. Fraglich ist, ob die im Folgenden ungekürzt und in der originalen Schreibweise wiedergegeben Glückwünsche der Stadt Dornbirn damals ebenso freundlich und voller Pathos abgefasst worden wären, wenn der Stadtrat bereits gewusst hätte, dass den Dornbirner Viehmärkten bald eine Konkurrenz durch die der Lustenauer erwachsen würde.