Opfer von Diktatur und Gewalt in Lustenau

Gedenkstätte

Am 9. November 2013, 75 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen der Reichspogromnacht, wurde die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus enthüllt. Die Marktgemeinde Lustenau möchte damit ein sichtbares Zeichen setzen und posthum die Opfer der NS-Verbrechen ehren.

Die Lustenauer Archivgespräche im Jahr 2013 setzten sich, um die Erstellung der Gedenkstätte zu begleiten, mit der NS-Zeit auseinander und fanden aufgrund des großen Publikumsinteresses jeweils im Großen Sitzungssaal des Rathauses statt. Im Anschluss an die Vorträge standen die jeweiligen Referenten für eine Diskussion zur Verfügung. Weitere vom Historischen Archiv und der Kulturabteilung der Marktgemeinde organisierte Veranstaltungen, die sich mit den damaligen Ereignissen beschäftigten, fanden über das Jahr verteilt statt. Mit hochkarätigen Referenten besetzte Archivvorträge ermöglichten eine öffentliche Diskussion über die Euthanasieverbrechen der Nationalsozialisten und die Formen des Gedenkens an die Opfer.

Weitere Informationen über die Zeit des Nationalsozialismus in Lustenau finden Sie hier.

Opferdatenbank

Momentan sind in der vom Historischen Archiv geführten Opferdatenbank 101 Personen erfasst. Viele der Einträge beruhen ursprünglich auf dem von Hermann Brändle, Gernot Egger, Meinrad Pichler und Harald Walser in der Publikation „Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945“ veröffentlichten „Lexikon Verfolgung und Widerstand“, wurden aber teilweise mittlerweile auch aus anderen Quellen ergänzt. Die hier abrufbare Version dokumentiert den in Textform aufbereiteten momentanen Forschungsstand. Dieser wird vom Team des Historischen Archivs weiterhin mit neuen Forschungsergebnissen aktualisiert und ergänzt und steht hier in seiner aktuellsten Version als PDF zum Download zur Verfügung. Hinweise aus der Bevölkerung auf weitere Opfer, biographische Details sowie relevante Quellen zu den einzelnen Personen oder Fotos werden im Historischen Archiv gerne entgegengenommen und in die Datenbank eingearbeitet.

Jahresprogramm 2013:

  • Archivgespräch 1 / 2013: Thomas Albrich: „Nationalsozialismus in Österreich“, Montag, 11. März, 18.30 Uhr, Großer Sitzungssaal im Rathaus
  • Archivgespräch 2 / 2013: Meinrad Pichler: „Nationalsozialismus in Vorarlberg“, Montag, 15. April, 18.30 Uhr, Großer Sitzungssaal im Rathaus
  • Archivgespräch 3 / 2013: Norbert Schnetzer: „Die Valduna in der NS-Zeit“, Montag, 3. Juni, 18.30 Uhr, Großer Sitzungssaal im Rathaus
  • Filmvorführung: „Sie dachten anders - Widerstand und Fahnenflucht“ von Tone Bechter, Montag, 24. Juni, 20 Uhr, Kino Lustenau, in Anwesenheit von Tone Bechter und Werner Bundschuh mit anschließendem Gespräch und Diskussion
  • Archivvortrag: Götz Aly: „Die Belasteten: Euthanasie 1939–1945“, Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr, Reichshofsaal
  • Archivexkursion 2013 (ganztägig): KZ-Gedenkstätte Dachau, Samstag 20. Juli
  • Archivvortrag: Klaus Dörner: „Euthanasie im NS-Staat: ideologisch/medizinische Hintergründe – Opfer – Täter“, Mittwoch, 24. Juli, 20 Uhr, Reichshofsaal
  • Archivmatinee: Leo Haffner, Hans-Peter Link, Wolfgang Scheffknecht: „Vom ,Christlich-deutschen Ständestaat´ ins ,Großdeutsche Reich´ – Diktaturen in den Wahrnehmungen von Vorarlberger Zeitzeugen“, Sonntag, 15. September, 10.30 Uhr, Reichshofsaal
  • Archivgespräch 4 / 2013: Oliver Heinzle: „Lustenau in der NS-Zeit“, Montag, 23. September, 18.30 Uhr, Großer Sitzungssaal im Rathaus
  • Archivgespräch 5 / 2013: Wolfgang Scheffknecht: „Gewalt und Gedächtnis – Erinnerungskultur in Lustenau im Zeitalter der Extreme“, Montag , 21. Oktober, 18.30 Uhr, Großer Sitzungssaal im Rathaus
  • Lange Nacht der Museen 2013: Führungen durch das Gemeindearchiv und Teilnahme an der Ausstellung des AVK: „Aufbruch in die Moderne. Die letzten Friedensjahre vor dem Ersten Weltkrieg“, Samstag, 5. Oktober
  • Enthüllung der Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus, Samstag, 9. November 2013, 20 Uhr
  • Ausstellung: „Das Lustenauer Kriegerdenkmal – Entstehung und Geschichte“, Ausstellungsdauer: 9. – 13. und 19. – 29. November, Foyer Reichshofsaal
  • Vortrag und Lesung: Ari Rath: „Ari heißt Löwe“, Montag, 9. Dezember, Reichshofsaal, Moderation Peter Niedermair
Oliver Heinzle
T +43 5577 8181-4232 E-Mail senden

Historisches Archiv
Kaiser-Franz-Josef Straße 4a