News Auf den Spuren der Lustenauer Industriekultur 18. September 2014

Fabrik

Unter dem Titel „Orte – Fabriken – Geschichten“ machten sich am 6. September über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim diesjährigen Archivspaziergang mit dem Fahrrad auf den Weg, um mehr über die steinernen Zeugen der einstigen Stickerei-Hochblüte in Lustenau zu erfahren.

Kooperation mit dem Wirtschaftsarchiv

Gruppenfoto Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der Fabrik des Albert Scheffknecht in der Holzstraße.

Der Archivspaziergang, den das Historische Archiv jedes Jahr organisiert, wurde heuer in Kooperation mit dem Wirtschaftsarchiv Vorarlberg durchgeführt. Anlass war der Architekturführer „Orte - Fabriken - Geschichten", der im März dieses Jahres erschien. Oliver Heinzle vom Historischen Archiv und Barbara Grabherr-Schneider, eine der beiden Autorinnen des Buches, in dem auch Lustenau prominent vertreten ist, führten dabei zu architekturhistorisch interessanten Gebäuden und Orten.

Die samstagnachmittägliche Tour startete am Kirchplatz und führte über die im Zuge des Booms vor dem Ersten Weltkrieg ausgebaute Kaiser-Franz-Josef-Straße zur 1912 erbauten Stickereifabrik „Albert Scheffknecht“ in der Holzstraße. Über die Teilenstraße mit näheren Erläuterungen zur Firma „J. G. Seewald“ und ihren Bauten führte die Radtour zur vis-à-vis der Widumturnhalle gelegenen, noch recht ursprünglich erhaltenen Fabrik des „Gottfried Hofer“. Dort ging Barbara Grabherr-Schneider auf die vielen weiteren, einstmals in diesem Gebiet der Gemeinde angesiedelten Unternehmen ein.

Stickervillen, Impulszentrum Fabrik und Tramremise

Villa Auch bei der 1920 erbauten „Villa Scheffknecht“ machte die Tour halt.

Nach einem Stopp bei der herrschaftlichen Villa des Albert Scheffknecht und seines Sohnes Hermann, vulgo: „Dar Schlau“ und der Erörterung seiner interessanten Firmengeschichte, stand die Firma „Hofer, Bösch & Cie“ in der Rheinstraße und damit die Geschichte der Lustenauer Stickereipioniere Johann und Josef Gottfried Hofer auf dem Programm. Beim ehemaligen Grenzübergang Unterfahr, in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Tramremise, rundeten Erläuterungen über die frühere Verkehrssituation und die vielfältigen wirtschaftlichen Beziehungen mit der Schweiz die Veranstaltung ab. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen die Exkursion gemeinsam mit Oliver Heinzle und Barbara Grabherr-Schneider gemütlich im dortigen Gastgarten ausklingen.