News Aus der Gemeindevertretungssitzung 19. September 2014

Luftaufnahme Lustenau_Land Vorarlberg

Bei einer kurzen Gemeindevertretungssitzung standen letzten Donnerstag, den 18. September, Berichte über den aktuellen Stand des Sicherheitsprojekts RHESI, eine Kassaprüfung, ein Resümee des Feldhotels und eine historische Vergabe, nämlich die des letzten Bauloses der Kanalisation, auf der Tagesordnung.

Neue Wege in der Bürgerbeteiligung im Feldhotel

Feldhotel Willkommene Bereicherung des Lustenauer Sommers und Instrument zur Bürgerbeteilung: Das Feldhotel hat den Nerv vieler getroffen. (Foto: Lukas Hämmerle)

Bürgermeister Kurt Fischer ließ in einer kurzen Präsentation das temporäre Zentrumsprojekt „Feldhotel“ Revue passieren. Er zitierte dabei die Verantwortliche Marina Hämmerle: „Für fünf Wochen wurde das Feldhotel zwischen den Obstbäumen auf der Virglarhoschtat hinter der Kirche St. Peter und Paul zum Sehnsuchtsort der LustenauerInnen. Die Vermittlung der Zentrumsideen war eingebettet in ein vielfältiges, geselliges Kulturprogramm und dem Genuss von Speis und Trank in einer einfachen Dorfbeiz.“ In 23 öffentlichen und 10 internen Veranstaltungen kamen Lustenaus BürgerInnen zu den Themen Außenraumgestaltung, Mobilität, Städtebau, Wohnen, Integration, Landschaftsraum und Zusammenleben miteinander ins Gespräch. Rund 2300 Gäste, viele baldige Stammgäste und Neugierige jeden Alters und aus allen politischen Lagern, Alteingesessene und Alternative, darunter auch viele Studierende, die ansonsten auswärts leben, trafen sich gerne zum Austausch im Feldhotel, so Marina Hämmerles Resümee.

Zentrumsideen wurden diskutiert

Die Zentrumsideen hätten vielfach großen Zuspruch gefunden, berichtete der Bürgermeister. Vor allem die Schaffung alternativer Qualitäten zum Kirchplatz - wie das Feldhotel in der Wiese - sei sehr geschätzt worden. Eine angedachte Fußgängerzone habe in den Diskussionen für Kontroversen gesorgt, es habe viele BefürworterInnen gegeben, es seien aber auch viele Ängste von Seiten der Gewerbetreibenden und AnrainerInnen geäußert worden. Die Sicherung einer großen zusammenhängende Grünfläche auf dem Baufeld Ost wurde jedenfalls sehr bestätigt, was eine wichtige Voraussetzung für den nun anstehenden Planungswettbewerb ist. Auf dem Baufeld West müssten zuerst die Anrainer über einen Ideenwettbewerb ins Boot geholt werden, so die Empfehlung der Projektleiterin. Im Baufeld Mitte (Kirchplatz etc) würden für nächstes Jahr temporäre Maßnahmen angedacht. Bei den Kosten konnte über Einnahmen und Sponsoring die Hälfte der Ausgaben lukriert werden, der Budgetrahmen konnte deshalb eingehalten werden. Nun werde der Masterplan finalisiert, im Lenkungsausschuss der Gemeinde und im November der Bevölkerung bei einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert und der Gemeindevertretung zur Beschlussfassung mit Wettbewerbsverfahren vorgelegt.

Trinkwasserversorgung Lustenaus: Intensive Suche nach geeignetem Ersatzbrunnen

Anschließend gab der Bürgermeister Einblick in den momentanen Stand des Rhein-Sicherheitsprojekts RHESI. Wie schon berichtet, müssen für die beiden bestehenden Brunnen, die Lustenaus Trinkwasserversorgung gewährleisten, Ersatzbrunnen gefunden werden. Dazu wird seit Herbst 2013 eine vertiefte Untersuchung mit Kernbohrungen im rechten Rheinvorland auf der Höhe des alten Zollamts (k&k Restaurant) durchgeführt. Im April wurde heuer ein Kurz-Pumpversuch zur Untersuchung der Durchlässigkeit und Wasserqualität absolviert. Das positive Ergebnis: Die Wasserqualität sei mit jetzigen Brunnen vergleichbar. Nun läuft bis Ende des Jahres das Behördenverfahren bei der BH Dornbirn, zu Jahresbeginn 2015 wird ein Langzeitpumpversuch unternommen. Bis im Mai soll sich herauskristallisiert haben, ob der Probebrunnen einen adäquaten Ersatz für den bestehenden Hauptbrunnen darstellen könne, so Bürgermeister Kurt Fischer. Lustenau brauche vor Ort eine zukunftssichere Grundversorgung.

Letztes Baulos der Kanalisation vergeben

Kanal Vorachstraße Das Jahrhundertprojekt Kanalisation geht ins Finale: Tiefbaugemeinderat Wolfgang Bösch und Projektleiter Heinz Fröwis

Unter „Vergabe von Lieferungen und Leistungen“ stand der Satz und Druck des Lustenauer Gemeindeblatts auf der Tagesordnung, den Zuschlag erhielt die Buchdruckerei Lustenau. So wird auch in den kommenden drei Jahren 2015, 16 und 17 das beliebte Wochenblatt unserer Gemeinde in der gewohnt hohen Qualität erscheinen. Die zweite Vergabe des Abends war ein historischer Moment: Das letzte Baulos der Ortskanalisation! Mit dem Bauabschnitt A 56, Ausbau Binsenfeldstraße, wird das Jahrhundertprojekt „Ausbau der Kanalisation“ abgeschlossen. Bürgermeister Kurt Fischer und Tiefbaugemeinderat Wolfgang Bösch dankten besonders der Verwaltung und hier stellvertretend dem Projektleiter Heinz Fröwis für den jahrzehntelangen Einsatz und den langen Weg bis zum Endausbau der Abwasserversorgung in unserer Gemeinde. Mit den Arbeiten des letzten Bauabschnittes wurde die Firma Wilhelm & Mayer aus Götzis beauftragt, Baubeginn ist das Frühjahr 2015.

Kassaprüfung und Anfragebeantwortung zum Reichshofstadion

Reichshofstadion Sportreferent Bernd Bösch gab Auskunft über Infrastrukturmaßnahmen im Reichshostadion und kündigte das Fußballkonzept an.

Bei einer unangekündigten Kassaprüfung wurden vom Prüfungsausschuss die Bankkonten der Gemeinde geprüft, sie ergab keinerlei Beanstatungen, so der Prüfungsbericht, den Gemeindevertreter und Ausschussmitglied Gerhard Bezler verlas. Den Bediensteten der Finanzabteilung wurde die Anerkennung für die vorbildliche Kontoführung und Arbeit ausgesprochen, ein Lob, dem sich der Bürgermeister und die Gemeindevertretung einhellig anschlossen. Außerdem beantwortete der Sportreferent Bernd Bösch eine Anfrage der FPÖ-Gemeindevertreterin Nicole Hosp zum Reichshofstadion. Bernd Bösch antwortete ausführlich zu den vorgelegten Fragen, seit wann die offenen Forderungen der Bundesliga zur Infrastruktur des Stadions bekannt gewesen seien, wie es aktuell mit Kameraturm und der Kostenplanung für künftige Maßnahmen im Reichshofstadion stünde und wann das Fußballkonzept der Gemeinde fertiggestellt werde. Im Fußballkonzept will die Gemeinde Lösungen für alle fußballrelevanten Themen wie „Ausbau des Reichshofstadions“, „Zukunft des Stadions an der Holzstraße“, „Heimstätte für den FC“, „Fußball-Nachwuchszentrum“ und „Zukunft Sportplatz Wiesenrain“ definieren. Das Grobkonzept, das von einem externen Sportmanager unter Einbindung der Beteiligten und Verantwortlichen erstellt wird, soll bis Jänner 2015 vorliegen, abgeschlossen soll es bis September 2015 sein. Nicole Hosp bedankte sich beim Sportreferenten für die ausführliche Beantwortung des Fragenkatalogs.