News Enthüllung der Gedenkstätte 31. Oktober 2013

Gedenkstätte

75 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen der Reichspogromnacht findet in Lustenau die feierliche Enthüllung einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Die Marktgemeinde Lustenau möchte damit ein sichtbares Zeichen setzen und posthum die Opfer von Gewalt und Diktatur ehren. Ihre namentliche Erwähnung auf dem Denkmal soll die Erinnerung an sie und die Umstände ihres Todes wachhalten.

Veranstaltungen während des ganzen Jahres 2013

Ein über das ganze Jahr 2013 gestreutes umfangreiches Programm mit vielen Veranstaltungen, begleitete den Entstehungsprozess des Denkmals. Neben den Archivgesprächen, bei denen die Referenten Thomas Albrich, Meinrad Pichler, Norbert Schnetzer, Oliver Heinzle und Wolfgang Scheffknecht verschiedene Aspekte des Themenkomplexes Nationalsozialismus behandelten, wurde im Rahmen einer Archivmatinee von Leo Haffner, Hans-Peter Link und Wolfgang Scheffknecht auf die Wahrnehmungen von Vorarlberger Zeitzeugen im „Zeitalter der Extreme“ eingegangen. Eine Filmvorführung im Lustenauer Kino thematisierte in Anwesenheit des Filmemachers Tone Bechter und des Historikers Werner Bundschuh Widerstand und Fahnenflucht in Vorarlberg. Auch eine Exkursion des Historischen Archivs zur KZ-Gedenkstätte Dachau richtete den Fokus auf die Schicksale der Opfer und auf die menschenverachtenden Methoden der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Vortragsreihe mit renommierten Historikern

Götz Aly Ein über das ganze Jahr 2013 gestreutes umfangreiches Programm mit Veranstaltungen und Vorträgen begleitete den Entstehungsprozess des Denkmals. Mit Götz Aly und Klaus Dörner wurden hochkarätige Referenten nach Lustenau geladen.

Mit Götz Aly und Klaus Dörner konnten zwei hochkarätige deutsche Experten für Vorträge zur NS-Euthanasie gewonnen und damit auch die Möglichkeit für eine öffentliche Diskussion des Themas geschaffen werden. Die NS-Euthanasie soll auch in Zukunft mit Unterstützung der Marktgemeinde verstärkt in den Lustenauer Schulen thematisiert werden.

Die Opfer sichtbar machen

Die Gedenkstätte wurde zwischen dem Rathaus und der Kirche und damit in unmittelbarer Nachbarschaft zum bereits bestehenden Kriegerdenkmal errichtet. Der Lustenauer Bildhauer Udo Rabensteiner zeichnet für die künstlerische Gestaltung dieser Gedenkstätte für alle Opfer des Nationalsozialismus in Lustenau verantwortlich. Die namentliche Erwähnung der bislang gesicherten Todesopfer soll die Erinnerung an diese Menschen und die Umstände ihres Todes wachhalten. Im Zuge der Errichtung der Erinnerungsstätte wurde vom Team des Historischen Archivs der Marktgemeinde Lustenau eine Datenbank, die die Schicksale der Opfer dokumentiert, erarbeitet. Eine laufende Erweiterung der Datenbank ist geplant, um diese auf dem jeweils aktuellen Forschungsstand zu halten.

Öffentliche Enthüllung mit Festakt und Gottesdienst

Die Marktgemeinde Lustenau lädt die Bevölkerung herzlich zur Enthüllung der Gedenkstätte am Samstag, 9. November 2013 um 20.00 Uhr ein. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Kurt Fischer und einer Einführung von Gemeindearchivar Dr. Wolfgang Scheffknecht in der Pfarrkirche St. Peter und Paul wird die Gedenkstätte unmittelbar neben dem Kriegerdenkmal enthüllt. Im Anschluss lädt die Gemeinde in das Foyer des Reichshofsaales ein, in dem zeitgleich in einer kleinen Ausstellung die Entstehung des Kriegerdenkmals dokumentiert wird. Bereits um 18.30 Uhr besteht die Möglichkeit, der Opfer in einem Gottesdienst zu gedenken.

Enthüllung der Gedenkstätte

„Zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur in Lustenau“
9. November 2013, 20.00 Uhr
Pfarrkirche St. Peter und Paul, Lustenau
Gedenkgottesdienst, 18.30 Uhr