News Erfreulicher Kiebitz-Bruterfolg im Lustenauer Ried 30. September 2015

geschlüpfter Kiebitz

Erfreuliches gibt es vom Gemeinschaftsprojekt von Naturschutzbund Vorarlberg und den Niederwildrevieren „Wiesenbrüterschutz in Vorarlberg“ zu berichten: Mindestens 96 Kiebitzküken wurden dieses Jahr im Rheintal zwischen Lauterach und Hohenems flügge, davon allein 66 im Auer Ried und 25 im Widnauer Ried.

Bei insgesamt 53 - 54 Brutpaaren, die im Projektgebiet gebrütet haben, hat jedes Vogelpaar im Schnitt 1,8 Junge großgezogen – ein ungewöhnlich hoher Bruterfolg für den Kiebitz. Neben der trockenen Witterung ist dieses gute Ergebnis noch anderen günstigen Faktoren zu verdanken. Mit dem geringen Brutbestand gehört der Kiebitz zu den vom Aussterben bedrohten Brutvögeln in Vorarlberg.

Gut getarnte Gelege – leichte Beute für Räuber?

Kiebitze legen ihr Nest mit den vier gesprenkelten Eiern gut getarnt am Boden in Streuwiesen und auf Äckern an. Werden die Äcker im Frühjahr bestellt, können die Nester deshalb leicht übersehen und zerstört werden. Dann müssen die Kiebitze ein neues Gelege zeitigen.

Die Küken, die nach rund vier Wochen schlüpfen, können zwar vom ersten Tag an laufen und selbstständig Nahrung aufnehmen, aber bis sie fliegen können, vergehen noch etwa fünf Wochen. In dieser Zeit sind sie, ebenso wie zuvor die Eier, eine leichte Beute für den Fuchs oder andere Räuber.

Erfolgsmodell Kiebitzäcker im Auer und Widnauer Ried

Kiebitzküken flügge Auch das flügge Kiebitzjunge ist noch gut getarnt. (Foto: Reinhard Hellmair)

Dass der Kiebitz in diesem Jahr so erfolgreich brüten konnte, ist nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit zwischen Vogelkundlern und Landwirten und der Schwerpunktbejagung der beteiligten Niederwildreviere auf Fuchs, Steinmarder, Dachs und Hermelin zu verdanken.

Als „Erfolgsmodell“ haben sich die neuen Fördermöglichkeiten im ÖPUL bzw. Naturschutzfonds erwiesen, welche von der Umweltschutzabteilung des Landes gemeinsam mit dem Naturschutzbund-Projektteam entwickelt wurden: Auf den neu eingerichteten „Kiebitzäckern“ im Auer und Widnauer Ried, die von 10. März bis 10. Mai offen bleiben und nicht bewirtschaftet werden, sind besonders viele Junge flügge geworden.