News Erneuter Preis für „Lustenau mobil“ 14. Juli 2014

Kinder Mobil

Nicht den vierten Stern, dafür den zweiten „Aquila“-Adler holte sich die Marktgemeinde Lustenau bei der Verleihung des österreichischen Verkehrssicherheitspreises in Wien! Ausgezeichnet mit dem „Aquila“ wurde das Maßnahmenbündel „Lustenau mobil. Anders unterwegs“, mit dem sich eine Arbeitsgruppe seit 2008 aktiv für die Steigerung der bewussten Mobilität durch FußgängerInnen, Radfahren und den öffentlichen Verkehr engagiert.

Das schon mehrfach ausgezeichnete Projekt umfasst ein Paket aus 100 abgestimmten Maßnahmen, die seit sechs Jahren konsequent umgesetzt werden und nun auch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit gewürdigt wurden. Damit knüpft man in Lustenau an den ersten „Aquila“ an, mit dem 2010 schon das Verkehrssicherheitsprojekt „Kinder mobil. Anders unterwegs“ ausgezeichnet wurde und österreichweit zahlreiche Nachahmer gefunden hat.

Bürgermeister Kurt Fischer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine Würdigung für die Arbeitsgruppe, die sich mit Herzblut für eine zukunftsfähige Mobilität im Ort einsetzt und für alle LustenauerInnen, die mit ihrem vorbildlichen Verhalten dafür sorgen, dass wir den hausgemachten PKW-Verkehr reduzieren und unser Lustenau damit noch lebenswerter machen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!“

Ambitionierte Ziele von „Lustenau mobil“

Mobilitätsgruppe Ausgezeichnete Arbeitsgruppe „Lustenau mobil“: Astrid Riedl, Dietmar Haller, Johannes Zangerl, Alexandra Ender, René Schreiber, Michael Schulz, Christine Vetter, Thomas König, Peter Buschta, Kurt Fischer, Judith Bösch

„Lustenau mobil“ ist ein Prozess mit Zukunft mit dem Ziel, der bewussten Mobilität eine Vorrangstellung zu geben und diese zum fixen Bestandteil zukünftiger Planungen zu machen. Die Aktivitäten umfassen die Schaffung idealer infrastruktureller Voraussetzungen, bewusstseinsbildende Maßnahmen für Kinder und Erwachsene, Verbesserungen bestehender Fuß- und Radwege sowie Bushaltestellen und des Bahnhofs, Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots und eine verstärkte Zusammenarbeit mit Schulen, Institutionen und Unternehmen“, berichtet Verkehrsgemeinderat Dietmar Haller. Umweltreferentin Christine Vetter und Bildungsreferent Ernst Hagen bekräftigen: „Mobilität ist ein wichtiges Gut, mit dem bewusst umgegangen werden sollte, deshalb ist es wichtig, aktiv – eben mit den Lustenauer Mobilitätsmaßnahmen – gegen das steigende Verkehrsaufkommen aufzutreten, statt es nur passiv hinzunehmen.“

Partnerschaften auf vielen Ebenen

Aquila Strahlende Sieger nehmen den Aquila-Adler 2014 für Lustenau in Wien entgegen: Verkehrsgemeinderat Dietmar Haller und Alexandra Ender vom Lustenau Marketing mit Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer und den Geschäftsführern des KfV Othmar Thann und Louis Norman-Audenhove. (Foto: KfV/APA-Fotoservice/Buchacher)

Mobilität ist ein Querschnittsthema, das in der Gemeinde referatsübergreifend aus den Bereichen Verkehr, Planung, Bauen, Sicherheitswache, Umwelt, Bildung, Ortsmarketing und Öffentlichkeitsarbeit bearbeitet wird. „Aber nicht nur die öffentliche Hand ist Partner von Lustenau MOBIL. Wenn ein solches Projekt funktionieren soll, müssen die Betroffenen, also die VerkehrsteilnehmerInnen und Meinungsbildner, ebenfalls ins Boot geholt werden“, sind sich alle Beteiligten einig. Im Besonderen sind hier Kinder und ihre Eltern, Jugendliche, Senioren, Betriebe und ihre MitarbeiterInnen, Schulen, Veranstalter bzw. die BesucherInnen von Veranstaltungen angesprochen. Von diesen Maßnahmen profitieren dann nicht nur die Lustenauerinnen und Lustenauer, sondern alle, die im Ort zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus unterwegs sind.

Der Wettbewerb „Aquila“

Fahrradmarkt LustenauerInnen sind begeisterte RadlerInnen und halten mit 22% Radfahreranteil österreichweit einen Spitzenrang! (Foto: Marcel Hagen)

Der „Aquila“ wird seit über 40 Jahren vom Kuratorium für Verkehrssicherheit ausgeschrieben. Ausgezeichnet wurde heuer in sieben Kategorien: Kindergärten und Volksschulen, Mittelschulen und höhere Schulen, Gemeinden und Städte, Unternehmen, Vereine, Medien und den Kreativwettbewerb. Auf Platz 2 in der Kategorie Städte und Gemeinden landete Hollabrunn in Niederösterreich mit dem Projekt „Parksheriff einmal anders“, das der Absicherung der Schulwege dient. Den dritten Platz erreichte Heiligenkreuz im Lafnitztal in Kärnten mit dem „Pedibus“: Kinder werden an bestimmten Treffpunkten abgeholt, um gemeinsam den Schulweg zu meistern.

Factbox „Lustenau mobil“ - Auswahl einiger Projekte:

Fahrradwettbewerb: 22 % aller Wege werden in Lustenau per Rad zurückgelegt. Das ergab für 2013 die beachtliche Strecke von 523.848 Kilometern.

Fahrradmarkt: Zweimal im Jahr, zum Auftakt und Abschluss des Fahrradwettbewerbs, steht am Kirchplatz das Fahrrad im Fokus. Für alle TeilnehmerInnen gibt es eine Fahrrad-Überraschung und tolle Preise zu gewinnen.

Bewusst mobile Gemeindeverwaltung: Die MitarbeiterInnen der Marktgemeinde radeln und fahren auch dienstlich mit gutem Beispiel voran. Über die Hälfte der 400 MitarbeiterInnen legen ihren Weg zur Arbeit auf dem Fahrrad zurück - manche radeln bis zu 25 Kilometer täglich. Beim Fahrradlotto gibt es regelmäßig Geschenkgutscheine zu gewinnen. Für Dienstfahrten steht auch ein Elektroauto zur Verfügung, auch Dienstfahrten auf dem Fahrrad werden belohnt.

Das Radverkehrskonzept ist ein Masterplan zur mittelfristigen Entwicklung von Radrouten im mittleren Rheintal. Mit vielen beschilderten Radrouten und der ebenen Topographie hat Lustenau die Chance, zur Fahrradgemeinde Nummer 1 aufzusteigen. Das ambitionierte Ziel ist ein Radanteil von mehr als 30 %.

Verkehrsentlastung durch „Mobil im Rheintal“ (MIR): Im Planungsverfahren zu MIR wurde ein Verkehrspaket für das untere Rheintal geschnürt, das derzeit aufwändig geprüft wird. Es umfasst verschiedene, auch grenzüberschreitende Maßnahmen zur - von Lustenau dringend benötigten (!) - Verkehrsentlastung.

Förderung für Jahreskarten des VVV: BesitzerInnen von Jahreskarten des Verkehrsverbundes Vorarlberg bekommen von der Gemeinde einen einmaligen Mobilitätszuschuss in Höhe von 15 % des Kartenpreises gewährt.

Kinder Mobil. Anders unterwegs: Mit dieser Aktion werden Lustenaus Eltern und ihre Kinder motiviert, den Schulweg wieder zu Fuß, per Bus oder Fahrrad anstatt im „Elterntaxi“ zurückzulegen. Von 2009 bis 2013 waren alle Lustenauer Kindergärten und Volksschulen bei „Kinder mobil" dabei! Bei der Aktion wurde auch die Sicherheit der Wege untersucht und viele gefährliche Straßenübergänge entschärft.