News Gewässeraufwertung im Schweizer Ried abgeschlossen 28. April 2014
Begünstigt durch das niederschlagsarme Wetter wurden heuer die letzten 2.000 Meter übersteiler Riedgräben im südlichen Schweizer Ried wildtierfreundlich abgeflacht. Insgesamt wurden in den letzten 10 Jahren über 16 Kilometer Todesfallen für Kleintiere entschärft. Nun konnte das langjährige Projekt der Ortsgemeinden Widnau und Schmitter, das vom Landeswasserbauamt finanziell und von der Marktgemeinde Lustenau organisatorisch unterstützt wurde, erfolgreich abgeschlossen werden. Denn immer wieder kam und kommt es bei steilen Riedgräben vor, dass alle möglichen Kleintiere, Jungvögel, Hasen, Rehe, ja sogar Rinder und Pferde in die stellenweise kaum erkennbaren Gräben fallen, sich nicht mehr selbst befreien können und mitunter qualvoll verenden.
Erfreulicher Bruterfolg bei Kiebitz & Co
In den letzten Jahren gibt es wieder mehr junge Kiebitze im Ried. Zum guten Bruterfolg der Wiesenbrüter haben neben der Anlage von Flachteichen auch die Grabenabflachungen einen Beitrag geleistet. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Erfolg auch heuer und in den nächsten Jahren wiederholt, damit uns die gefährdeten Flugakrobaten auch zukünftig durch den Rheintaler Frühling begleiten.
Ökologische Aufwertung ermöglicht leichtere Pflege
Neben den ökologischen Vorteilen für die Riedlebewelt sind die Abflachungen auch für die Grabeninstandhaltung günstiger, da die flachen Böschungen leichter gemäht werden können. Während in den Schweizer Riedern diese wichtigen Landschaftsaufwertungen nach 10 Jahren nun weitgehend abgeschlossen werden konnten, warten im Lustenauer Ried noch viele Kilometer steile Flussgräben auf ihre Abflachung.
Die Riedgrabengestaltungen sind im Sinne des Lustenauer Umweltleitbildes nur ein Teil des umfangreichen Wiederbelebungsprogrammes für die Lustenauer Fließgewässer. Mit der vor dem Abschluss stehenden Abwasserkanalisierung macht der Gewässerschutz auch im Siedlungsgebiet erfreuliche Fortschritte. Die gestalterische Aufwertung der Siedlungsbäche wird eine der großen umweltpolitischen Aufgaben der näheren Zukunft: Der sanierte Grindelkanal zwischen St. Antonius-Kapelle und Wiesenrainstraße zeigt ansatzweise, was bei eingeschränktem Platzangebot gestalterisch möglich ist.