News „Greotli Greotli“ - Interkulturelles Faschingsfest 21. Februar 2017

Faschingsfest

Am vergangenen Sonntag haben zahlreiche große und kleine „Greotli“ den Weg ins Theresienheim gefunden. Eingeladen hat „Dô Sin“, das Netzwerk für Flüchtlinge in Lustenau gemeinsam mit der Flüchtlingskoordination der Marktgemeinde. Neben Kaffee, Krapfen, Kinderprogramm und orientalischem Linseneintopf konnte Begegnung gelebt und unsere Kultur und Brauchtümer näher gebracht werden.

Lustenauer Freiwillige, die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, haben ihren Fundus an „Greotli-Häs“ ausgegraben und diese Schätze mit unseren neuen BürgerInnen aus Syrien und Afghanistan geteilt. So war es allen möglich, verkleidet am Fest teilzunehmen und unsere Kultur und unser Brauchtum in der „5. Jahreszeit“ kennenzulernen.

Feiern, Singen und Kennenlernen „Ohne Grenzen“

Faschingsfest Die Kinder hatten viel Spaß in der Verkleidungsecke.

Den Programmauftakt gestaltete der Chor „Singen ohne Grenzen“ unter der Leitung von Edith Hagen. „Singend Deutsch lernen“ lautet das Motto des Chores, der sich seit bald eineinhalb Jahren regelmäßig zu Proben trifft. Dabei singen und musizieren Menschen aus Lustenau, Syrien, Afghanistan und dem Irak gemeinsam – so findet Begegnung statt und Freundschaften, die meist über die Proben hinausgehen, können geschlossen werden. Die Kinder wurden von den Clowns Audrey und Michael Weiß in die Zirkusdisziplinen eingewiesen und konnten ihre Jonglier- und Theaterfähigkeiten unter Beweis stellen - und das, nachdem sie sich beim Kinderschminken in das „Greôtli ihrer Wahl“ verwandelt haben.

Familienpaten begleiten im Alltag

Faschingsfest „Greotli Greotli“ – Gertraud Sucher mit ihrem Deutschschüler Haidar Noorzai.

Im Netzwerk „Dô Sin“ werden Flüchtlingsfamilien, deren Verfahren bereits abgeschlossen ist und die in Lustenau bleiben werden, von einer einheimischen Familie oder Einzelpersonen ehrenamtlich betreut. Ziel ist es, die ersten selbstständigen Schritte im Alltag zu unterstützen und die Orientierung bei uns im Ort zu erleichtern. Bei der Vermittlung wird besonders auf ähnliche Interessen der Familien, Kinder im gleichen Alter oder einem nahen Wohnort geachtet. Viele Lustenauer Familien kamen mit „ihren“ syrischen Familien gemeinsam zum Fest und haben den fröhlichen Nachmittag sichtlich genossen.

Brauchtum vermitteln

„Es ist uns wichtig, den Flüchtlingen Feste, die in unserer Kultur fest verankert sind, näher zu bringen und Brauchtümer im Jahreskreis zugänglich zu machen. So findet Kennenlernen und Wertevermittlung in der Praxis statt“, erklären die beiden Flüchtlingskoordinatorinnen Anya Fleischmann und Andrea Hollenstein. „Als nächstes erfolgen die Einladungen zum Funken und „Schiiboschlacho“, denn um gemeinsam feiern und lachen zu können, muss man nicht dieselbe Sprache sprechen“, ergänzen sie.