News Grindelkanal als naturnahes Gewässer 20. November 2013

Grindelkanal

Kanalisierung findet nicht nur unterirdisch statt, beträchtliche Summen fließen im Zuge der Kanalarbeiten auch in die Revitalisierung unserer Gewässer. Der Grindelkanal, einst mit Abwässern belastet, soll nun Schritt für Schritt ein Gewässer werden, das die Bezeichnung „Bach“ wieder verdient. Zuletzt wurden flussabwärts der St. Antonius- Kapelle, von der Rüttistraße bis zur Wiesenrainstraße, Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Der sandige, instabile Boden in diesem Abschnitt verlangte nach einer Stabilisierung der Sohle, die mit einem Stützkorsett aus Holz und Flusskies erreicht wurde.

„Damit sich zukünftig das Gerinne und die Böschungen naturnah entwickeln können, wurde der Graben mit Steinen, Wurzelstöcken, Weidenfaschinen und Baumstämmen strukturiert und gestaltet“, berichtet Otto Sohm vom Landesflussbauhof. „So kann sich mit punktueller Nachhilfe am Grindelkanal in absehbarer Zeit eine standorttypische Flora und Fauna entwickeln.“ Bei der Besichtigung des revitalisierten Gewässerabschnitts nutzte Tiefbaureferent Wolfgang Bösch die Gelegenheit, sich bei den Anrainern zu bedanken: „Wir möchten uns für das große entgegengebrachte Verständnis für allfällige Störungen während der Arbeiten an den Gewässern und am gesamten Kanalnetz bedanken“. So konnten die Bauarbeiten zügig erledigt werden.

Gewässerpflege und Instandhaltung

Grindelkanal Teilerfolg: Otto Sohm, Vizebgm. Walter Natter, Kurt Spechtenhauser und Tiefbaureferent Wolfgang Bösch freuen sich über einen weiteren naturnah gestalteten Abschnitt des Grindelkanals.

In Zukunft muss beachtet werden, dass im Uferbereich kein Grünschnitt abgelagert wird, erklärt Kurt Spechtenhauser, der die Arbeiten seitens des Bauhofs koordiniert und auch für die Gewässerpflege verantwortlich ist. „Dies führt flussabwärts zu unnötigen Düngungen, zu starkem Wuchs von Ufer- und Wasserpflanzen, der Pflegeaufwand für einen intakten Bachlauf, der die wichtigen Aufgaben übernehmen kann, wird unnötig hoch.“

Vielfältige Funktionen

Grindelkanal Ein Betongerinne: Der Grindelkanal vor seiner Revitalisierung in der Wiesenstraße

Bei der Rückführung der Kanäle in naturnahe Bäche arbeiten Tiefbau, Bauhof und Umwelt eng mit dem Landesflussbauhof zusammen, mit dem Ziel, über eine regulierte Strömung die Wasserqualität zu erhöhen und ursprüngliche Tier- und Pflanzenarten anzusiedeln. Neben dieser ökologischen Funktion, spielen die Gewässer auch eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz. Deshalb gestalten die Tiefbauer den Kanal in ein flaches Fließgewässer mit Ausdehnungen um, das bei steigendem Wasserspiegel als Rückhaltebecken dient.