News Gutshof Heidensand, Abschluss Kanalisation und neues Clubheim im Holz 27. Januar 2017

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Bei der ersten Gemeindevertretungssitzung des Jahres standen Neuverpachtungen, der Abschluss der Kanalisation und der Neubau eines Clubheims im Stadion an der Holzstraße zur Beschlussfassung.

Flächen des Gemeindegutshofs Heidensand verpachtet

Neue Flächen Gutshof Heidensand 5,2 Hektar Flächen des Gutshofes Heidensand werden zur biologischen Bewirtschaftung verpachtet.

In den letzten beiden Jahren wurden rund 5,2 Hektar große Flächen im Gemeindegutshof Heidensand einem Bodenaufbauprogramm unterzogen. Nun sollen diese Flächen biologisch bewirtschaftet werden. Dazu hat die Gemeindevertretung beschlossen, die Ackerflächen an drei Lustenauer Landwirte zur biologischen Nutzung zu verpachten. Die Flächen sollen von den drei Akteuren in Zusammenarbeit, zB in der Fruchtfolge, bewirtschaftet werden, fußend auf einem Konzept, das Biobauer Simon Vetter ausgearbeitet hat. 2,2 Hektar werden an Vetter verpachtet, der seit Jahren schon auf großen Flächen im Heidensand Biogemüse für die beliebte Gemüsekiste anbaut. Weitere 2,2 Hektar Land werden an den Jungbauer Johannes Hämmerle verpachtet, der dort Biokraut anbauen möchte. An den Lustenauer Safthersteller Andreas Krammel werden 0,8 Hektar Fläche verpachtet. Hier sollen Biostreuobst und alte Apfelsorten angebaut werden.

Gutshof für das Gemeinwohl mit Vorbildwirkung

Heidensand1923_kl Die Gemeinde errichtete in den 1920er Jahren den Gemeindegutshof Heidensand zur Ernährung der alten Menschen im sogenannten „Versorgungsheim“ im Schützengarten. (Foto historisches Archiv)

In den 1920er Jahren zur Versorgung der alten Heimbewohner im sogenannten „Versorgungsheim“ errichtet, bot der Gemeindegutshof einst Arbeitsplätze für die Lustenauer und sollte in seiner Art Vorbild für andere Höfe sein. An die Idee des Gemeinnutzens knüpft die Gemeinde nach Jahren der Fremdverpachtung und Nutzung als Reitstall und Tierställe wieder an. „Der Gutshof soll biologisch bewirtschaftet werden und darüber hinaus der Allgemeinheit als Bildungs-, Begegnungs- und Kulturstätte dienen. Wir wollen eine Marke Heidensand aufbauen, die Strahlkraft über eine reine Landwirtschaft hinaus hat“, so Bürgermeister Kurt Fischer bei der Gemeindevertretungssitzung. Der Lustenauer Gemeindegutshof Heidensand verfügt über 23 Hektar große zusammenhängende Grün- und Ackerflächen mit hervorragenden Bodeneigenschaften. Simon Vetter baut seit einigen Jahren auf gepachteten Flächen Biogemüse an und der Lustenauer Landwirt Alge bewirtschaftet eine Obstanlage. Seit 2016 betreibt die INTEGRA Vorarlberg auf 0,8 Hektar Fläche eine soziale Landwirtschaft mit Beschäftigungsprogrammen und Hofladen.

Grüne Zustimmung, freiheitliche Kritik

Die Grünen befürworteten den Antrag, Gemeindevertreter Daniel Zadra sprach von einer mustergültigen Umsetzung der „Ökolandstrategie Vorarlberg“. Die Freiheitlichen hinterfragten das Zustandekommen der Verpachtung. Das Konzept, das jetzt teilweise umgesetzt werde, sei der Gemeindevertretung nicht zur Beschlussfassung vorgelegt worden, es hätte keine Ausschreibung für andere Bauern gegeben und ökologische Fragen seien zu prüfen. Vermisst wurde von Gemeinderat Martin Fitz eine langfristige Strategie der Gemeinde, wie man mit anderen Agrarflächen, die Lustenauer und Schweizer Bauern durch Rhesi und das Fußballnachwuchskonzept verloren gingen, verfahre. Er beantragte deshalb eine Vertagung des Tagesordnungspunktes, blieb damit aber in der Minderheit (9 FPÖ-Stimmen: 27 Gegenstimmen, andere Fraktionen). Der Antrag des Bürgermeisters zur Verpachtung an die drei Landwirte wurde mit den Stimmen von ÖVP, Grüne, SPÖ, Liste Tekelioglu und 2 FPÖ angenommen (29:7 FPÖ-Gegenstimmen).

Finish beim Jahrhundertprojekt Kanalisation

Spatenstich Letztes Baulos Kanal Binsenfeld 4 web Der BA 56 im Binsenfeld war der letzte Bauabschnitt der Kanalisierung, heuer im April wird der Abschluss des Jahrhundertprojekts gefeiert.

Heuer im April wird der Abschluss des Mammutprojektes Kanalisation gefeiert. Seit mehr als 35 Jahren hat der Ausbau der Kanalisierung die Gemeinde intensiv beschäftigt. Diese Investitionen in die Gemeindeentwicklung machten jedes Jahr den Löwenanteil der Investitionen im Gemeindehaushalt aus. Auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung stand am Donnerstag der Fördervertrag mit dem Umweltministerium für das letzte Baulos, den BA 56 im Binsenfeld. Die Anschlusskosten von 2,7 Millionen Euro werden vom Bund mit 23 % gefördert.

Neubau eines Clubheims im Stadion an der Holzstraße

Vorentwurf - Ansicht West Nach den Plänen des Lustenauer Architekten Peter Muxel wird ein Clubheim im Stadion an der Holzstraße errichtet.

Der Vorstand des FC Lustenau war als Zuhörer bei der Gemeindevertretungssitzung dabei, als es um einen Tagesordnungspunkt ging, der ihren Verein betrifft. Die Gemeindevertretung beschloss einhellig den Neubau eines Clubheims im Stadion an der Holzstraße. 2015 wurden als Ersatz für die desolaten Umkleiden neue Umkleiden errichtet, ein altes Wohnhaus mit integriertem Nachwuchsstüble wurde dafür abgetragen. Das neue Clubheim soll nach den Plänen des Lustenauer Architekten Peter Muxel mit Eigenleistungen des FC und finanziellen Mittel der Gemeinde errichtet werden. Errichtet wird ein eingeschoßiger Holzbau, der für die Bildungsprogramme des FC-Nachwuchses und als Aufenthaltsbereich genutzt werden kann. FC-Präsident Omer Rehman bedankte sich eingangs der Sitzung für das Signal der Gemeindevertretung, dass der Betrieb im Stadion an der Holzstraße damit für die nächste Jahre gesichert sei und gab einen Überblick über die Eckpfeiler des Vereins, der ohne Schulden sich auf die Förderung des Nachwuchses im Sport-, aber auch Bildungsbereich und auf den Breitensport konzentrieren will. Mit der Kampfmannschaft wolle man langfristig im Amateursport in die Vorarlberg-Liga aufsteigen, so Rehman. Der Antrag des Bürgermeisters wurde von der Gemeindevertretung einhellig angenommen.