News Internationale Rheinregulierung verstärkt Dämme 26. Januar 2016

Rheindämme werden verstärkt

Die Internationale Rheinregulierung (IRR) verstärkt die Dämme des Rheins auf Höhe Lustenau, Au und St. Margrethen als Vorarbeiten zum Projekt Rhesi (Rhein Sicherheit und Erholung).

Bei Untersuchungen für das Hochwasserschutzprojekt wurden Dammabschnitte erkannt, die noch vor der Ausführung des Projekts verstärkt werden müssen.

Die Internationale Rheinregulierung reagierte sofort mit Maßnahmen in Kriessern, Diepoldsau, Meiningen, Höchst und Fußach. Dichtwandarbeiten in Meiningen und Mäder sind bereits abgeschlossen, weitere Abschnitte in Koblach und Diepoldsau werden demnächst ausgeführt. Nun startet der Einbau von Dichtwänden in Lustenau, Au und St. Margrethen.

Notwendige Sanierungen

Die heutigen Dämme wurden großteils vor etwa 100 Jahren geschüttet und von 1995 bis 2009 auf Grund des Hochwassers von 1987 abschnittsweise verstärkt. Im Zusammenhang mit der Planung des Projekts Rhesi wurden 2013 und 2014 von der Illmündung bis zum Bodensee vertiefte Dammuntersuchungen und Bodenerkundungen durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen, dass im Interesse des Hochwasserschutzes noch vor dem Start des Hochwasserschutzprojekts Rhesi Sanierungen notwendig sind.

Als erste Maßnahmen wurden in den Gemeinden Diepoldsau (Unterer Rheinspitz), Oberriet (Autobahn-Rastplatz und Fohlenhof) und in Meiningen Rodungen durchgeführt. In Kriessern, Diepoldsau, Meiningen und von Höchst bis Fussach wurden sogenannte Interventionspisten gebaut. „Interventionspisten ermöglichen die Zufahrt und Kontrollmöglichkeit des Dammes bei Hochwasserereignissen. Damit können wir im Ernstfall mit schweren Baumaschinen den Damm verteidigen. Sie verbessern auch die Dammstabilität“, erklärt Dieter Vondrak, österreichischer Rheinbauleiter.

Dichtwände verstärken Dämme

Erhöhung der Standsicherheit der Dämme Zur Erhöhung der Standsicherheit der Dämme werden 7m tiefe Dichtwände aus einer Wasser-Steinmehl-Bentonit-Mischung eingebracht.

Seit 15. Jänner werden auf Höhe Lustenau, Au und St. Margrethen Dichtwände eingebaut. Auf der österreichischen Seite wird nördlich und südlich der Brücke Höchst - sowie im Bereich der neuen ÖBB – Eisenbahnbrücke gearbeitet. Dichtwände werden zur Erhöhung der Standsicherheit von Dämmen aus einer Wasser-Steinmehl-Bentonit-Mischung hergestellt.

Die Dichtwände sind ca. 7 m tief und haben eine Wandstärke von ca. 30 cm. Diese sogenannten Schmaldichtwände werden im Hochwasserfall, wenn die Vorländer über einen längeren Zeitraum gefüllt sind, eine mögliche Durchsickerung und Ausspülung von Dammmaterial verhindern, der Sickerweg des Wassers wird verlängert und der Stömungsdruck gemindert. Dadurch wird das Risiko von Sickerwasseraustritten am Dammfuß reduziert und die Dammstabilität erhöht.

Grundwasserfluss nicht beeinträchtigen

Da sich bei Au, St. Margrethen und Höchst gleich mehrere wichtige Grundwasserfassungen befinden, gelten hier für den Bau der Dichtwände besondere Sicherheitsregeln, die das Grundwasser vor Verschmutzungen schützen. Die einzubauenden Dichtwände dürfen auch nur so tief in den Grund ragen, dass sie den Grundwasserfluss nicht stören.

Beim Einbau von Dichtwänden werden schwere Baumaschinen eingesetzt. Die Internationale Rheinregulierung (IRR) ist bemüht, Beeinträchtigungen für Anrainer so gering wie möglich zu halten, punktuelle Belastungen durch Erschütterungen, Staub und Lärm sind aber möglich.

Dammverstärkung entspricht Staatsvertrag

Die IRR muss aufgrund des laufenden Staatsvertrags sicherstellen, dass innerhalb der Dämme ein 100-jährliches Hochwasserereignis mit 3100 m³/s schadlos abgeleitet werden kann.

Experten bezeichneten diese Hochwasserhöchstlast schon vor Jahren als längerfristig ungenügend. Deshalb haben die Bundesbehörden in Bern und Wien den Auftrag erteilt, mit dem Projekt Rhesi den Hochwasserschutz für das Rheintal dringend zu verbessern. Nach der Projektumsetzung von Rhesi soll dann ein Hochwasserereignis mit bis zu 4300 m3/s im Rheintal sicher abfließen können.