News Junge LustenauerInnen fühlen sich wohl im Ort 12. Juni 2013

Präsentation Jugendstudie

Jugendliche fühlen sich größtenteils wohl in Lustenau und sind mit ihrer Situation zufrieden. Das ist die Kernaussage einer Umfrage unter jungen LustenauerInnen zwischen 14 und 18 Jahren, die vier HAK-Schüler im Rahmen ihres Maturaprojekts durchgeführt haben. Die Studie „Jugend(t)räume“ haben sie nun öffentlich präsentiert und zur Diskussion gestellt. In Abstimmung mit dem Räumlichen Entwicklungskonzept und Vision Rheintal, fließen die Ergebnisse daraus in die Zentrumsentwicklung ein.

Wünsche der Jugendlichen

Vom Freizeitangebot in ihrem Heimatort haben junge Lustenauerinnen und Lustenauer laut Umfrage eine klare Vorstellung. Sie wünschen sich einen Jugendplatz mit Kiosk und einer grünen Wiese zum Chillen und Sport machen. Am häufigsten halten sich die Jugendlichen laut Umfrage im Parkbad, am Alten Rhein und im Lustenauer Zentrum auf. Dort fehlen ihnen aber Einkaufsmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten, Restaurants, Bars und ein Jugendcafé. Positiv erwähnt wurde die Musikveranstaltung „Sommer.Lust am Platz“, unzufrieden zeigten sich die Jungen mit den Bushaltestellen ohne Dach und den Busverbindungen in die umliegenden Städte am Wochenende und abends. Kritisiert wurden auch mangelnde Ausweiskontrollen in Bars sowie ein fehlendes Hallenbad in Lustenau.

Sportvereine sind beliebt

Auf Spielplätzen, Schulhöfen und dem Skaterplatz halten sich die befragten Jugendlichen selten auf. Auch das Jugendhaus Culture FactorY und der Carini Saal werden von den meisten selten besucht. Jene, die dorthin kommen, kommen dafür mehrmals in der Woche. Lustenaus Sporteinrichtungen und das Angebot der Sportvereine hingegen werden rege in Anspruch genommen. Trotzdem wünschen sich die Befragten durchweg ein noch attraktiveres Freizeitangebot, um nicht nach Dornbirn und Hohenems ausweichen zu müssen. Häufig genannt wurden ein Hallenbad, ein Nachtbus, Indoor-Volleyballplätze, ein Basketballplatz, Grünlagen, ein Café für junge Leute, ein McDonald’s und ein Einkaufszentrum mit Handelsketten wie H&M oder New Yorker.

Inputs für zukünftige Entwicklung

Präsentation Jugendstudie Bürgermeister Kurt Fischer betont die gute, ressortübergreifende Zusammenarbeit und bedankt sich für die aussagekräftigen Ergebnisse des Projekts.

In Lustenau leben mehr 20-Jährige als über 65-Jährige. Unser Ort ist, was die Bevölkerung angeht, sogar österreichweit der jüngste. „Das ist auch Anlass für uns Verantwortliche“, so Bürgermeister Kurt Fischer, „nicht an den Menschen vorbeizuplanen und die Zukunft Lustenaus gemeinsam mit der Bevölkerung zu gestalten.“ Dass Tobias Grabher, Raphael Vetter, Nikos Ferstl und Linus Erhart ihr Maturaprojekt in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Lustenau erarbeitet haben, ist also kein Zufall. Die Erhebungen ihrer Jugendstudie liefern wichtige Inputs für die weitere Strategie- und Zentrumsentwicklung. Die Projektarbeit hat übrigens auch zutage gebracht, dass sich junge Lustenauerinnen und Lustenauer einerseits mehr Informationen und Mitspracherecht wünschen, andererseits aber nur geringes Interesse an einer aktiven Mitarbeit bei Jugendthemen zeigen. Insgesamt wurden 1.354 Fragebögen verschickt, 90 hatten die Maturanten zurückbekommen und ausgewertet.

Stimmungsbild aus der Bevölkerung

„Hier bin ich daheim, hier habe ich meine Wurzeln, meine Familie, meine Freunde“, „Wir haben einen besonderen Dialekt“, „Mer siend a diifis Völkli“, „Lustenauer sind eigen und doch offen“, „Ma kännt donand“, „Man grüßt sich“, „Lustenauer haben Hausnamen“, „In Lustenau gibt es von allen Vereinen jeweils zwei“. Das und mehr sagen Menschen aus Lustenau auf die Frage, was der Ort für sie ausmacht. Vom Jungwirt über die Sozialarbeiterin, zu Schülerinnen und Lehrlingen, vom Arzt zum Pensionisten: 18 Lustenauerinnen und Lustenauer erzählen von ihren persönlichen Ansichten, die in dem Video „(M)ein Lustenau“ präsentiert wurden. Ein Vorbild für die anderen Städte und Gemeinden könne Lustenau werden, was das Zusammenleben betrifft, antworten einige weitsichtig auf die Frage nach ihren Wünsche und Visionen für den Ort. Die Sichtbarmachung der vielen Kulturen wird als Chance für Lustenau gesehen. Lustenau müsse das Miteinander auf allen Ebenen noch aktiver fördern und die Potentiale der Menschen im Ort nutzen, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Häufig gehört wurde auch der Wunsch nach einem belebten Ortskern und entsprechenden Maßnahmen um die Aufenthaltsqualität im Zentrum erhöhen – Beruhigung des Verkehr, bessere Gestaltung von Oberflächen, Freiräume mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen. Herausgekommen ist ein Porträt unseres Ortes, das zwar weniger repräsentativ als die Jugendstudie, dafür sehr lebendig die Stimmung in der Bevölkerung widerspiegelt. Und auf die Frage, worauf die Leute stolz seien, antworteten die Befragten nicht nur einmal spontan mit „Uf d’Sprôôch“.

Unter den 90 Jugendlichen, die die Fragebögen ausgefüllt und zurückgeschickt haben, wurden ein iPad mini, fünf Szene Openair-Pässe und fünf Parkbad-Saisonkarten verlost. Gewonnen haben:
1. Philip Andorfer
2. Nina Peintner
3. Natalie Fitz
4. Martin Fußenegger
5. Hasret Kocas
6. Martin Stutz
7. Claudia Kronlachner
8. Sebastian Vogel
9. Seyma Avci
10. Felix Enzenhofer
11. Pia Loss

„Wir bedanken uns bei allen 190 Jugendlichen die uns ihre Fragebögen mit ihren Anworten, Wünschen und Anliegen zurückgesendet haben und gratulieren den 11 Gewinnerinnen und Gewinnern“, freut sich Olivia König von der Abteilung Bildung, Jugend und Zusammenleben. „Bedanken möchten wir uns auch bei Raphael Vetter, Nikos Ferstl, Tobias Grabher, Linus Erhart für die Ausführung der Studie sowie bei Mag. Johann Scheffknecht für die Betreuung des Maturaprojekts.“ 

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