News Lustenau bei Wildbienenprojekt erfolgreich 22. Juni 2015

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Die Marktgemeinde Lustenau und 17 andere Vorarlberger Gemeinden schufen auf öffentlichen Flächen im Rahmen des Projektes „In Zukunft bunt und artenreich“ Lebensräume für Wildbienen und sammelten dabei Wissen rund um die Entwicklung von langjährigen Blumenwiesen. Über 20.000 m² insektenfreundliche Biotope wurden neu angelegt bzw. entwickelt. Der Abschluss des Projektes wurde nun im Landhaus mit LR Johannes Rauch, Bürgermeistern und den Grünflächenpflegeteams aus den Gemeinden gefeiert. 

Gemeinsam Wissen aufbauen

Drei Jahre lang haben Vorarlberger Gemeinden und ihre Mitarbeiter Wissen rund um Blumenwiesen und Wildbienenlebensräume gesammelt und dabei Straßenbegleitflächen, Kreisverkehre oder auch ganze Plätze naturnah gestaltet. Gemeinsam mit der Umwelt- und Klimaschutzabteilung des Landes, ExpertInnen aus der Praxis, dem Österreichischen Ökologie-Institut und dem Naturgartenexperten Dr. Reinhard Witt konnte dadurch die Biodiversität im öffentlichen Raum nachweislich gesteigert werden. 

Artenreichtum am Straßenrand

Bienenfläche2 Blühende Hofsteigstraße beim „Elektrarhuus“

Wildbienenexperte Timo Kopf hat beim begleitenden Monitoring in der Marktgemeinde Rankweil 93 verschiedene Wildbienenarten bestimmen können, darunter fünf Landesneufunde. „Die Wildblumenmischungen dürften besonders den Nahrungsspezialisten, die spezielle Pflanzen zum Überleben brauchen, entgegen kommen“, so Kopf am Festakt. Aber auch zahlreiche nistende Arten konnten nachgewiesen werden. Kopf beendete seinen spannenden Vortrag mit zahlreichen Tipps zur qualitativen Aufwertung von öffentlichen Grünflächen. 

Nachahmung in Privatgärten gewünscht

In vielen Gemeinden Mitteleuropas haben sich in den vergangen Jahrzehnten Einheitsrasen mit typischen genormten Rasengräserarten etabliert, die regelmäßig gemäht werden müssen. Gerätschaften, Arbeitsroutinen aber auch der Saatgut-Handel sind darauf eingestellt, so dass eine naturnahe Gestaltung in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung darstellt. „Hier sind das Land und die Gemeinden gefordert, Verantwortung für die Biodiversität im Siedlungsraum zu übernehmen und als Vorbild zur Nachahmung in den Privatgärten herausgefordert“, betont Landesrat Rauch und bedankt sich bei allen Beteiligten, die hier aktiv einen Umdenkprozess eingeleitet haben. 

„Begeisterte Teams, Neugier und Informationen ...

Bienenfläche4 Lustenau ist eine aktive Naturvielfalt-Gemeinde.

… für die Bevölkerung sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung in den Gemeinden“, stellt der Rankweiler Bürgermeister Summer in einer abschließenden Gesprächsrunde fest. Ohne das Engagement der Bauhofmitarbeitenden oder Gemeindegärtner sei eine Ökologisierung der Siedlungsräume kaum voranzutreiben. Zudem brauche es ein enges Zusammenspiel zwischen Politik, Gemeindeverwaltung und Grünraumpflegenden. Wichtig sei aber auch die Information der Bevölkerung. „Am Anfang haben sich alle über den kiesigen Platz gewundert oder gar beschwert“, so Ludwig Hensler aus Götzis, inzwischen hat der Kreisverkehr mit dem Insektenhotel des SPZ zahlreiche Fans. 

Schätze schätzen lernen

Auch das konnte man in dem Projekt lernen, denn es wurden nicht nur Flächen gänzlich neu angelegt, sondern auch bestehende Wiesen und Rasen durch Pflegeänderungen oder Mähgutübertragung zu Blumenwiesen entwickelt. „Durch das Projekt ist mir erst aufgefallen, wie viele artenreiche Wiesen wir im Walgau noch haben“, so Katharina Siemayr aus Ludesch. 

Vernetzung und Begleitung von Gemeinden

Bienenfläche1 Die Bauhofgärtner Reinhard Fitz und Roland Hollenstein konnten in Begleitung von Umweltreferentin Christine Bösch-Vetter und Rudi Alge eine Auszeichnung von Landesrat Johannes Rauch und Christiane Machold in Empfang nehmen.

„Natürlich bunt und artenreich“ startet als Folgeprojekt im Herbst, verriet am Ende der Veranstaltung Naturvielfalt-Programmleiterin Mag. Christiane Machold von der Umwelt- und Klimaschutzabteilung des Landes.