News Lustenaus Junior Ried Ranger 26. Juni 2017

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Im zweiten Semester dieses Schuljahres hat der Naturwächter Reinhard Köck sechs Dritt-und Viertklässler der jahrgangsgemischten Regenbogenklasse der VS Kirchdorf zu Junior-Ried-Rangern ausgebildet. Die Natur wurde zum Klassenzimmer, das die Kinder mit dem Fahrrad erkundeten.

RiedRanger1 Reinhard Köck arbeitet mit den Kindern der Regenbogenklasse.

Zweimal pro Woche besuchte Reinhard Köck ab Februar 2017 die angehenden Ried-Ranger der VS Kirchdorf. Am Freitag wurden im Klassenzimmer Informationen über das Lustenauer Ried, dessen Pflanzen und Bewohner vorbereitet. Am Montagnachmittag stieg die Gruppe aufs Rad und erkundete verschiedene Orte im Lustenauer Ried. Einige dieser Orte besuchten die Kinder mehrmals, um Veränderungen im Jahreslauf aufzuzeichnen. Während in der Schule mit Informationsbroschüren und Stiften gearbeitet wurde, waren die scharfen Augen der Kinder das wichtigste Werkzeug in der Natur. Weitere Utensilien transportierte Reinhard auf seinem praktischen Dienstfahrzeug: Fernglas, Lupe, Stöcke und ein Schnitzmesser waren immer mit dabei.

Man hört nie auf zu lernen

„Auch ich lerne viel bei unseren Ausflügen. Die Kinder fragen mich immer wieder etwas, das ich zu Hause nachschauen muss. In der folgenden Woche bringe ich ihnen dann die Antwort mit“, erzählt Reinhard Köck begeistert von seiner eigenen Lernerfahrung, die er den Kindern zu verdanken hat. Reinhard bringt sich ehrenamtlich in den Unterricht ein. Die Natur, das Lernen und vor allem auch die Kinder liegen ihm sehr am Herzen. Ihm ist es wichtig, den Kindern schon früh Informationen über ihre Umwelt mitzugeben und sie damit für die Natur zu begeistern. So versucht er, ihnen den richtigen Blick für einen achtsamen Umgang mit der Natur mit auf den Weg zu geben.

Entdecken und Experimentieren

Ein Pendel mit einem Naturstein oder eine Wünschelrute hatten die Kinder wohl noch nie in der Hand. Die Exkursionen ins Ried sind keine traditionellen Unterrichtsstunden und so dürfen die Kinder in der freien Natur diese für sie neuen Methoden selbst ausprobieren. Auch die Wasserqualität einiger Riedgräben wurde getestet und aufgezeichnet. Entdeckt haben die Schülerinnen und Schüler viel in diesen Unterrichtseinheiten: eine riesige Weinbergschnecke, einen Hasenfußknochen, Gelbe Windröschen und Posthornschnecken waren unter den zahlreichen Funden. Als Hausübung durften die Kinder Fachliteratur studieren. Das gesammelte Wissen konnten sie dann bei den Ausflügen einsetzen und so wurden unter anderem Schmetterlinge und Raupen bestimmt.

Auszeichnung der jungen Naturforscher

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„Es ist schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Schüler dabei sind“, zeigt sich Lehrerin Maria Hämmerle erfreut. Diese Begeisterung und der Einsatz der Kinder wurden belohnt. Nach der letzten Ausfahrt am 19. Juni gab es ein kleines Fest auf dem Kinderspielplatz bei der Wohnanlage in der Teilenstraße, in der Reinhard lebt. Er selbst hat diesen naturnahen Garten angeregt und mitgestaltet – eine Spiel- und Naturoase für die Kinder. An diesem passenden Ort wurden die sechs Schülerinnen und Schüler zu „Junior-Ried-Rangern“ ernannt. Stolz radelten die Kinder mit ihren Ausweisen, auf deren Rückseite „Ich bin ein Vorbild“ zu lesen ist, nach Hause. Sie haben viel Neues gelernt, das sie an Jung und Alt weitergeben können. Für die neu ausgebildeten Ried-Ranger war eines klar: Sie finden den Unterricht in der Natur viel besser als in der Schule.

Zur Person:

Reinhard Köck, Naturwächter im Lustenauer Ried
0664/5011891, h.r.koeck@vol.at