News Theater trifft Fußball trifft Herz. 6. Juni 2016

Theater trifft Fußball trifft Herz.

Gemeinsame Sache für mehr Toleranz, mehr Bewusstsein und persönliche Verantwortung machten das Landestheater Vorarlberg und der FC Lustenau. Ebenso wie Bundesligist SCR Altach holte der FC07 für drei Nachwuchsteams das Ein-Mann-Stück "Krieg - stell dir vor er wäre hier!" mit dem renommierten Jung-Schauspieler Yannick Zürcher ins Clubheim. Mit berührendem Erfolg!

Mit seiner Initiative „Fußball plus“ möchte der FC Lustenau 1907 die Kraft des Fußballs für gesellschaftlich wertvolle Beiträge leisten, gerade auch hinsichtlich Bildung und Integration.

Mit der Theaterpädagogin Nina Fritsch, Leiterin des Jungen Theaters am Landestheater Vorarlberg fanden die FC-Verantwortlichen eine Gleichgesinnte: „Fußball und Theater haben eines gemeinsam: Hier wie dort werden Menschen berührt und in ihren Gefühlen angesprochen. Direkt und persönlich. Mit unserer gemeinsamen Aktion wollen wir diese Unmittelbarkeit für die Vermittlung von Werten nutzen und gerade bei den jungen Menschen einen Beitrag zur Bewusstseins- und Persönlichkeitsbildung leisten. Und das hat ja auch super geklappt. Die Diskussionen waren ergreifend. Ich hab klasse Jungs kennengelernt.“

Theater trifft Fußball trifft Herz.	Die U14, U16 und U18 Teams des FC07 ließen sich von Schauspieler Yannick Zürcher berühren.

Das Stück selbst wurde vor über zehn Jahren geschrieben und erlebt – wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen – eine beängstigende Aktualität: In dem fiktiven Plot ist in Europa aufgrund nationalistischer Tendenzen der Krieg ausgebrochen und ein junger Mann muss in den nahen Osten fliehen. Es geht um alles.

FC07-Nachwuchschef Oliver Hollenstein: „Viele Menschen und auch viele unserer jungen Spieler verunsichert die aktuelle Migrations- und Flüchtlingssituation und damit möchten wir aktiv umgehen. Das Stück ist ungemein wuchtig und bietet unseren Nachwuchskickern mit der Hauptfigur im jugendlichen Alter eine gute Identifikationsmöglichkeit. Das hat man ja auch gemerkt, die Jungs waren voll dabei.“

Dass das Thema gerade auch die Fußballgemeinschaft betrifft, wurde in den nachfolgenden Diskussionen sichtbar. Hollenstein: „Viele der von uns im Nachwuchs betreuten Kinder und Jugendlichen haben Migrations- und teilweise auch Fluchthintergrund. Viele von Ihnen haben gerade im Fußball neuen Halt und neue Zugehörigkeit gefunden. Und eine Perspektive, die ihnen im Fußball von Vorbildern wie Alaba & Co vorgelebt wird. Das finden wir bemerkenswert und ausbaufähig.“

Dem schließt sich FC07-Präsident Omer Rehman an: „Ich habe als Kind pakistanischer Eltern selbst den vielzitierten Migrationshintergrund. Im Fußballverein habe ich meine ersten Freunde und meinen ersten Platz in der neuen Welt gefunden. Dafür bin ich dankbar und auch darum möchten wir als Verein unsere gesellschaftliche Verantwortung nach Möglichkeiten wahrnehmen.“