News W*ER, W*IE, W*AS … macht Rudi Alge, Feuerbrandbeauftragter im Lustenauer Ried? 8. Juni 2016

Feuerbrandbeauftragter Rudi Alge

In dieser neuen Gemeindeblatt-Serie stellt das W*ORT gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der 2b der MS Hasenfeld Personen vor, die mit verschiedenen Aufgaben zum Schutz des Lustenauer Riedes betraut sind. Als erster im Interview: Rudi Alge, Feuerbrandbeauftragter in Lustenau.

Was machen Sie als Feuerbrand-Beauftragter?

Bei Verdacht auf Feuerbrand gehe ich den Meldungen nach und überprüfe „verdächtige“ Bäume oder Baumstellen.

Ist das ein eigener Beruf und wie sind Sie zu dieser Aufgabe gekommen?

Nein, es ist eine Zusatzaufgabe. Dazu gekommen bin ich durch meine Position als Grünraumplaner in der Gemeinde.

Wie lange arbeiten Sie schon in diesem Bereich?

Seit 2001. Zu dieser Zeit war ein großer Befall in Lustenau. Ein ganzes Team aus Gemeindemitarbeitern und Freiwilligen befasst sich seitdem mit dieser Sache.

Ist das Obst von befallenen Bäumen giftig?

Das Obst der befallenen Bäume ist nicht giftig. Die befallenen Äste sterben ab und werden schwarz. Das Obst schrumpelt dabei und wird ebenfalls schwarz.

Sind nur Obstbäume vom Feuerbrand betroffen?

Nein, nicht nur Obstbäume sind befallen, auch Wildsträucher, wie der Weißdorn oder Ziersträucher, wie die Zwergmispel (auch bekannt als Cotoneaster) können befallen werden.

Machen Sie auch oft Büroarbeit?

Ja! Diese ist sehr wichtig. Die Meldungen werden erfasst und digital verarbeitet. Alleine in Lustenau sind bis jetzt über 5.000 Meldungen eingegangen und in einem Formular festgehalten worden.

Was ist der Auslöser dieser Krankheit?

Eine Bakterie. Dort, wo die Pflanzen wachsen, kommt die Bakterie in den Baum, also in die Blüten und in die frischen Triebe.

Wie erkenne ich, dass mein Baum befallen ist?

Die Jungtriebe hängen peitschenförmig herunter und schauen wie verbrannt aus. Bei einem starken Befall tritt Bakterienschleim aus der Zweigspitze und aus den kleinen Früchten. Dies sind weiße Tröpfchen die sich später gelblich bis braun verfärben. Weiter sterben die Blüten und die jungen Früchte ab.

Was macht man mit den befallenen Bäumen?

Da der Feuerbrand sehr ansteckend ist, müssen die Befallsherde beseitigt werden. Dazu wird mindestens einen halben Meter von der betroffenen Stelle zurückgeschnitten. Bei sehr starkem Befall muss die ganze Pflanze gefällt werden. Die Reste werden verbrannt. Wichtig: Feuerbrand ist meldepflichtig!

Welche Ausrüstung benötigen Sie beim Verbrennen der Äste?

Die Äste sollten nicht im Hausgarten beseitigt werden. Diese werden gesammelt und von der Firma Häusle in einer Anlage verbrannt.

Wo melde ich mich, wenn mein Baum befallen ist?

Im Gemeindeamt, Sekretariat Bauamt, von dort aus wird es weitergeleitet.

Wie stecken sich die Bäume an?

Blütenbüschel der Birne Der Feuerbrand an Apfel und Birne (hier im Bild) ist heuer zum Glück nicht akut.

Durch Insekten, vor allem durch Bienen. Diese fliegen von Blüte zu Blüte und stecken so die Bäume an. Weitere Faktoren sind Wind und Regen. Durch diese können die Bakterien ebenfalls verbreitet werden.

Deshalb spielt für die Stärke des Befalles auch das Wetter zur Zeit der Blüte - vor allem Temperatur und Feuchtigkeit - eine große Rolle.

FACTBOX

Name: Rudi Alge
Aufgabe: Feuerbrandbeauftragter
Tätig seit: 2001
Erreichbar: während der Öffnungszeiten des Rathauses

W*ORT
Das W*ORT ist ein ganz spezieller Ort in Lustenau, wo Erwachsene Kindern ihre Zeit schenken und versuchen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.
www.w-ort.at
T +43 660 6846672

DI Rudi Alge Abteilungsleiter
T +43 5577 8181-5201 E-Mail senden

Bauamt
Rathausstraße 1