News Zahnunfall! Was tun? 3. Juni 2014

Zahnrettungsbox

Zahnunfälle passieren zu Hause, beim Sport, in der Schule oder im Beruf. Und das kann teuer werden, wenn falsch gehandelt wird. Dabei kann ein verletzter Zahn, wenn ein paar Tipps beachtet werden, wieder repariert und eingepflanzt werden. In Lustenau sollen Faltprospekte und Plakate in Schulen, Sportvereinen und öffentlichen Gebäuden Eltern und Kinder aufklären.

Die Marktgemeinde Lustenau hat in Zusammenarbeit mit Zahnarzt Dr. Klaus Wurzinger eine Empfehlung erarbeitet, was bei einem Zahnunfall zu tun ist. Vor allem, um Betroffenen teure Folgekosten zu ersparen. „Allein jedes zweite Kind erleidet einen Unfall mit Zahnschaden, Behandlungskosten bis zu 10.000 Euro sind keine Seltenheit“, macht Dr. Wurzinger bewusst. Richtiges Verhalten kann den Zahn erhalten oder nachteilige Folgen minimieren. „Wichtig ist, immer sofort zum Zahnarzt zu gehen, denn jede Minute zählt“, so der Zahnarzt.

Richtiges Verhalten ist entscheidend

Zahnunfall Bei Zahnunfall rät Dr. Wurzinger, sofort einen Zahnarzt aufzusuchen.

Auf den Plakaten und Flyern wird das richtige Vorgehen bei einem Zahnunfall aufgezeigt und auf die in Apotheken erhältliche Zahnrettungsbox aufmerksam gemacht. In einer Zahnrettungsbox können Zähne 24 Stunden lang erhalten werden. „Ohne entsprechendes Nährmedium haben die entscheidenden Zellen auf der Wurzeloberfläche nur einige Minuten Überlebenszeit“, betont Dr. Wurzinger. Seine Empfehlung bei einem Zahnunfall lautet daher: „Zahn und Zahnteile suchen, Zahn möglichst nur an der Krone berühren, nicht reinigen und sofort in die Zahnrettungsbox legen. Telefonisch den Zahnarzt kontaktieren und so schnell wie möglich in die Ordination kommen." Als Ersatz für das spezielle Nährmedium in der Zahnrettungsbox eignen sich im Notfall auch H-Milch, Milch oder Kaffeesahne.

Gezielt informieren

„Die Versorgung nach Zahnverlust ist bei Kindern und Jugendlichen schwierig. Implantate sollten frühestens mit 20 Jahren eingesetzt werden, Brücken sind nicht immer möglich“, erklärt Dr. Wurzinger. „Deshalb möchten wir auf das richtige Verhalten bei einem Zahnunfall aufmerksam machen“, unterstreicht Sozialreferentin Dr. Susanne Andexlinger das Anliegen der Initiative. Gezielte Öffentlichkeitsarbeit an Schulen, in Sportvereinen und Sportstätten soll dabei helfen, im Notfall richtig zu handeln.

Übrigens: Insbesondere bei Schul- und Arbeitsunfällen oder tätlichen Auseinandersetzungen ist eine Dokumentation des Zahnunfalls besonders wichtig. Nur so kann ein eventueller Folgeschaden auf den Unfall zurückgeführt werden. Auch für die Versicherung oder den Unfallverursacher ist die Dokumentation maßgeblich, denn nur dann hat man die Chance auf Kostenersatz.