"Lustenau Süd"

Im Zuge der Evaluierung wurde auch eine Variante „Lustenau Süd“ untersucht. Zu dieser Variante müssen noch umfassendere Planungen und tiefgreifende Untersuchungen durchgeführt werden, einige Aussagen können allerdings auch nach erster Betrachtung dieser Variante festgehalten werden.

Plan "Lustenau Süd"

Die etwa 4,5 km lange zweistreifige Variante Lustenau Süd schließt an die A14-Anschlussstelle Dornbirn Süd an, über die dann alle Richtungen erreichbar sind. Die schmale L45 muss bei dieser Variante ausgebaut werden, bleibt aber zweistreifig. Für den Kreisel L45/L203 wird eine Unterführung in der Hauptrelation in Ost-West-Richtung an-genommen, die aller Voraussicht nach aus Leistungsgründen erforderlich wird. Vor dem Erholungsgebiet Alter Rhein taucht die Straße auf Höhe Schmitter in eine etwa einen Kilometer lange Unterflurtrasse ab und führt entlang des Rheindammes und über eine neue Rheinbrücke zur A13-Anschlussstelle Widnau/Diepoldsau. Alternativ ist eine Brückenlösung über den Alten Rhein denkbar. Es ist davon auszugehen, dass die Anschlussstelle neu gebaut werden muss. Über die Lage des geplanten Zollamts in St. Margrethen müssen noch Abstimmungen erfolgen.

Die Investitionskosten für die Variante Lustenau Süd werden auf etwa 0,4 Mrd. EUR geschätzt. Die Betriebskosten liegen bei ungefähr 0,2 Mio. (Brücke) – 0,4 Mio. (Tunnel) EUR im Jahr. Gemäß Evaluierungsbericht wird von einer Inbetriebnahme der Verbindung in frühestens 15 Jahren ausgegangen. Die Planungstiefe und damit die Datenlage zu Lustenau Süd ist zum derzeitigen Stand gering, daher sind Risiken noch schwer absehbar. Auch die Umweltauswirkungen müssen noch in weiteren Planungsschritten vertieft bewertet werden. Positiv ist, dass die Trasse auf kürzestmöglichem Weg verläuft, dabei zu einem guten Teil auf bestehenden Straßen, was eine deutlich geringere Neuversiegelung von 4-5 ha und geringe zusätzliche Trennwirkungen zur Folge hätte.

Quellen

Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)

Evaluierung Schnellstraße S18, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), ASFINAG Bau Management GmbH, 31.12.22

Verkehrslösung Unteres Rheintal/Schweiz, Schlussdokument Mobil im Rheintal, Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2011

Evaluierung Schnellstraße S18, Langfassung, Planoptimo ZT-GmbH, Pulswerk, ÖIR, im Auftrag der ASFINAG, September 2023