Seit 45 Jahren Thema - zur Geschichte der S18

Foto 2 Reichsstraße Zollamt Au 2019

Über die S18 Bodensee Schnellstraße wird seit mehr als 45 Jahren diskutiert und geplant. Sie soll Ortsdurchfahrten im Unteren Rheintal vom Verkehr entlasten und eine Verbindung der beiden Autobahnen A14 auf österreichischer Seite und die A13 auf Schweizer Seite bilden.

Das Projekt scheiterte bisher u.a. an der Ablehnung einzelner Varianten, an Beschwerdeverfahren und an Änderungen der Rechtslage. Nachdem der Österreichische Verfassungsgerichtshof im Jahre 2006 die verordnete Trasse aufgehoben hatte, startete das Land Vorarlberg 2007 das Planungsverfahren „Mobil im Rheintal“ (MIR). In diesem Prozess wurden 2011 für eine Straßenverbindung zwischen Österreich und der Schweiz zwei Trassenvarianten ausgewählt: die erstgereihte Variante Z und die zweitgereihte Variante CP. Das Land Vorarlberg hat anschließend eine strategische Prüfung Verkehr für eine hochrangige Verbindung zwischen der A14 Rheintal Autobahn und der A13 in der Schweiz initiiert. Als Ergebnis ist die S18 nach einem Nationalratsbeschluss seit 2017 als Netzelement zwischen dem Knoten bei Dornbirn (A14) und der Staatsgrenze bei Höchst im Bundesstraßengesetz verankert.

Die ASFINAG, die sowohl Variante Z als auch CP vertieft untersucht hat, gab im November 2020 bekannt, dass sie die CP-Variante als jene mit den geringeren Auswirkungen auf Natur, Ökologie und insbesondere auf die Schutzgüter im Natura 2000-Gebiet weiterverfolge. Aktuell befindet sich das Projekt in der Vorprojektphase. Im Anschluss an das Vorprojekt erfolgt die Einreichplanung, auf Grundlage derer die notwendigen Behörden- und allfälligen Gerichtsverfahren durchgeführt werden.

In einem Entschließungsantrag des Nationalrates vom Juli 2021 wurde das Klimaschutzministerium ersucht, die Schnellstraße S18 auf mögliche Alternativen in punkto rasche Verkehrslösung, Klimaschutzziele, Bodenverbrauch und Realisierungszeitraum und -wahrscheinlichkeit zu evaluieren. Anfang des Jahres 2023 hat das Klimaschutzministerium eine neue Alternativvariante, „Lustenau Süd“ als zweistreifige Verbindung zwischen den Autobahn-Anschlussstellen Dornbirn Süd/Diepoldsau (A14) und Widnau/Diepoldsau (A13) präsentiert. Vertiefende Planungen bzw. Prüfungen dieser Alternativvariante werden derzeit parallel zum Planungsprozess für die CP-Variante weitergeführt.

Der aktuelle Planungsstand

Im Rahmen der Evaluierung wurden unterschiedliche Varianten, zum Teil in unterschiedlichen Kombinationen, untersucht. Die zur Weiterverfolgung empfohlenen Varianten S18 CP und Lustenau Süd (3.1 gem. Evaluierung) können einen Beitrag zur Lösung der verkehrlichen Probleme im Unteren Rheintal leisten, diese aber nicht alleine lösen. Auch zusätzliche kurzfristige Maßnahmen (wie z.B. Verbesserung der Zollabfertigung, Nutzungseinschränkungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, auch ÖV-Maßnahmen sowie sichere Fuß- und Radquerungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit) sollten weiterverfolgt werden. Eine Straßenverbindung zwischen Vorarlberg und der Schweiz ist Teil des sogenannten TEN-V Gesamtnetzes. Beide Varianten, also die S18 CP und Lustenau Süd können diese Funktion erfüllen.