News Diskussion zur IKEA-Ansiedelung in Lustenau 29. November 2016

Das für IKEA in Frage kommende Grundstück an der Dornbirner Straße

Am Dienstag, den 29. November, veranstalten die Vorarlberger Nachrichten einen Stammtisch zur geplanten IKEA-Ansiedelung im Lustenauer Millennium Park. Im Competence Center (CCR) diskutieren Wirtschaftslandesrat LSth. Karlheinz Rüdisser, Bürgermeister Kurt Fischer, Gemeinderat Martin Fitz und Gemeindevertreter Walter Bösch.

16. GVE Sitzung, Thema IKEA Großes Interesse an der letzten Gemeindevertretungssitzung, bei der es um die Ansiedelung von IKEA ging.

Nach zweijährigen Verhandlungen hat die Lustenauer Gemeindevertretungssitzung am 10. November 2016 den Verkauf eines Grundstücks an der Dornbirner Straße an IKEA "unter aufschiebenden Bedingungen" beschlossen. Der Beschluss wurde mehrheitlich mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und Liste Tekelioglu gegen die Stimmen von FPÖ und Grünen (22:14) gefasst.

Dem Kaufvertrag gingen intensive Diskussionen und Beratungen in gemeinsamen Sitzungen des Planungs- und Wirtschaftsausschusses und zweijährige Verhandlungen der Marktgemeinde Lustenau mit IKEA voraus.

In dem Vertragswerk sind aufschiebende Bedingungen angeführt. Diese müssen erfüllt werden, damit der Kaufvertrag in Kraft tritt. „Der Kaufvertrag ist die Grundlage, um mit IKEA in die konkrete Projektentwicklung gehen zu können“, unterstreicht Bürgermeister Kurt Fischer. „Damit ist noch keine endgültige Entscheidung getroffen, aber wir haben die Chance genutzt, die uns der Landesraumplan mit den Handelsflächen bietet.“

Warum will IKEA nach Lustenau?

Die schwedische Einrichtungskette IKEA will in Österreich expandieren. Im Fokus stehen der Wiener Raum und Vorarlberg, wo es bislang kein Einrichtungshaus gibt. Die Marktgemeinde Lustenau besitzt an der Dornbirner Straße eine durch den Landesraumplan für dieses Vorhaben geeignete Fläche.

Wie groß ist das Grundstück und wieviel kostet es?

Verkauft wird das 24.368 m² große Grundstück im Besitz der Gemeinde für einen Betrag von rund neun Millionen Euro.

Wie groß soll der Einkaufsmarkt werden?

Der IKEA-Einkaufsmarkt soll eine Verkaufsfläche von 10.000 m² haben.

Was steht in dem Kaufvertrag?

Der ausgearbeitete Kaufvertrag ist so formuliert, dass beide Seiten zurücktreten können, sollten bestimmte Bedingungen nicht eintreten.

Es geht neben raumplanerischen Fragen und Architektur vor allem um die Bewältigung des Verkehrs an diesem Knotenpunkt. Offen ist zum Beispiel eines Abänderung des Landesraumplanes durch das Land, mit der von der Lustenauer Gemeindevertretung einstimmig angeregten Reduzierung der Verkaufsfläche von 20.000 m² auf 10.000 m². Damit können sich keine weiteren großen Handelsunternehmen im Umkreis von IKEA ansiedeln. Für notwendige verkehrstechnische Maßnahmen trägt laut Kaufvertrag IKEA die Kosten. Lustenau plant im neuen Betriebsgebiet Heitere die Errichtung einer neuen wichtigen Verbindungsstraße, die sogenannte „Heitere-Spange“.

Welche Vorteile hat die IKEA Ansiedlung?

Zurzeit geht 1/4 des gesamten Vorarlberger Kaufkraftabflusses in die Schweiz zu IKEA St. Gallen. Das sind 12 Millionen Euro, die mit dem Standort Lustenau im Land gebunden werden könnten. Im Gegensatz zu klassischen Einkaufszentren wäre IKEA ein Solitärstandort mit wenig Ortskern relevanten Waren. Das heißt, IKEA löst weniger Verdrängungswettbewerb aus und verfügt zudem über eine hohe Kundenreichweite.

Gegenwärtig verfügt der Standort Lustenau in den IKEA-Sortimenten allenfalls über durchschnittliche Kaufkrafteigenbindung, bei Möbel/Heimtextilien sogar nur über 3 %. IKEA würde die Kaufkrafteigenbindung in Lustenau deutlich erhöhen, darüber hinaus wäre Lustenau in der Lage, überregional Kaufkraft zu generieren, ohne aber benachbarte Handelsstandorte strukturunverträglich zu gefährden.

Durch den Grundstücksverkauf und die zu erwartende Kommunalsteuer könnte Lustenau finanzielle Mittel lukrieren, die gezielt in das Zentrum investiert werden können. In der Gesamtstrategie für den Handelsstandort Lustenau muss und wird das Zentrum immer eine wesentliche Rolle spielen.

Welche Bedenken gibt es?

Vor allem die Verkehrsentwicklung macht Sorgen und auch mögliche Auswirkungen auf das Zentrum müssen geklärt werden.

Wie geht es weiter?

Im Zuge der Änderung des Landesraumplans werden zwei zentrale Fragen zu untersuchen sein: Das Thema Verkehr und die Auswirkungen der IKEA-Ansiedlung auf die Handelsbetriebe im Lustenauer Zentrum und in der Region.

Erst wenn der Landesraumplan genehmigt ist, kann die Lustenauer Gemeindevertretung ans Land den Antrag auf EKZ-Widmung stellen. Parallel dazu wird IKEA mit ersten Vorplanungen beginnen, in enger Abstimmung mit der Marktgemeinde Lustenau. Über aktuelle Entwicklungen und wichtige Schritte rund um die IKEA-Ansiedelung in Lustenau informiert die Gemeinde in den Gemeindemedien.

VN-Stammtisch zur IKEA-Ansiedelung

Dienstag, 29. November 2016, 19 Uhr
Competence Center, Millennium Park Am

Podium:
Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser,
Bürgermeister Kurt Fischer,
Gemeinderat Martin Fitz,
Gemeindevertreter Walter Bösch