08 - Unterfahrbrücke

Unterfahrbrücke

Unterfahrbrücke – Erste Vorarlberger Rheinbrücke

Im August 1867 wurde die in offener Holzbauweise errichtete Unterfahrbrücke feierlich eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Sie war die erste Brücke über den Rhein entlang der Vorarlberger Landesgrenze und ersetzte die Fährverbindung von Au-Monstein nach Lustenau.

Die Brücke vereinfachte für die Schweizer Bauern die Bewirtschaftung der im nördlichen Teil Lustenaus gelegenen sogenannten „Schweizer Rieder“. Abgesehen von einem Beitrag über 20.000 SFR der Gemeinde Lustenau übernahm die Gemeinde Au die Kosten für den Bau und den späteren Unterhalt der Brücke und erhielt im Gegenzug die anfallenden Weggelder.

Für Lustenau stellte die Brücke durch die Nähe zum Bahnhof in Au eine wichtige Anbindung an das Schweizer Bahnnetz her. Vor allem für die ab etwa 1870 in der Gemeinde boomende Stickereiwirtschaft war diese schnelle und sichere Verbindung von Vorteil. Mit der Eisenbahn war das damals für die Stickerei so wichtige Handelszentrum St. Gallen einfach erreichbar.

Bereits einige Jahre nach ihrer Erbauung wurde die Brücke angehoben und mit einem Holzdach versehen. Die Brücke brannte in der Nacht zum 10. Juni 1950 fast gänzlich nieder. Ein daraufhin an derselben Stelle errichtetes Brückenprovisorium, das am 22. April 1951 zur Benutzung freigegeben wurde, blieb noch bis zur Fertigstellung der Neuen Brücke Au–Lustenau im Jahr 1957 in Betrieb und wurde kurz danach – sehr zur Enttäuschung der Lustenauer Bevölkerung – abgerissen.

Mag. Vanessa Waibel
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Historisches Archiv
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