12 - Alte Widnauer Brücke

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Reste der Brückenfundamente als Erinnerungsort

Alter und Neuer Rhein Zusammenfluss des Alten und des Neuen Rheins während der Rheinregulierungsarbeiten. Der Diepoldsauer Durchstich (rechts) ist bereits offen, das alte Rheinbett aber noch nicht verschlossen. (Historisches Archiv Lustenau, Foto: Nipp)

Im Jahr 1593 kam es zur Teilung des bis dahin auf beiden Seiten des Rheines gelegenen Reichshofes in das linksrheinische Widnau-Haslach und das rechtsrheinische Lustenau. Große Riedteile im Norden und Süden der Gemeinde sind bis heute in Schweizer Grundbesitz. 1875 errichtete die Gemeinde Widnau hier an der Stelle eines alten Fährübergangs auf eigene Kosten eine nicht öffentliche Holzbrücke über den Rhein, um die sogenannten „Schweizer Rieder“ im südlichen Teil Lustenaus einfacher bewirtschaften zu können.

Diese „Privatbrücke“ der Schweizer Bauern war für den öffentlichen Grenzverkehr gesperrt, da die österreichischen Finanzbehörden keine zusätzliche Zollstelle am Wiesenrain wünschten. Außerdem sollte den anderen beiden Rheinbrücken im Gemeindegebiet, der Oberfahrbrücke und der Unterfahrbrücke, keine zusätzliche Konkurrenz entstehen.

Die Brücke wurde 1912 im Zuge der Rheinregulierungsarbeiten abgebrochen und 1914 durch die noch heute existierende, etwas nördlicher gelegene Wiesenrainbrücke ersetzt. Teile der alten Brücke wurden wieder verwendet (z.B. Senderbrücke, Brücken über den Neunerkanal) und existieren noch heute.

Die hier noch vorhandenen Reste eines der alten Brückenjoche werden als Zeichen der historischen Verbundenheit diesseits und jenseits des Rheins erhalten und sollen diese damit in lebendiger Erinnerung halten.

Mag. Vanessa Waibel
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Historisches Archiv
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