News Historische Ausstellung wurde eröffnet 9. Mai 2017

Historische Ausstellung

Am Freitag, den 28. April 2017 wurde die historische Ausstellung „‘…unser und des richs lute in unserm und des richs hofe ze Lustnow…‘. Der Kaiser, das Reich und die Reichsleute zu Lustenau im späten Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit oder: Was bedeutete es für Lustenauer Reichsleute zu sein?“ in den neu renovierten Räumlichkeiten der Galerie Hollenstein eröffnet.

Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Kurt Fischer präsentierte Ausstellungskurator und Gemeindearchivar Dr. Wolfgang Scheffknecht den zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besuchern eine pointierte Einführung in das Thema. Bei einem Glas Wein bot sich anschließend die Möglichkeit, die Ausstellung, die unter anderem drei Original-Urkunden aus den Jahren 1417, 1442 und 1521 zeigt, zu besichtigen.

Vertiefendes Archivgespräch

Historische Ausstellung Publikumsandrang bei der Ausstellungseröffnung des Historischen Archivs. (Fotos Lukas Hämmerle)

Das zweite Archivgespräch dieses Jahres fand als Rahmenprogramm zur Ausstellung in der Galerie Hollenstein statt. Gemeindearchivar Dr. Wolfgang Scheffknecht referierte zum Thema „Was bedeutete es für die Lustenauer, des Kaisers und des Reiches Leute zu sein?“. Der Vortrag ging von dem 1334 durch Kaiser Ludwig IV. („der Bayer“) ausgestellten „Freiheitsbrief“ aus, der zwar seit Mitte des 17. Jahrhunderts verschollen ist, uns aber durch eine Abschrift überliefert ist. In diesem nahm der Kaiser die Lustenauer in seinen „vn des reichs schutz und schirm“, sicherte ihnen eine Reihe von Privilegien und Freiheiten zu und bot auch Schutz vor Übergriffen. Obwohl ein solcher Freiheitsbrief zeitlich unbefristet ausgestellt wurde, war es üblich, sich diesen vom jeweils aktuellen Herrscher bestätigen zu lassen. Erstmals ließen die Lustenauer sich ihre Privilegien im Jahr 1417 vom römischen Kaiser Sigismund anlässlich seines Aufenthalts beim Konzil in Konstanz bestätigen und zwei weitere Male 1442 von Friedrich III., der sich während seines Krönungsumrittes in Feldkirch aufhielt sowie 1496 von Maximilian I. in Augsburg. Die letzte Bestätigung erfolgte durch Kaiser Karl V. 1521 in Worms. Obwohl auf den ersten Blick nur als Erneuerung des Freiheitsbriefes aus Anlass der Machtergreifung eines neuen Reichsoberhauptes ausgeführt, weist Wolfgang Scheffknecht auf eine Vielzahl von Verschiebungen hin, die die Autonomie der Lustenauer als eigenständiges autonomes Gebilde über die Jahrhunderte sicherte im Spannungsfeld der Machtverteilung zwischen Privilegieninhaber, dem jeweiligen Kaiser und zunehmend auch der umliegenden Städte wie St. Gallen und später Lindau.

Öffentliche Führungen als weiteres Rahmenprogramm

Historische Ausstellung In der Galerie Hollenstein wird bis Ende Mai die historische Ausstellung zum freien Reichshof Lustenau gezeigt.

Noch bis einschließlich Sonntag, 28. Mai 2017, kann die Historische Ausstellung in der Galerie Hollenstein zu den üblichen Öffnungszeiten besucht werden. All jenen, die sich gerne noch eingehender zum Thema informieren möchten, bieten die zwei öffentlichen Führungen am Sonntag, 14. Mai und am Sonntag, 21. Mai, jeweils um 16 Uhr, eine gute Gelegenheit.

Galerie Hollenstein – Kunstraum und Sammlung

Öffnungszeiten bei Ausstellungsbetrieb: Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertage 15 bis 19 Uhr
Kuratorführungen: 14. und 21. Mai 2017, jeweils um 16 Uhr

www.lustenau.at/galerie-hollenstein