News Historischer Radrundweg: Station 8 4. August 2016

Zollhaus bei Unterfahrbrücke

Der „Historische Radrundweg“ verortet an 13 Stationen verschiedene Aspekte der Geschichte Lustenaus. Im Rahmen dieser Serie präsentiert das Gemeindeblatt die einzelnen Stationen.

Im August 1867 wurde die in offener Holzbauweise errichtete Unterfahrbrücke feierlich eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben.

Sie war die erste Brücke über den Rhein entlang der Vorarlberger Landesgrenze und ersetzte die Fährverbindung von Au-Monstein nach Lustenau. Die Brücke vereinfachte für die Schweizer Bauern die Bewirtschaftung der im nördlichen Teil Lustenaus gelegenen sogenannten „Schweizer Rieder“.

Abgesehen von einem Beitrag über 20.000 Schweizer Franken der Gemeinde Lustenau übernahm die Gemeinde Au die Kosten für den Bau und den späteren Unterhalt der Brücke und erhielt im Gegenzug die anfallenden Weggelder.

Wichtige Anbindung an das Schweizer Bahnnetz

Für Lustenau stellte die Brücke durch die Nähe zum Bahnhof in Au eine wichtige Anbindung an das Schweizer Bahnnetz her. Vor allem für die ab etwa 1870 in der Gemeinde boomende Stickereiwirtschaft war diese schnelle und sichere Verbindung von Vorteil. Mit der Eisenbahn war das damals für die Stickerei so wichtige Handelszentrum St. Gallen einfach erreichbar.

Brand am 10. Juni 1950

abgebrannte Unterfahrbrücke Die abgebrannte Unterfahrbrücke im Juni 1950. (Historisches Archiv Lustenau, Foto Nipp)

Bereits einige Jahre nach ihrer Erbauung wurde die Brücke angehoben und mit einem Holzdach versehen.

Die Brücke brannte in der Nacht zum 10. Juni 1950 fast gänzlich nieder. Ein daraufhin an derselben Stelle errichtetes Brückenprovisorium, das am 22. April 1951 zur Benutzung freigegeben wurde, blieb noch bis zur Fertigstellung der Neuen Brücke Au–Lustenau im Jahr 1957 in Betrieb und wurde kurz danach – sehr zur Enttäuschung der Lustenauer Bevölkerung – abgerissen.

Historischer Radrundweg Lustenau

Der Faltplan zum Radrundweg ist kostenlos in der Kulturabteilung der Marktgemeinde Lustenau und im Historischen Archiv erhältlich.

Die auf den Aufstellern präsentierten 17 Schautafeln spannen einen Bogen von den Anfängen der Besiedelung bis ins 20. Jahrhundert. Start- bzw. Endpunkt der Fahrradtour sind die Stationen beim Rathaus und bei der Kirche St. Peter und Paul.