News 5. Volksschule und Öffentlichkeitsrecht für die Rheintalische Musikschule 20. September 2025

Bei der ersten Herbstsitzung der Lustenauer Gemeindevertretung standen Bildungsthemen im Zentrum und Vergaben für den Bau der neuen Trinkwasserbrunnen aufgrund des Hochwasserschutzprojektes Rhesi.
Eingangs der Sitzung berichtete der Bürgermeister über die in der Vorwoche bekanntgegebenen Entscheidungen zur dringend benötigten 5. Volksschule in Lustenau. Fußend auf drei bereits bestehende Gemeindevertretungsbeschlüsse zum Bau einer zusätzlichen Volksschule wurden nach Gesprächen zwischen Bürgermeister Patrick Wiedl und Bildungsgemeinderätin Doris Dobros und VS-Direktor Christoph Wund die Weichen dafür gestellt.
Nach der Ausweichschule „Am Schlatt“ Neubau beim Sportpark

© Lukas Hämmerle
Der Start der neuen Volksschule erfolgt im Herbst 2026 im Norden der Gemeinde: Zunächst wird die bis dahin frei gewordene Ausweichschule „Am Schlatt“ von bis zu 8 Klassen der Volksschule Kirchdorf (4 reguläre, 4 Montessoriklassen) bezogen. Sobald es budgetär vertretbar ist, soll ein funktionaler und schlichter Neubau beim Sportpark realisiert werden – kein 35 Millionen-Euro-Projekt, wie vormals kolportiert. Die neue Schule soll nicht nur die Raumnot im Kirchdorf entschärfen, sondern auch zu Einsparungen führen, da mehrere Exposituren aufgelöst werden können. Ein neues Team von Lehrerinnen und Lehrern wird die Aufbauarbeit übernehmen und die Entwicklung des neuen Standorts aktiv mitgestalten. In den nächsten Wochen und Monaten wird das wichtige Bildungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion Vorarlberg und den Pädagoginnen und Pädagogen weiter ausgearbeitet und präzisiert.
Ausschüsse umbesetzt
Der ehemalige Vizebürgermeister und Kultur- und Wirtschaftsgemeinderat Daniel Steinhofer zieht sich aus der aktiven Gemeindepolitik ein weiteres Stück zurück. Das macht einige Neubesetzungen in Ausschüssen notwendig, z.B. übernimmt Mathias Blaser im Kulturausschuss die Funktion des Obfraustellvertreters. Bürgermeister Patrick Wiedl dankte dem verdienten Gemeindepolitiker Daniel Steinhofer, der sich weiter ehrenamtlich bei der Feuerwehr und zahlreichen Vereinen engagiert.
Neues Statut mit Öffentlichkeitsrecht für die Musikschule

Die Rheintalische Musikschule Lustenau, Höchst, Fußach und Gaißau ist mit gut 70 Pädagoginnen und Pädagogen und über 2000 Schülerinnen und Schülern die zweitgrößte Musikschule im Land. Mit einem breitgefächerten Angebot an quasi allen Musikinstrumenten, Gesang und Tanz vielen Stilrichtungen und Kooperationen mit anderen Einrichtungen ist sie eine wichtige Bildungsstätte mit Bedeutung für das ganze untere Rheintal. Nun geht sie einen großen Schritt für die weitere Zukunft: Nach einem gut einjährigen, extern begleiteten Prozess wurde vom Projektteam der Musikschule ein neues Organisationsstatut für eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht entworfen und der Gemeindevertretung zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Genehmigung des Statuts und die Verleihung des Öffentlichkeitsrechts durch das Bildungsministerium werde die Rheintalische Musikschule vollwertig in der österreichischen Bildungslandschaft etablieren, erklärte Musikschuldirektor Dietmar Nigsch: „Einheitliche Bildungsstandards, für ein Musikstudium anrechenbare Zeugnisse mit Beweiskraft, Anerkennung der Lehrerschaft als Musikpädagogen und finanzielle Vorteile durch Bundesförderungen und mehr Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Schulen sind wesentliche Vorteile des Öffentlichkeitsrechts“, was die Gemeindevertretung mit einem einheitlichen Beschluss bekräftigte.
Rhesi erfordert neue Trinkwasserbrunnen – Vergaben beschlossen

© Lukas Hämmerle
Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi bringt nicht nur mehr Hochwassersicherheit, er verändert auch den Flusslauf des Alpenrheins mit Ausweitungen und Aulandschaften. Und nicht zuletzt erfordert es den Bau neuer Trinkwasserbrunnen für Lustenau. In einer Bauzeit von rund zwei Jahren werden ab Herbst neue Brunnen für die Wasserversorgung unserer Gemeinde errichtet. Die Gesamtkosten von rund 10 Millionen Euro tragen Bund, Land und Gemeinde gemeinsam, für Lustenau fallen anteilig Kosten von rund 2 Millionen Euro an. Ein geeignetes Grundwasserfeld wurde im Rheinvorland beim ehemaligen Sportplatz gefunden. Es wird die Gemeinde bis ins Jahr 2100 mit Trinkwasser in bester Qualität versorgen. Für Spitzenabdeckungen wird ein Tiefbehälter mit einem Volumen von rund 3000 m³ errichtet. Die nötigen Baumeisterarbeiten inklusive Straßenbau, Entwässerung und Beleuchtung wurden an den Bestbieter, die Firma Rhomberg Bau, vergeben. Die Installationsarbeiten beim Tiefbehälter und Brunnenfeld Blumenau wurde an den Bestbieter, die Firma Blum Industrieanlagen aus Höchst, vergeben. In einer der nächsten Gemeindeblatt-Ausgaben werden wir ausführlich über den Bau der neuen Trinkwasserversorgung berichten. Die Gemeindevertretungssitzung wurde via Livestream übertragen und kann auf lustenau.at/gemeindevertretung nachgesehen werden.