News „A Huus für d’Lüt" – Lustenau erweckt die Virglar Hoschtat 7. Mai 2025

Was braucht es, damit aus einer Idee ein Ort wird? Manchmal ein bisschen Mut, viel Zuhören - und Menschen, die mitmachen. Genau das passiert zurzeit auf der Virglar Hoschtat. Hier entsteht „A Huus für d’ Lüt" – ein offener, von jungen Leuten gestalteter Ort für Jung und Alt. Ein neuer Treffpunkt und Erholungsort, an dem sich alle gerne aufhalten und wohlfühlen.
Manchmal beginnt Veränderung nicht mit einem großen Plan, sondern mit einer einfachen Frage: „Was braucht ihr?" Genau das fragte die Jugendabteilung der Gemeinde die Schülerinnen und Schüler in Lustenau – und bekam eine klare Antwort. Die Jugendlichen wünschen sich mehr Freiräume, Rückzugsorte, Treffpunkte ohne Konsumzwang. Vor allem im Zentrum fühlen sich viele oft ausgeschlossen. Die Gemeinde hörte zu und handelte: Bald bauen 19 Studierende der TU Wien mit Unterstützung der Jugend- und Planungsabteilung, dem dô und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit OK-JA! auf der Virglar Hoschtat „A Huus für d‘ Lüt“, das allen offensteht.
Wie alles begann
„Es war ein glücklicher Zufall, dass Raumplaner Jan Gartner mit einer Gruppe Studierender der TU Wien und einer spannenden Idee vor unserer Tür stand“, erzählt Corinna Ebner-Trenker, Jugendkoordinatorin der Gemeinde. Der gebürtige Vorarlberger ist Gründer und Geschäftsführer der „Raumpioniere Agentur für StadmacherInnen“, die sich in verschiedenen Projekten für Stadtgestaltung, Placemaking, Co-Creation und Partizipation bzw. Innovationssteuerung im räumlichen Kontext engagieren. Er lehrt auch an der TU Wien und hat für Lustenau die Sozialraumanalyse durchgeführt, um herausfinden, welche Orte für Jugendliche wichtig sind. „Wir waren begeistert, dass Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen gemeinsam mit Jugendlichen aus Lustenau die Virglar Hoschtat wiederbeleben wollen. Und wir konnten die Politik für die Idee gewinnen“, freut sich Corinna Ebner-Trenker. Die Virglar Hoschtat war 2014 ein lebendiger Treffpunkt - damals, als das Feldhotel für kurze Zeit zum Wohnzimmer der Gemeinde wurde. Seitdem ist es ruhig geworden um die Virglar Hoschtat. Bis jetzt.
Von der Idee zum Plan

© Miro Kuzmanovic
Im März kamen die 19 Studierenden mit ihren drei Lehrenden zum ersten Mal nach Lustenau – im Gepäck: Skizzenblöcke, offene Ohren, viele Fragen und eine gehörige Portion frischer Wind. Sie erkundeten die Gemeinde, sprachen mit dem Bürgermeister, mit den Verantwortlichen im Rathaus und Bauamt, mit Projektleiterinnen, der Jugendarbeit und vor allem: mit den Jugendlichen selbst. Bei Spaziergängen, Workshops im Gymnasium und im dô, bei Präsentationen und Begegnungen entstand Stück für Stück ein gemeinsames Bild von dem, was auf der Virglar Hoschtat entstehen soll: „A Huus für d’ Lüt“.
„Junge Menschen haben viele gute Ideen für ihre Gemeinde. Jetzt entsteht mit dem ‚Huus für d’ Lüt‘ ein weiterer kinder- und jugendgerechter Ort mit Beteiligung. Und dort, wo sich junge Menschen entfalten und Spaß haben können, ist auch ein guter Ort für Erwachsene.“
Vom Plan zum Machen
Ganz im Sinne der „Raumpioniere“ geht es bei diesem Projekt nicht nur um Ideen und Planen, sondern ums Möglichmachen, möglichst gemeinsam, kreativ und praktisch. „Tactical Urbanism" nennt sich das in Fachkreisen - gemeint sind schnelle, sichtbare Veränderungen im öffentlichen Raum, an denen viele mitwirken. „Junge Menschen haben viele gute Ideen für ihre Gemeinde – das sehen wir am Skaterplatz Habedere oder an Spielplätzen, die Kinder und Jugendliche selbst mitgeplant und mitgestaltet haben. Jetzt entsteht mit dem ‚Huus für d’ Lüt‘ auf der Virglar Hoschtat ein weiterer kinder- und jugendgerechter Ort mit Beteiligung. Und dort, wo sich junge Menschen entfalten und Spaß haben können, ist auch ein guter Ort auch für Erwachsene“, freut sich Nicole Feurstein-Hosp, Lustenaus neue Kinder- und Jugendgemeinderätin.

© Miro Kuzmanovic

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Es wird konkret
„Wir freuen uns riesig über die Chance, unseren Entwurf hier in Lustenau in die Realität umzusetzen – und über die herzliche Unterstützung, die wir von allen Seiten erfahren“, sagen die Studierenden. Bei ihrem nächsten Besuch, vom 8. bis 20. Juni, verwandeln sie die Virglar Hoschtat in eine Bauwerkstatt. „Wir freuen uns, wenn die Nachbarschaft und viele Lustenauerinnen und Lustenauer vorbeikommen, wenn wir vor Ort schrauben, sägen und malen.“ Und dann? Wird gefeiert. Denn am 20. Juni 2025 wird das neue Huus für d’ Lüt eröffnet.

© Miro Kuzmanovic

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