News Aktion Demenz: Kinderbuch über das Vergessen 9. Juni 2016
Mit Unterstützung des Landesschulrates für Vorarlberg startet an den Volksschulen die Aktion Kinderbuch “Mein Opa sitzt in einem Zeitreisemobil”. Dieses Projekt hat zum Ziel, auch schon die Jüngsten mit dem Thema Demenz in Berührung zu bringen und ihren Fragen und Unsicherheiten zu begegnen.
Vorarlberger Projekt
Viele Kinder haben Großeltern, oder auch Urgroßeltern, die eine demenzielle Entwicklung haben – und Kindern fällt der Zugang oft leichter als Erwachsenen. Kinder gehen ganz unbefangen mit dem Thema Demenz um und natürlich sind sie als Angehörige mit betroffen. Die Broschüre ist eine tolle Vorarlberger Eigenproduktion. Daniela Egger (connexia) hat den Text geschrieben und Monika Hehle hat diesen wunderbar illustriert, Titel „Mein Opa sitzt in einem Zeitreisemobil“.
Thema kindgerecht vermitteln
Spielerisch erfuhren die Kinder während einer Schulstunde, was mit der Erinnerung passiert, wenn Oma oder Opa abwesend wirken und wie man ihnen am besten helfen kann. Die Einführung in das Thema wurde von Barbara Weber, Validationsanwenderin mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Demenz, in Begleitung von Silvia Benz, Aktion Demenz Lustenau, vorgenommen. Über 200 Volksschüler haben sich mit Begeisterung bei der interaktiven Lesung eingebracht und vieles über das Krankheitsbild mitgenommen.
"Sieb der Erinnerung"
Das Buch findet mit dem "Sieb der Erinnerung" eine einfache bildhafte Erklärung für Demenz. Die Erinnerung ist wie ein feines Sieb. Sie behält die nützlichen Dinge und sorgt dafür, dass wir vergessen, woran wir uns nicht erinnern müssen. Bei einem Menschen mit der Krankheit Demenz fallen aber mit der Zeit auch immer mehr wichtige Dinge durch das Sieb der Erinnerung.
Zur Verdeutlichung haben die Kinder durch verschieden große Siebe Sand, Schmuckperlen und Murmeln gesiebt und festgestellt, manches ist schnell weg und anderes bleibt länger hängen. So wird in kleinen Geschichten das Verhalten von Menschen mit Demenz kindgerecht erklärt.
Verständnis und Geduld entgegenbringen
Im Umkreis vieler Familien lebt jemand mit einer demenziellen Erkrankung: In der Verwandtschaft, in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis. Die Begegnung mit einer Person, die Demenz hat, wirft viele Fragen auf, die mit diesem Büchlein nicht beantwortet werden können.
Vielmehr soll ein Bild erzeugt werden, das Verständnis weckt. Vor allem sollen Eltern darauf aufmerksam gemacht werden, dass es in ihrem Wohnort zahlreiche Unterstützungsangebote gibt.