News Archivexkursion zur Insel Reichenau 5. Dezember 2019

Gruppe

Am Samstag, den 23. November 2019, machten sich 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Team des Historischen Archivs auf, um die kulturhistorischen Schätze der Insel Reichenau zu erkunden.

Mit Bösch Reisen ging es von Lustenau zur Bodenseeinsel Reichenau, wo zu Beginn eine Führung in der Kirche St. Georg in Oberzell auf dem Programm stand. Die Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Monika Küble erklärte überaus interessant und detailreich die Geschichte der Kirche, die aus dem 9. Jahrhundert stammt. Die dortigen Wandmalereien, die die Wundertaten Jesu darstellen, sind noch größtenteils originalgetreu erhalten. Durch ihre Entstehungszeit Ende des 10. Jahrhunderts gehören diese Darstellungen zu den frühesten Zeugnissen ihrer Art nördlich der Alpen und stehen in engem Zusammenhang mit der im Reichenauer Skriptorium entstandenen Buchmalerei, die ebenfalls um das Jahr 1000 ihren Höhepunkt erreichte.

Münster mit Kräutergarten Nach historischem Vorbild wurde vor rund 30 Jahren auf dem Klostergelände ein Kräutergarten angelegt, der vom Reichenauer Abt Walahfrid Strabo im 9. Jahrhundert im Lehrgedicht „De cultura hortorum“ ausführlich beschrieben wurde.
Kirche St. Georg Die Pfarrkirche St. Georg in Reichenau/Oberzell.

UNESCO-Welterbe Klosterinsel Reichenau

Münster mit Kräutergarten Nach historischem Vorbild wurde vor rund 30 Jahren auf dem Klostergelände ein Kräutergarten angelegt, der vom Reichenauer Abt Walahfrid Strabo im 9. Jahrhundert im Lehrgedicht „De cultura hortorum“ ausführlich beschrieben wurde.

Mit dem Bus fuhr die Gruppe dann einmal quer über die Insel, wobei Frau Küble allerlei Wissenswertes zum Gemüse- und Weinanbau, zur Fischerei und zu den Beziehungen der Insel Reichenau zum Festland erläuterte. Seit dem Jahr 2000 ist die Insel Reichenau aufgrund ihrer kulturhistorischen Bedeutung, aber auch der außergewöhnlichen Verbundenheit mit klösterlichen Traditionen, UNESCO-Welterbe.

Am höchsten Punkt der Insel verweilte die Gruppe und genoss die Ausblicke von der Aussichtsplattform aus. Im Anschluss daran folgte eine Führung durch das Münster St. Maria und Markus in Reichenau/Mittelzell. Im Jahr 724 als Klosterkirche vom Heiligen Pirmin gegründet, wurde die Holzkirche schon bald darauf durch einen größeren Bau ersetzt und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ergänzt und erweitert.

Das Münster beherbergt neben vielen weiteren Grablegungen das Grab Kaiser Karls III, des „Dicken“ (839-888). In seinem Namen wurde im Jahr 887 während seines mehrmonatigen Aufenthalts hier die Urkunde, in der unser Ort erstmals erwähnt wird, ausgestellt. Im Rahmen der Führung besichtigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die im Chor der Kirche gelegene Grabplatte Kaiser Karls III.

Museumbesuch und Weinprobe

Nach dem Mittagessen führte ein kurzer Spaziergang zum Museum der Insel Reichenau, wo der Vize-Obmann des Museumsvereins Reichenau, Prof. Dr. Arne Luz, bereits wartete. Er führte durch die Museumsräumlichkeiten und ging dabei auf viele Details aus der Geschichte der Abtei und der Insel ein. Den Abschluss des Tages bildete eine Weinprobe mit dem Obmann der Reichenauer Winzergenossenschaft, der Interessantes zum Weinanbau auf der Insel und zu den hier angebauten Weinsorten zu berichten wusste. Der Reichenauer Wein wird heute in den Kellerräumlichkeiten der noch bestehenden Klostergebäude gekeltert.