News "Om d' Hüüsr" spazieren und Baugeschichte erleben 10. Juli 2025
Beim zweiten Spaziergang „Om d’Hüüsr“ am 26. Juni führten die Architektinnen Marina Hämmerle und Geli Salzmann durch die Maria-Theresien-Straße und gaben punktuelle Einblicke in die Siedlungs- und Baugeschichte Lustenaus. Auch Oliver Heinzle vom Historischen Archiv nahm am Spaziergang teil und konnte interessante geschichtliche Details beitragen.

©Miro Kuzmanovic
Der Start beim Rheincenter war bewusst gewählt. Gleich nebenan, in der Kapellenstraße 7, steht ein großes Rheintalhaus aus dem Jahr 1832, das einen wirtschaftlich-baukulturellen Meilenstein markiert. Im Wohntrakt nahm Josef Hofer 1869 die ersten zwei Handstickmaschinen Vorarlbergs in Betrieb und legte damit den Grundstein für die Stickereiindustrie, die auch Lustenaus Verkehrswege und die Architektur nachhaltig prägen sollte.
An der Gabelung von Kapellenstraße und Maria-Theresien-Straße zeugen noch mehrere Industriebauten von der Blütezeit des Textiligewerbes: etwa die nahezu original erhaltene Stickereifabrik von Gottfried Hofer, das in den 1960er Jahren errichtete Produktionsgebäude des Kinderbekleidungsherstellers Eduard Alge junior, das Verwaltungsgebäude der „ISCO Stickerei Export“ und die ehemalige Fabrik eines aussterbenden Gewerbes, der „Fassfabrik Habisreutinger“. Andere Bauten – wie die Klöppelspitzenfabrik Vetter oder die Wirk- und Strickwarenfabrikation der Firma Haug – mussten im Laufe der Jahre Parkplätzen, Neubauten oder Supermärkten weichen. Was schnell deutlich wurde: Lustenaus Baugeschichte ist die Geschichte einer stetigen Anpassung – bis heute, wo der Fokus wieder stärker auf die Um- und Nachnutzung historischer Industriegebäude und alter Wohnhäuser gerückt wird.
Am Ende des Spaziergangs stand das Haus Maria-Theresien- Straße 100, ein architektonisches Kleinod aus dem Jahr 1901 und Teil der markanten Häuserzeile rund um die Erlöserkirche. Seinen Ausklang fand der lebendige Bürger:innen-Austausch in der Villa Maria-Theresien-Straße 74, von Gemeinde erworben und saniert, um dort die Schulkindbetreuung Rheindorf unterzubringen. Beide Häuser haben – mit zahlreichen weiteren – Eingang in das neue Ortsbildinventar gefunden. Ein Instrument, das den historischen, ortsbildprägenden, kulturellen und architektonischen Charakter von Gebäuden und ihrer Umgebung sichtbar macht mit dem Ziel, diese Qualitäten zu erhalten und unter Rücksichtnahme auf das baukulturelle Erbe weiterzuentwickeln.

©Miro Kuzmanovic

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