News Berührende Erstaufführung "Oratorium Annelies" 14. April 2016

Oratorium Annelies mit Arianna Zukerman

Am Karfreitag, den 25. März, führte der Teamchor Jona zusammen mit bekannten Musikern das Oratorium „Annelies“ im Lustenauer Reichshofsaal auf. Im vollbesetzten Saal wurde das Publikum Zeuge einer wunderschönen Klangwelt mit tiefer Botschaft.

Nach den drei Premieren in der Schweiz gastierte der Teamchor Jona erstmals in Lustenau und das gleich mit einer Erstaufführung: „Annelies“ ist ein aufwühlendes Oratorium von James Whitbourn für Solosopran, Chor und Orchester und basiert auf Textstellen aus dem Tagebuch der Anne Frank. Der Chor, unter der Leitung von Max Aeberli, führte das Stück gemeinsam mit der Sinfonietta Vorarlberg, der Pianistin Claudia Dischl und der weltweit bekannten Sopranistin Arianna Zukerman auf.

Schmerzliche Töne

Entstanden ist das Tagebuch der Anne Frank in der Zeit zwischen dem 6. Juli 1942 und dem 4. August 1944 in einem Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht. Hier hielt sich die jüdische Familie Frank vor den Nazis versteckt. Ohne Kontakt zur Außenwelt, in ständiger Angst, entdeckt und verraten zu werden, begann die Dreizehnjährige ein Tagebuch. Bis heute wurden ihre Aufzeichnungen in mehr als 60 Sprachen übersetzt und berühren immer noch jeden, der sie liest. Das ging auch den Mitwirkenden von „Annelies“ und dem Publikum nicht anders.

Unvergessliche Aufführung

Oratorium Annelies im Reichshofsaal Der über 70 Stimmen starke „Teamchor Jona“ brillierte unter der Leitung von Max Aeberli. (Fotos: Andrea Pezold)

Der rund 70-köpfige Chor, der die Bühne des Reichshofsaals mit vier Reihen ausfüllte, zeigte den BesucherInnen am Karfreitag eine unvergessliche Aufführung.

Die Sopranistin Arianna Zukerman, aus einer Familie stammend, die die Schrecken des Holocaust selbst miterlebt hat, prägte die Interpretation des Werkes nachhaltig und überzeugte mit sensibler und perfekter Stimme. James Whitbourn, selbst anwesend am Abend im Reichshofsaal, ist es gelungen, die Lebensgeschichte der Anne Frank dramatisch und berührend mit Musik auszudrücken.

Was bei der Aufführung leise mit Glockenklang und Geigen begann, steigerte sich zu lauten Schritten und Poltern, die Ankündigung der Gefangennahme. Dazwischen wurden Abschnitte aus dem Tagebuch vorgelesen.

Das Publikum war sich einig: dieses Werk bewegt, regt zum Nachdenken an und ist wie ein Mahnmal gegen den Krieg und all die Ungerechtigkeit in dieser Welt. Ein Stück, das sowohl Mitwirkende als auch die BesucherInnen noch lange beschäftigen wird.