News Besserer Schutz durch punktgenaue Wetterprognosen 24. Januar 2023

Bei Wetterereignissen müssen die Einsatzkräfte wissen, auf was sie sich in den nächsten Stunden tatsächlich einstellen müssen – um zielgenau vorzugehen und die Bevölkerung warnen zu können. Hier setzt das Pilotprojekt des bekannten Meteorologen Jörg Kachelmann, der Firma Metrilog und Mobilfunk-Anbieter Drei an. Der Startschuss erfolgte letzte Woche in Lustenau.

Foto3_20230117_MIK_34035   HiRes Bürgermeister Kurt Fischer, IT-Leiter Clemens Madlener, Jörg Kachelmann, Drei-CEO Rudolf Schrefl und Meteorologe Peter Hinteregger bei der neuen Messstation auf dem Schützengarten-Dach

Die Wettervorhersage in Vorarlberg wird künftig noch einmal deutlich genauer. Möglich macht dies die neue Kooperation zwischen dem Telekom-Komplettanbieter Drei, der Meteologix AG des Schweizer Wetterfachmanns Jörg Kachelmann und dem auf digitale Fernmessungen von Umweltdaten spezialisierten Wiener Unternehmen Metrilog Data Systems GmbH. Den Startschuss machte Bürgermeister Kurt Fischer mit der Inbetriebnahme der neuen Drei Wetterstation auf dem Seniorenhaus Schützengarten.

„Wer lokal vorhersagen will, muss auch lokal messen“

„Was mich antreibt, ist, dass Menschen sterben oder verletzt werden aufgrund von Wettereignissen, die vorhersehbar gewesen wären”, erklärt Jörg Kachelmann. “Niemand muss heutzutage mehr vom Wetter überrascht werden. Dafür braucht es lokale und aktuelle Prognosen, die durch Satelliten allein nicht stemmbar sein werden. Wetterstationen hingegen liefern klare Daten bezüglich Wind und Niederschlag.“

Vorarlberg wird für das neue Drei Wetter-Projekt eine wichtige Pilotregion sein. "Landschaftlich ist in Vorarlberg alles kondensiert, was Österreich ausmacht: Stadt, Land, Berg, Tal, See", so Kachelmann. Aus dem Pilotprojekt werde man daher wichtige Erkenntnisse für den weiteren Ausbau des Wetterdienstes ableiten können. „Wer lokal vorhersagen will, muss auch lokal messen. Vor hundert Jahren haben fast in jeder Gemeinde Pfarrer oder Lehrer dreimal täglich das Wetter abgelesen. Mit dem neuen Netz nähern wir die Zahl der Wetterstationen wieder an den Stand von damals an. Dadurch werden wir die Prognosequalität deutlich verbessern", so der Wetterfachmann Kachelmann.

Wichtig im Katastrophenfall

Hilfreich ist dies gerade auch im Katastrophenfall. “Wir sind die Gemeinde am Rhein”, betont Bürgermeister Kurt Fischer. Bald jährlich bedroht das Wetter Lustenau, wenn Starkregen den Rhein steigen lässt. Im vergangenen Jahr kam man noch glimpflich davon. “Im Nachgang zeigte sich aber, wie wichtig Nowcasting ist, also wie das Wetter an einem Ort in den nächsten 60 Minuten wird.” Gerade vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels und immer häufigeren Wetterextremen können präzise und frühzeitige Prognosen dabei helfen, Menschen und Betriebe noch besser zu informieren und dazu beitragen, Unwetterschäden zu vermeiden.