News Circus Berlin sitzt bis Ende September in Lustenau fest 11. September 2019

kamele

Ungewohnte tierische Gäste, nämlich vier Kamele, grasen seit dem Sommer beim Millennium Park. Dass Zirkusdirektur Adolf Lauenburger mit seinem Classic Circus Berlin noch bis Ende September zwangsweise in Lustenau pausieren muss, bringt die Artistenfamilie in eine finanzielle Extremsituation und an den Rand der Verzweiflung. Ende September kann es wieder aufwärts gehen.

Zirkuspferde durften Sperrzone nicht verlassen

Man könnte sagen, dass höhere Gewalt durch ein Unglück die momentane Situation verantwortet hat: Im Juli war bei einer Untersuchung eines Lustenauer Pferdes eine gefährliche Tierseuche festgestellt worden. Daraufhin verhängte der Vorarlberger Amtstierarzt eine Sperrzone im Radius von einem Kilometer rund um den Hof. Für Einhufer (Pferde, Esel, Maultiere), die sich in dieser Sperrzone aufhielten, wurde die Ein- und Ausfuhr für eine Frist von 90 Tagen verboten.

Dadurch platzte ein zuvor fixiertes Engagement in der Schweiz. Durch die Zwangspause ist es zu existenzbedrohenden finanziellen Ausfällen gekommen, die Artistenfamilie in sechster Generation steht quasi vor dem Nichts.

Tragische Situation kann sich wenden

Den Zirkuspferden, insgesamt elf Araber- und Friesenpferde sowie den sechs Shetlandponys und vier Kamelen geht es derweil gut, die Gemeinde hilft mit Futter aus. „Es ist wirklich tragisch, der Zirkus kann mit den Tieren bis Ende September nicht weg“, verdeutlicht Bürgermeister Kurt Fischer. Der Zirkus gastierte schon öfters in Lustenau und hielt sich immer an die getroffenen Vereinbarungen. Nun kann sich das Blatt aber, - nach der Aufhebung der Seuchensperre ab Ende September - zum Guten wenden. Adolf Lauenburger gibt nicht auf und denkt nicht ans Aufhören: „Wir sind Artisten, das kann man nicht einfach abstellen.“ Sobald die Tiere aus Lustenau wieder rausdürfen, möchte der Zirkus wieder auf Tour gehen.

Auf der Suche nach Auftrittsorten und Engagements

Dafür sucht Direktor Lauenburger in Vorarlberg nach Engagements und Auftrittsmöglichkeiten in weiteren Städten und Gemeinden. „Wir haben zB einen neuen Standort im Bregenzer Wald in Aussicht, das ist ein Lichtblick“, so Adolf Lauenburger im Gespräch mit der Gemeinde. „Wir möchten gerne hier in Vorarlberg auftreten und suchen dafür neue Standorte. Dadurch können wir wieder auf die Füße kommen und positiv in die Zukunft blicken.“ Auch ein Winterquartier im Ländle ist eine Option, bevor es im März zum nächsten, bereits vereinbarten Engagement ins Ausland geht, so der Zirkusdirektor zum Abschluss.