News Das legendäre „Blank-Stüble“ ist neues Boccia-Vereinsheim 26. Juni 2025

Über Jahrzehnte hinweg galt das „Blank-Stüble“ als wichtigster Treffpunkt für Austria-Kenner, Fußballexperten und Fans des runden Leders. Das auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Hüttli entwickelte sich ab Mitte der 90er Jahre schnell zum Hotspot inmitten des damals erst aufblühenden Austria-Dorfes. Seit Beginn der Bauarbeiten am neuen Reichshofstadion war das Schicksal des Blank-Stübles lange Zeit unklar. Jetzt hat es seine neue Bestimmung als Boccia-Vereinsheim, nur wenige Meter vom früheren Standort entfernt, gefunden. Liebevoll saniert und umgebaut von den Vereinsmitgliedern, in zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitsstunden, so, wie es bereits vor rund 30 Jahren einige engagierte Austria-Fans gebaut haben. Drei dieser ehemaligen Erbauer haben das „neue Stüble“ besichtigt.

01_IMG_9717 Sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Umbaus: Boccia-Vereinsobmann Aleks Mandir, die Austrianer Niko Lucic, Bertram Holzer sen. und Karlheinz Keick sowie Projektleiter Christian Steiner von der Gemeinde Lustenau.

Endlich wieder ein eigenes Vereinsheim

Die Freude über das neue Vereinsheim war auch bei den 70 Mitgliedern des Boccia Club GALEB und Obmann Aleks Mandir sehr groß. Die überaus erfolgreichen „Boccianer“ konnten letztes Jahr immerhin schon zum siebten Mal den Staatsmeistertitel gewinnen. „Früher waren wir in der Neudorfstraße, dort, wo das Feuerwehrhaus steht. Ab 2018 gab es Pläne für eine neue Anlage mit Clubheim, bis Corona dazwischenkam. Im Jahr 2022 haben wir hier im Schützengarten die neuen Bahnen bekommen, ein eigenes Clubhaus ging sich finanziell leider nicht mehr aus“, erzählt der Obmann. „Darunter litt natürlich auch das Vereinsleben, aber dann hat die Gemeinde glücklicherweise entschieden, das Blank-Stüble von der Austria zu übernehmen und an uns zu verpachten. Dafür und für die Projektbegleitung sind wir der Gemeinde sehr dankbar“, freut sich Aleks.

Umbau in Eigenregie

02_ERSJ7214 Auch eine rund 50 m² große Sonnenterrasse wurde in Eigenregie verlegt.

Mit der Gemeinde als Eigentümerin vereinbarte der Boccia-Verein, das Stüble in Eigenregie umzubauen und zu sanieren. Zudem entstand ein kleiner Anbau mit Lagerraum und WC-Anlage. „Ja, ich bin wirklich sehr stolz auf unsere Clubmitglieder und das, was sie mit vielen Arbeitsstunden geschafft haben“, erzählt Aleks den drei Erbauern des Blank-Stübles, die zu Besuch kamen und nicht schlecht staunten, was sie sahen. Denn es war ganz offensichtlich: Die Geschichte wiederholte sich und ein weiteres Mal wurde mit wenig Mitteln und sehr viel Engagement etwas Großartiges geschaffen. „Wie war das damals bei euch?“, fragt der Boccia-Vereinsobmann deshalb die Besucher, um mehr über die Geschichte des ursprünglichen Baus des neuen Clubheims zu erfahren.

Ein „fahrbares Stüble“ als Dauerlösung?

03_IMG_9646 Der Innenraum wurde komplett erneuert und bietet etwa 30 Personen Platz für gesellige Stunden.

Als 1995 der Umbau des Reichshofstadions und der Abbruch des alten Gastronomie-Stübles verkündet wurde, herrschte unter den „Austrianern“ große Aufregung, denn was sollte man tun, wenn dieser wichtige Ort plötzlich fehlte, an dem Kritiker, Fans und Experten über ihren heißgeliebten Verein diskutierten, schimpften und Erfolge feierten? Am Stephanstag 1995, zu etwas späterer Stunde, wurde die Idee für ein neues Stüble von Niko Lucic und Martin Blank sen. geboren. „Dabei wollten wir einen Gastronomietreffpunkt für eingefleischte Austria-Fans auf Rädern bauen, damit das Stüble jederzeit im ganzen Stadion hin- und herbewegt werden konnte

und die Gefahr eines neuerlichen Abbruchs nicht mehr gegeben war“, erzählt Niko.

Viele ehrenamtliche Arbeitsstunden

04_Gruppenbild mit Erbauern 1996 Gruppenfoto mit den Erbauern des Blank-Stübles anlässlich der Eröffnung 1996
Schnell standen viele Helfer für den Bau parat. Zu ihnen gehörte auch Karlheinz Keick. „Ich weiß noch, wie du das ganze Holz und Material vom alten Kiosk für den Neubau gesammelt hast“, sagt Karlheinz zu Niko. „Ja, wir, die alte Garde, haben das neue Hüttli komplett in Eigenregie gebaut. Das hat den Verein nichts gekostet“, erzählt Niko, der auch den Unterbau aus Metall gebaut hat, stolz. Die gesamte Holzkonstruktion lag in der Verantwortung von Bertram Holzer sen., der ebenfalls zu den Helfern erster Stunde gehörte. „Bertram war zudem unser Baumeister“, berichten Niko und Karlheinz. „Beim Holzbau habe ich sehr viel mit Karlheinz gearbeitet, aber auch mein Bruder Albert war im Team und hat für uns immer alles organisiert“, erzählt Bertram. „Ja, und er hat ständig das billigste Bier für uns eingekauft“, erwähnt Niko lachend, der früher Platzwart der Austria war und später zum Wirt im Blank-Stüble wurde. Die drei Männer leisteten zusammen 233 von den insgesamt rund 516 notierten Arbeitsstunden. „Einige von uns leben heute leider nicht mehr, aber wir alle arbeiteten wie ihr mit vollem Einsatz und für eine Wurst mit Bier“, erzählen die drei Männer. Keine Frage, dass die offizielle Eröffnung mit allen Helfern, Experten, Kritikern und Pensionisten am 6. September 1996 entsprechend groß gefeiert wurde.

Der Rest ist Geschichte. „Ihr könnt jedenfalls stolz auf eure Arbeit sein, ihr habt das wirklich sehr schön gemacht und hoffentlich ordentlich gefeiert“, resümieren die drei Besucher. „Oh ja, wir haben gefeiert und sind sehr froh, dass wir nach so langer Zeit endlich wieder ein eigenes Vereinsheim haben. Ihr könnt jedenfalls sicher sein – das Stüble ist bei uns in guten Händen“, freut sich Aleks, der Obmann des Boccia Club GALEB. 

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