News Das Rathaus Lustenau - ein Architekturjuwel der Nachkriegsmoderne 20. Mai 2014

Ansicht Rathaus ausgeschnitten

Am kommenden Samstag lädt die Marktgemeinde Lustenau zu einem Vortrag von Historikerin und Architekturpublizistin Ingrid Holzschuh zur Bedeutung des 1958 fertiggestellten Rathauses aus der Feder der Architekten Gnaiger/Götsch/Griss. Auf den Impulsvortrag folgt eine Podiumsdiskussion mit Landeskonservatorin Barbara Keiler und Architekt Erich Steinmayr. Anlass für den Vortrag und das Gespräch mit den ExpertInnen ist die Buchpräsentation zum Werk von Adelheid Gnaiger, der ersten Architektin Vorarlbergs mit eigenem Büro.

Herausgeberin Ingrid Holzschuh studierte Kunstgeschichte und arbeitet in Wien seit 2010 als freie Ausstellungskuratorin und Wissenschaftlerin mit dem Forschungsschwerpunkt „Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts“. In einem Impulsvortrag skizziert sie ein lebendiges Bild von Leben und Werk Vorarlbergs erster Architektin, Adelheid Gnaiger. Im Anschluss an den Impulsvortrag verankert die Landeskonservatorin Barbara Keiler in ihren Ausführungen das Rathaus Lustenau in den Gesamtkontext der Vorarlberger Moderne und reflektiert über Bestand und Bedeutung dieser Epoche. Architekt Erich Steinmayr erläutert darüber hinaus seinen Ansatz zur Erweiterung des Gebäudes und illustriert mit seinen Gedanken die Balance von wertschätzender Sanierung und maßvoller Erweiterung.

Neuerscheinung

Rathaus Buch Die Publikation „Adelheid Gnaiger 1916-1991. Die erste Architektin Vorarlbergs“ gewährt Einblick in das Leben und die Arbeit von Adelheid Gnaiger.

In der Publikation „Adelheid Gnaiger 1916-1991. Die erste Architektin Vorarlbergs“ begeben sich die Autorinnen auf die Spurensuche nach einer vergessenen Architektur in Vorarlberg, die in der Nachkriegszeit den Entwicklungen der internationalen Architekturströmungen folgte.

Aufsätze zur Biografie und zu einzelnen Aspekten des Werkes von Adelheid Gnaiger geben Einblick in ihr Leben und ihre Arbeit, womit nicht nur eine längst überfällige Würdigung ihres Schaffens erfolgt, sondern erstmals auch das zum großen Teil unbekannte Architekturbild nach 1945 in Vorarlberg nachgezeichnet wird.

Wichtige Vertreterin der Nachkriegsarchitektur

RH Lustenau Bauamt Fassade Ost Richtung Kirche Der von Architekt Erich Steinmayr geplante und 1996 fertiggestellte Erweiterungsbau ergänzt angemessen die vorhandene Struktur.

Als erste Architektin Vorarlbergs hat Adelheid Gnaiger (1916–1991) das Architekturgeschehen der Nachkriegszeit in Vorarlberg wesentlich mitgestaltet. In einer von Männern dominierten Berufswelt erregte sie durch ihre wegweisenden Bauten Aufmerksamkeit und wurde ihr fachlicher Respekt und Anerkennung zuteil. Ihre Architektursprache bewegt sich zwischen Tradition und Moderne, in ihren Planungen spiegelt sich der Schwerpunkt des Baugeschehens der Aufbaujahre wider. Banken, Schulen, öffentliche Verwaltungsbauten sowie Einfamilienhäuser, heute meist überformt, gefährdet oder abgerissen, prägen das architektonische Werk der Architektin.

Veranstaltungs-Infos

Das Rathaus Lustenau – ein Architekturjuwel der Nachkriegsmoderne
Impulsvortrag: Dr. Mag. Ingrid Holzschuh mit anschließender Podiumsdiskussion,
Samstag, 24. Mai 2014, 16.30 bis 18.00 Uhr
Rathaus Lustenau, Großer Sitzungssaal, Rathausstraße 1

Begrüßung: Bürgermeister Dr. Kurt Fischer
Auf dem Podium: Ingrid Holzschuh – Historikerin / Architekturpublizistin; Barbara Keiler – Architektin, Historikerin, Landeskonservatorin für Vorarlberg; Erich Steinmayr – Architekt
Moderation: Marina Hämmerle

Buchtipp: Adelheid Gnaiger 1916-1991. Die erste Architektin Vorarlbergs Die Publikation erscheint in der Schriftenreihe des vorarlberg museums. Mit Beiträgen von Jutta Gnaiger-Rathmanner, Ingrid Holzschuh (Hrsg.), Renate Huber, Barbara Keiler, Renate Madritsch, Sabine Plakolm-Forsthuber, Monika Platzer, Astrid Staufer. Park Books Verlag, gebunden, 34 Euro