News „Die Kirche im Dorf“ – Pfarre im Reichshof Lustenau 14. Dezember 2022

Am 28. November referierte Wolfgang Scheffknecht beim fünften Archivgespräch des Jahres vor zahlreich erschienenen Geschichtsinteressierten zur Pfarrgeschichte im Reichshof Lustenau. Er begann mit Erläuterungen zur pfarrlichen „Landschaft“ Vorarlbergs im Mittelalter und der frühen Neuzeit und zeigte anhand einer Karte die diözesanen Grenzen auf.

Quellenerkenntnisse zum Pfarrhof Lustenau

02 Pfarrhof Der Lustenauer Pfarrhof am Pfarrweg wurde in den 1960er Jahren abgebrochen.

Es folgten Ausführungen zu aus den Quellen bekannten Pfarrern in Lustenau und deren sozialer und geografischer Herkunft. Dabei fand die „Pfarrerdynastie“ Hämmerle, und hier speziell Pfarrer Georg Hämmerle (1618-1674), besondere Erwähnung. Die drei aus derselben Familie stammenden Männer hatten im 17. und 18. Jahrhundert über 84 Jahre hindurch das Amt des Pfarrers in Lustenau inne. Eine bedeutende Quelle für Erkenntnisse zum Pfarrhof in Lustenau bietet das Inventar von Pfarrer Heinrich Blum (1543-1562), das seinen umfangreichen Besitz auflistet. Neben vielen Kleidungsstücken, landwirtschaftlichen Geräten, Vieh, einem Schwert und einer Hellebarde, Stühlen sowie vielen Tellern, listet das Inventar auch 1400 Liter Wein auf, die beim Tod des Pfarrers im Pfarrhof vorgefunden wurden.

Für das kirchliche Leben ebenfalls sehr wichtig war das Amt des Frühmessers. Wolfgang Scheffknecht erläuterte dessen Pflichten wie die Abhaltung der Frühmesse oder die Vertretung des Pfarrers. Das Frühmesshaus am Pfarrweg, das 1789 errichtet wurde, steht noch heute. Mit Ausführungen zum pfarrkirchlichen Vermögen, dessen Erhaltung und Vermehrung durch Kreditvergaben, Spenden und Stiftungen beendete Wolfgang Scheffknecht seinen interessanten Vortrag.

01 Publikum Wolfgang Scheffknecht teilte einmal mehr seine umfangreichen Kenntnisse der Geschichte Lustenaus mit den Besuchern.