News „dô“ geht bald die Türe auf 14. Juli 2021

dô Begehung Juli_©Lukas Hämmerle (26)

Austausch und Vernetzung öffnen Welten zu Musik und Kunst, Tanz und Theater, Handwerk und Gestaltung, zu verschiedenen Ansichten und Inspiration. Ein neu geschaffener Freiraum soll besonders Jugendliche und Kinder aktiv an diesen vielfältigen Lebenswelten teilhaben lassen und ihnen Zugang zur kreativen Eigentätigkeit ermöglichen. Das „dô“, so der Name, ist eine mit Low-Budget revitalisierte Stickereihalle an der Dornbirner Straße. Der Ort soll künftig vor allem eines sein: bunt und vielfältig.

Foto 2 dô Begehung_©Lukas Hämmerle Jugendkoordinatorin Corinna Ebner-Trenker, Bürgermeister Kurt Fischer und Jugendgemeinderätin Julia Bickel.

Hier kann die Begeisterungsfähigkeit und der Erfindungsreichtum junger Leute Platz haben, unabhängig von deren sozialen und kulturellen Hintergründen: „Gestalten, kreatives Arbeiten, gemeinsames Lernen – all das öffnet und verbindet junge Menschen und eröffnet uns Erwachsenen die große Chance, von der intensiv vernetzten Jugend zu lernen und Lustenau zu einem chancenreichen Lebensraum weiter zu entwickeln“, freut sich Bürgermeister Kurt Fischer. „Mit ihren oft unkonventionellen, aber zukunftsgerichteten Ideen regen Jugendliche in vielerlei Hinsicht zur Nachahmung an und wir können als Gesellschaft in hohem Maße Gewinn daraus schöpfen.“

Foto 1 dô Begehung_©Lukas Hämmerle Das Projektteam vom „dô“ voller Vorfreude auf den neuen Freiraum: Jugendgemeinderätin Julia Bickel, Jugendkoordinatorin Corinna Ebner-Trenker, Architekt Thomas Gruber, Intendant Florian Gerer, Bürgermeister Kurt Fischer, Gruppenleiterin Gudrun Ilg und Architektin Julia Kick.

Low-Budget-Umbau

Foto 4 Revitalisierung dô_©Lukas Hämmerle Die Stickereihalle wird low-budget revitalisiert.

Das Raum- und Funktionsprogramm für das „dô“ wurde gemeinsam mit der Lustenauer Architektin Julia Kick und ihrem Team - insbesondere dem Architekten Thomas Gruber - erarbeitet. Das Konzept der Architekten ermöglicht vielfältige, flexible und nachhaltige Nutzung: Die Halle wird zoniert, es gibt einen Veranstaltungsraum, eine Werkstatt und Küche, zwei flexibel nutzbare Büros, ein Besprechungszimmer und einen offenen Raum für Jugendliche. Dieser ist flexibel bespielbar mit besonderem Augenmerk auf die Beteiligung und Mitgestaltung von Jugendlichen. Erscheinungsbild und Signaletik des Gebäudes entstand gemeinsam mit Sägenvier DesignKommunikation. Die Architektursprache und Relikte der 1980er-Jahre, in denen die Halle errichtet wurde, haben die Architekten belassen und aufgegriffen. Das Meisterbüro aus der Stickerei-Ära bleibt bestehen, die Räume heißen Silk, Yard, Lace oder Piqué. Unter dem Laminat kam ein brauchbarer Betonboden zum Vorschein, der günstig aufgearbeitet werden konnte. Die bestehenden Oberlichter werden punktuell mit neuen Öffnungen ergänzt, das weitergeführte Thema der Industrie-Rolltore ermöglicht großzügige Verbindungen der Räume sowohl im Innenbereich als auch nach außen. Der Außenraum wird in einer zweiten Bauetappe umgesetzt. Die im Gebäude dominierenden Grüntöne werden dann noch gestärkt und ergänzt. Was jetzt Atmosphäre schafft, erforderte eine akribische Planungsarbeit: Es sind nicht nur Farben und Materialien, sondern vor allem die bedarfsorientierte Raumplanung, die ein gutes, inspirierendes Klima sorgen.

Foto 3 dô Begehung_©Lukas Hämmerle Architektin Julia Kick und Florian Gerer, der neue Gastgeber im Freiraum "dô"
dô Begehung Juli_©Lukas Hämmerle (11) Architekt Thomas Gruber und Florian Gerer

Potenzial voll ausschöpfen

Die Stickereihalle in der Dornbirner Straße 19 ist in Besitz der Gemeinde. Sie wird bereits von der Erfinderwerkstatt WILMA des „W*ORT“ genutzt und wurde temporär vom Theater Café Fuerte und den Fahrradfestwochen FESTIVELO bespielt. Mit dem Umbau soll ihr Potenzial nun voll ausgeschöpft werden, wie Jugendgemeinderätin Julia Bickel sagt: „Die Stickereihalle ist geradezu prädestiniert für unsere Pläne. Wir schaffen eine Plattform zum Austausch mit kreativen Nutzerinnen und Nutzern für und mit der Jugend in Lustenau. So bieten wir noch mehr Möglichkeiten für die aktive Beteiligung und Mitgestaltung von jungen Menschen am Gemeindeleben.“

Vielfalt und Chance

Was alles im „dô“ passieren wird, liegt in der Hauptverantwortung des neuen Intendanten Florian Gerer. Der 35-jährige Pädagoge und Künstler übernimmt ab September die Gastgeberrolle in dem neuen Freiraum und entwickelt Kulturprojekte mit und für Jugendliche. „Ich sehe mich als Vermittler und Vernetzer für Kultur und Jugendarbeit. Dabei geht es stets um eine chancenreiche Entwicklung für Lustenaus Kinder und Jugendliche“, beschreibt Florian Gerer den neuen Freiraum. Ein Mischkonzept zwischen Kultur und kreativem Handwerk soll junges Leben in das Gebäude bringen. „Mit Initiativen, Workshops, Konzerten, Theater, Lesungen, Vorträgen, Kursen, Tanzen, Ausstellungen, Filmen wollen wir Möglichkeiten für Jugendliche schaffen, ihre Interessen zu vertreten, sie zum Austausch einladen und gemeinsame Projekte mit ihnen entwickeln.“

"dô" wie hier, da" und "to do - tun, machen"

„dô“ steht Lustenauerisch für „hier, da“ und wird ein neuer Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Man kann das „dô“ auch mit dem Englischen „to do – tun, machen“ verbinden. Denn hier soll ein Ort der Begegnung und des Lernens entstehen mit neuen Freiräumen für Entfaltung, Inspiration, Entwicklung und Experimente – einfach alles, was man machen möchte. Der neue Freiraum verfügt über einen offenen Bereich speziell für Jugendliche, eine Werkstatt, eine Küche und Raum für gelebte Kultur.

Der neue Freiraum "dô" entsteht, eine low-budget revitalisierte Stickereihalle