News Ein blühender Hausgarten für die Artenvielfalt 20. Mai 2019

Bearbeitung Kiesfläche 2

Wildbienen und anderen Bestäubern einen Nistplatz bieten, das war das primäre Ziel des am 3. Mai stattfindenden Kurses in Lustenau. 20 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten dabei, eine bienen- und insektenfreundliche Blühfläche anzulegen.

In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk blühendes Vorarlberg, der Marktgemeinde Lustenau, dem Bienenzuchtverein, dem Obst- und Gartenbauverein Lustenau und Gartenbesitzer Christoph Schwemberger fand in der Sändlegasse 12 der Kurs „Ein blühender Hausgarten für die Artenvielfalt“ statt. Referentin DI Simone König teilte ihr Wissen über heimische Wildblumen und die Wichtigkeit für bestäubende Insekten und zeigte den Kursteilnehmern, was beim Anlegen einer Blühfläche alles zu beachten ist.

Gesagt – getan

Am östlichen Siedlungsrand in Lustenau wurde gemeinsam eine Wildblumenfläche angelegt. Dabei waren einige Dinge zu beachten: Da der Untergrund hier besonders lehmig ist, wurde der Boden bis zu 30 cm ausgebaggert, mit Schotter verfüllt und darauf eine 2 cm dicke Schicht aus keimfreiem Kompost verteilt. Das bildete das Fundament für ein unkrautfreies Saatbeet für die heimischen Wildblumen, die gerne auf magerem Boden wachsen. Anschließend wurde regionales Saatgut mit Kompost vermischt und ausgebracht. Die Samen mussten mit dem Rechen oberflächlich eingearbeitet und angedrückt werden. Da Wildblumensamen Lichtkeimer sind, dürfen sie nicht zu tief in die Erde gelangen.

Blühflächen brauchen Geduld

Hausgarten für Artenvielfalt

Der Regen der vergangenen Wochen schaffte ideale Keimbedingungen. Die ersten Blumen sollten somit ab Juli zu sehen sein, mit Ausblick auf viele weitere im Herbst. So richtig üppig wird die Blüte aber erst im zweiten Jahr. In der ersten Saison bilden viele Wildblumen nur die bodennahe Blattrosette aus und die Blüte kommt erst im darauffolgenden Jahr. Da ein sogenannter sonniger Saum gepflanzt wurde, der ansonsten entlang von Wald- und Wegrändern wächst, dürfen die Pflanzen nur einmal im Jahr gemäht werden. „Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühling, wenn sie wieder von unten austreiben. Denn an und in den Stängeln befinden sich Eigelege oder Larven“, so Simone König. „Also bitte das Schnittgut nicht häckseln, sondern am besten bündeln und aufstellen, dann können die Insekten schlüpfen. Wenn die gebündelten Stängel länger stehen bleiben, dienen sie auch zukünftig als Nistplätze.“

Lebensraum für Artenvielfalt schaffen

Die Arbeit mit der Ansaat wird mit einem echten Lebensraum belohnt: Selten gewordene Pflanzen können wieder wachsen und viele Insekten und Kleintiere finden Nahrung und darüber hinaus Nistplätze, die über die Jahre erhalten bleiben. „Das ist der große Unterschied zu einer Blumenansaat mit einjährigen Blumen und Gartenblumen. Diese ist zwar von Beginn an schön bunt und wird auch von Bienen besucht, sie bietet ihnen aber keinen dauerhaften Lebensraum, da sie jedes Jahr neu angelegt werden muss“, erklärt die Referentin.