News Ein Haus, das auf die Bewohner antwortet 22. Oktober 2013

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Seit August ist der Millennium Park um eine Landmark reicher. Der renommierte und weltweit tätige Architekt Dietmar Eberle sorgt mit seinem neuen Gebäude „2226“, das neben seinem Büro „be baumschlager eberle“ unter anderem zwei Galerien und eine Cafeteria beherbergt, für Furore.

Das Gebäude reagiert auf das Außenklima und seine Nutzer

IMG_1799 Dietmar Eberle führte den Lustenauer Gemeindevorstand durch sein neues Haus.

Der Hausherr lud kürzlich Bürgermeister Kurt Fischer und den Lustenauer Gemeindevorstand zu einer Führung durch sein neues Gebäude. Der Name des Hauses „2226“ bezieht sich auf die Wohlfühltemperatur von 22 bis 26 Grad Celsius. A propos Wärme: Das Gebäude kommt ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus! „Die Grundidee ist eigentlich ganz einfach“, erklärt dazu Dietmar Eberle: „Statt eines Gebäudes, das auf die Haustechnik reagiert, antwortet es auf den Eintrag des Menschen. Auf seine Körperwärme, auf seine Humidität, auf seine Umwandlung von Sauerstoff in CO2. Meine planerische Absicht ist weniger Energie mit weniger Technik. Es ging mir darum, mehr Komfort mit weniger Energie zu erreichen. Das gelang mit einem sinnvollen Mix aus alten Bautraditionen und innovativen Methoden.“

Ausgeklügelte Software ersetzt Hardware

IMG_1803 Dietmar Eberle erklärt die komplexe Steuerung für sein Gebäude.

Im Sommer sorgen zB die massiven Wände für Kühle, über Nacht strömt zusätzlich kühle Luft durch die geöffneten Lüftungsflügel der Fenster. Im Winter hingegen reicht das Tageslicht und die Wärme, die die Bewohner des Hauses abgeben, für eine behagliche Raumtemperatur aus! Eine ausgeklügelte Software, von Bauphysikern und dem Forschungsinstitut von Lars Junghans entwickelt, regelt die Steuerung der Energieströme.

Architektur sorgt für gute Atmosphäre

be2226_1201 Einnehmende Atmosphäre im offenen Bistro/Cafeteria im Erdgeschoß (Foto: archphoto / EH+IL)

Eberle hat bei den verwendeten Materialien auf hohe Qualität gesetzt: Geschliffener Estrich am Boden, gelöschter Kalk von der Kanisfluh an der Fassade, geschliffener Kalk an den Wänden und geölte Weißtanne bei den Fenstern, alle Farben sind die ursprünglichen. Die 3,75 m hohen Räume lassen den Nutzer nicht nur aufrecht stehen, sondern auch spürbar aufatmen. Die hohen Fenster sorgen für stimmungsvollen Lichteinfall.

Raum für Galerie Häusler und Maximilian Hutz

IMG_1802 Im Erdgeschoß ist die Galerie Häusler Contemporary untergebracht.

Das fünfstöckige Gebäude hat eine Nutzfläche von 2.421 m². Untergebracht sind darin unter anderem auch eine Cafeteria und die Galerie Häusler Contemporary und Maximilian Hutz. Die renommierte Galerie Häusler Contemporary eröffnete am Freitag, den 18. Oktober hier ihre neue Dependance zu ihren bisherigen Standorten in Zürich und München. Ausgestellt sind als erstes Werke von James Turrell und David Reed.