News Einblick in das Land am Hindukusch 5. Dezember 2016

Farid Sayed

Afghanistan - doppelt so groß wie Deutschland, geprägt von der Vielzahl an Ethnien, Religionen und politischen Strömungen, ist uns fern. Das Bild ist geprägt durch die alltäglich gewordenen Medienberichte von islamistischem Terror und die daraus resultierenden Fluchtbewegungen auch zu uns nach Lustenau. Auf Einladung des Netzwerks für Flüchtlinge gab der renommierte Politikwissenschaftler Farid Sayed einen Einblick in das Land am Hindukusch. 

Farid Sayed Farid Sayed mit den Flüchtlingskoordinatorinnen Andrea Hollenstein, Anya Fleischmann und der Leiterin für Bildung, Jugend und Zusammenleben im Rathaus, Michaela Müller.

Am Freitag, den 25. Novmeber lud dô-sin, das Netzwerk für Flüchtlinge in Lustenau zum Vortrag mit Farid Sayed in den Schützengarten. Der in Afghanistan geborene Politikwissenschaftler hat umfassende Erfahrung beim Roten Kreuz in Afrika, Asien und dem mittleren Osten gesammelt. Er lebt seit 11 Jahren in Österreich und ist gefragter Referent zu Afghanistan für im Asylbereich tätige NGOs. Sayed zog beim Vortrag die Zuhörer im bis auf den letzten Platz gefüllten Schützengarten in seinen Bann. 

Land zwischen den Fronten

Die Bevölkerung ist ethnisch und religiös höchst heterogen mit verschiedenen Sprachen und Religionen. Das Land hat seit den späten 1970-ern durch die sowjetische Besatzung und den folgenden Stellvertreterkrieg mit der amerikanischen Unterstützung der islamistischen Kräfte eine Entwicklung genommen, die ein „normales“ Alltagsleben für die Bevölkerung fast unmöglich macht. Die Perspektivlosigkeit für viele Jugendlichen in der Bevölkerung sind neben dem Taliban-Terror weitere Auslöser der großen Fluchtbewegung aus Afghanistan.

Im Anschluss an den interessanten Vortrag beantwortete Farid Sayed die zahlreichen Fragen aus dem Publikum und beim abschließenden Umtrunk ergaben sich weitere Möglichkeiten zum Austausch.