News Mit vereinten Kräften: Lustenau spart Energie 10. November 2022

Steigende Preise, Klimanotstand, Energiekrise – Energiesparen ist ein Gebot der Stunde. Es gilt, möglichst wenig Energie zu verbrauchen und somit die steigenden Kosten für Strom und Gas einzudämmen und möglichen Versorgungsengpässen vorzubeugen. Wie kann es gelingen? Lustenau will mit gutem Beispiel vorangehen und die Bevölkerung dazu motivieren, auch im eigenen Lebensumfeld Sparmaßnahmen umzusetzen.

Bauhof LED-Leuchten_Miro Kuzmanovic Bauhofelektriker Marcel Stenzel komplettiert die LED-Leuchten für die Schillerstraße.

Die Klimakrise und die Energiekrise halten uns vor Augen, wie wichtig die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern für uns alle ist. Auf diesem Weg sind nicht nur der Ausbau erneuerbarer Energiequellen, sondern auch die vielen Maßnahmen zum Energiesparen notwendiger denn je. Als e5-Gemeinde arbeitet Lustenau seit Jahren konsequent am Klimaschutz und daran, weniger Energie zu verbrauchen: Das beginnt beim Bau von energieeffizienten öffentlichen Gebäuden mit Photovoltaikanlagen und Gründächern über den Bau der Biomasse-Fernwärme bis hin zu klimafreundlicher Mobilität.

Kommunalen Energieverbrauch senken

e5-Team_Lustenau_CR_Karin_Nussbaumer_low Klimaschutz und Energiesparen: Das e5-Team der Gemeinde setzt seit Jahren ein umfassendes Maßnahmenpaket um.

„Im e5-Team der Gemeinde sind wir über unsere Energiebuchhaltung gegangen und haben einen Energiesparplan erarbeitet, um den kommunalen Energieverbrauch zu senken“, berichtet Umweltund Energiegemeinderätin Christine Bösch-Vetter. So wird etwa die Dauer der Straßenbeleuchtung reduziert und forciert auf LED-Beleuchtung umgestellt. Die Weihnachtsbeleuchtung wird stark verringert, ebenso wie die Innenbeleuchtung in öffentlichen Gebäuden oder das Flutlicht auf Sportplätzen. „Wo es möglich ist, werden die Raumtemperaturen in öffentlichen Gebäuden heruntergesetzt, davon ausgenommen sind Kindergärten, Schulen und die Seniorenhäuser“, informiert Markus Waibl, Leiter der Hochbauabteilung. Heizstrahler, Heizlüfter und Klimageräte sind in öffentlichen Gebäuden nicht erlaubt.

Energiespar-Check

 Der Betrieb von Gebäuden und Plätzen oder die Beleuchtung der Straßen verbraucht viel Energie, hat aber auch großes Energiesparpotenzial. „Daher setzen wir uns mit allen Gebäudewarten, mit den Verantwortlichen von Schulen und Kindergärten und mit den Vereinen zusammen. Für das Energie- und Facilitymanagement unserer rund 100 Gemeindegebäude haben wir einen eigenen Dienstposten geschaffen. Gemeinsam legen wir fest, wo und wie noch Energie gespart werden könnte und welche Maßnahmen priorisiert werden. Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren wir zu energiesparendem Verhalten und haben Energiespartipps für das eigene Arbeitsumfeld zusammengestellt“, informiert Bürgermeister Kurt Fischer. Auf diesem Weg sollen möglichst viele wirkungsvolle Sofortmaßnahmen umsetzt werden, sei es durch technische Maßnahmen oder alleine durch kleine Änderungen im Verhalten. Mit einem Energieberater werden hier weitere Einsparungspotenziale genutzt.

Größte Energiefresser im Haushalt: Heizen und Mobilität

Radfahren_Bahnhof_CR Lukas Hämmerle Ein Umstieg aufs Rad, auf Öffis oder aufs Zufußgehen ist in vielerlei Hinsicht klug.

Auch zuhause und im Alltag kann jede und jeder nach seinen persönlichen Möglichkeiten Energie und damit bares Geld sparen, mit einfachen Handgriffen und vor allem ohne großes Geld in die Hand zu nehmen. Dreht man zum Beispiel die Heizung um zwei Grad herunter, spart man 12 % der jährlichen Heizkosten. Mit einer Minute kürzer duschen werden bereits 20 % weniger Energie verbraucht. Und LED-Lampen halten 20 Mal länger als herkömmliche Glühbirnen und verbrauchen in dieser Zeit 90 % weniger Strom. Auch in der Mobilität lässt sich viel sparen: Das Auto frisst 30 % des Energieverbrauchs eines Haushalts. Ein Umstieg auf Fahrrad, Öffis oder die eigenen Füße ist im Vergleich zum Autofahren also immer die beste Lösung. Falls dies nicht möglich ist, können bis zu 15 Prozent Kraftstoff durch spritsparendes Fahren gespart werden.

Gemeinsam Energie sparen

Was bringen kleine Maßnahmen wie „Deckel auf den Topf“? „Viel, wenn alle mitmachen“, betont Christine Bösch-Vetter. „Gemeinsam können wir in unserer Gemeinde, im Verein, am Arbeitsplatz und zuhause und auch bei den meisten Unternehmen sehr viel weniger Energie verbrauchen. Jede eingesparte Kilowattstunde Energie leistet auch einen Beitrag für unsere Unabhängigkeit von Energieimporten und senkt die Preise. Darüber hinaus unterstützt ein verringerter Energieverbrauch die Erreichung unserer Klimaziele.“