News Erich König erhält Verdienstzeichen des Landes 28. März 2019

Erich König_LH Wallner (c) Alexandra Serra

Seit über 30 Jahren leistet Erich König als Obmann des Krankenpflegevereins Lustenau ehrenamtlich tausende Einsatzstunden. Als Dank und Wertschätzung für sein Engagement und die Dienste an unserer Gesellschaft ist er nun mit dem Verdienstzeichen des Landes ausgezeichnet worden.

Unter seiner umsichtigen Führung verzeichnete der Krankenpflegeverein eine starke Zunahme der Mitglieder. Ihre Zahl liegt derzeit bei mehr als 3.500 Familien. König war von 1993 bis 2017 auch im Vorstand des Landesverbands der Hauskrankenpflege aktiv.

Erfüllende und sinnvolle Arbeit

Als er 1985 gefragt wurde, ob er im Krankenpflegeverein Lustenau mitarbeiten möchte, hat Erich König sich - ohne lange zu überlegen - dazu bereit erklärt. Aus der spontanen Zusage wurden 34 Jahre, davon 32 als Obmann des Vereins. „Ich will Menschen helfen“, ist die Antwort auf die Frage nach der Motivation für sein langjähriges Ehrenamt. „Die meisten wünschen sich, bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit in den eigenen vier Wänden und betreut zu werden. Diesen Wunsch möchten wir möglichst vielen Lustenauerinnen und Lustenauern möglichst lange erfüllen“, sagt Erich König überzeugt.

Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, um die Eigenständigkeit und ein selbst strukturiertes Leben zu Hause zu ermöglichen, ist das oberste Ziel des Krankenpflegevereins. „Die Arbeit macht auch nach über 30 Jahren noch viel Freude, weil ich ein gutes Team habe und von vielen Seiten Wertschätzung erfahre“, sagt Erich König anerkennend. Eine Wertschätzung, die dem Krankenpflegeverein sowohl ideell als auch materiell über Spenden entgegengebracht wird.

Neue und auch junge Mitglieder sind herzlich willkommen

„In zahlreichen Umfragen wurde der Krankenpflegeverein stets als ausgezeichnet bewertet, als nützliche Institution und große Stütze für die Familie bezeichnet oder als Verein, der Gutes für die Menschen tut und da ist, wenn man ihn braucht“, berichtet Erich König. Das ist auch ein Grund, warum der Obmann stets um neue Mitglieder bemüht ist. „Junge Familien und neue Bewohner der Marktgemeinde als Mitglied für unseren Krankenpflegeverein zu finden, ist mir eine Herzensangelegenheit.“ Das spiegelt sich nicht in den positiven Rückmeldungen wider, sondern auch in den Zahlen: Heute hat der Krankenpflegeverein um 55 % mehr Mitglieder als 1985, der Jahresbeitrag für eine Familie kostet 30,- Euro.

Hagen_Hildegard Erich König_Fischer ©Alexandra Serra Landtagsvizepräsident Ernst Hagen und Bürgermeister Kurt Fischer gratulieren Erich König mit seiner Frau Hildegard zum Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg. (Foto Alexandra Serra)

Finanzielle Basis sichern

Das achtköpfige, interdisziplinäre Vorstandsteam hat die vorwiegende Aufgabe, die räumlichen, organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen für eine reibungslose Hauskrankenpflege zu schaffen. „Doch das eine bedingt das andere: Seit das Haus des Krankenpflegevereins in der Rathausstraße vor 20 Jahren renoviert und erweitert wurde, konnte auch das Angebot ausgebaut werden“, erzählt Erich König. Es wurden beispielsweise tägliche Sprechstunden eingeführt. Zudem wurde für die ständig ansteigenden Verwaltungsaufgaben eine Sekretärin eingestellt. Erich König hat auch die Vorsorgehausbesuche 75plus mitinitiiert, die Spendenabsetzbarkeit erwirkt und das jüngste Angebot, die ambulante gerontopsychiatrische Pflege, forciert.

Europaweit einzigartige Hauskrankenpflege

Krankenpflegeverein Haus Der Krankenpflegeverein Lustenau ist seit 120 Jahren in der Rathausstraße beheimatet.

„Als ich 1985 zum Krankenpflegeverein kam, sorgten drei Krankenpflegerinnen für die häusliche Pflege. Zwei von ihnen waren noch geistliche Schwestern“, blickt der Obmann zurück. Die barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz waren pflegerisch tätig, seit der Krankenpflegeverein Lustenau 1899 als erster seiner Art im Land gegründet wurde. Nach dem Lustenauer Vorbild wurden landesweit bislang 66 Krankenpflegevereine gegründet. Heute noch ist die Hauskrankenpflege, wie man sie bei uns kennt, einzigartig in Europa. In Lustenau kümmern sich mittlerweile 19 professionelle Pflegerinnen und Pfleger um jene 400 Menschen, die vom Krankenpflegeverein permanente Unterstützung bekommen. Dabei geht es nicht nur um die medizinische Pflege. In allen Fragen der Betreuung zuhause steht das Team den pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. „Unsere Pflegefachkräfte leisten nicht nur medizinische Pflege, sie sind wichtige und oft die ersten Ansprechpartner, auch wenn es um das seelische Wohlbefinden geht“, hebt Erich König das breite Leistungsspektrum des Teams hervor.

Verein in jüngere Hände übergeben

Die gute Zusammenarbeit und dass der Krankenpflegeverein 2015 vom Land Vorarlberg als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet wurde, macht Erich König stolz. Eine kleine Geste der Aufmerksamkeit für das Team ist das frische Obst, das er jeden Montag in die Dienststelle bringt. Jetzt mit 75 Jahren denkt er natürlich daran, kürzer zu treten und den Krankenpflegeverein in jüngere Hände zu übergeben. Doch eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für diese verantwortungsvolle Tätigkeit zu finden, gestaltet sich bislang als schwierig: „Freiwillige vor“, lacht Erich König und lädt sozial engagierte Menschen ein, sich einzubringen.

Tief in Lustenau verankert

„Wo man die Menschen kennt, ist Vertrauen einfacher“, lautet ein Leitgedanke des Krankenpflegevereins. Erich König und das gesamte Team kennen viele Menschen in Lustenau und umgekehrt. So ist der Krankenpflegeverein auch tief in der Gemeinde verankert, schließlich werden etwa 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen im Land immer noch zuhause betreut. „Der Krankenpflegeverein bildet eine tragende Säule in unserem Betreuungs- und Pflegenetz. Wer Unterstützung in der Pflege zuhause sucht, findet im Krankenpflegeverein ein professionelles und wertschätzendes Team, das den Menschen ein möglichst langes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht und Angehörige und nicht zuletzt die stationäre Pflege enorm entlastet", würdigt Bürgermeister Kurt Fischer das herausragende Engagement des Vereins und seines Obmanns.