News Erschließung Betriebsgebiet Heitere 28. Mai 2025
Das Projekt „Betriebsgebiet Heitere“ begann mit der ersten Idee und Planung vor rund zehn Jahren. Letztes Jahr startete das derzeitige Baulos. Dabei werden rund 14 Hektar landwirtschaftlicher Grundstücke, die bereits für das Betriebsgebiet umgelegt wurden, infrastrukturell erschlossen. Das gesamte Gebiet, das aus 28 Grundstücken in den unterschiedlichen Größen zwischen 1.500 Quadratmetern und etwa 1,3 Hektar besteht, wird dann für Industrie- und Gewerbebetriebe bebaubar sein.

„Nebenbei haben wir auch noch die Regenwassererschließung im Siedlungsbereich Hofacker gemacht und einen Regenwasserkanal eingebaut. Dort gab es zuvor nur offene Regenwassergräben. Außerdem haben wir den Durchlass des Heitere-Grabens erneuert, der Graben selbst wurde aufgeweitet und mit Drosselbauwerken versehen, um zusätzliches Retentionsvolumen zu gewinnen, das Regenwasser speichert und wieder gezielt abgibt“, erklärt Tiefbauleiter Nicholas Hofer während einem Besichtigungsrundgang mit Bürgermeister Patrick Wiedl und Vizebürgermeister Martin Fitz.
„HQ100“ im gesamten Betriebsgebiet

Die gesamte Kanalinfrastruktur des Betriebsgebietes ist so ausgelegt, das sie bei einem HQ 100 Hochwasser der umlegenden Gewässer und einem gleichzeitig auftretendem 5-jährigen Starkregen funktioniert, was bedeutet, dass sie so geplant und konstruiert wurde, dass sie einem Hochwasser standhält, das statistisch gesehen einmal in 100 Jahren auftritt. „Wir haben hierfür Kanalrohre mit Durchmessern zwischen 30 und 80 Zentimetern und Rechteckquerschnitten mit einer Größe von rund zwei Meter mal einem Meter verbaut. Zudem wurde das Grabensystem für die Regenentwässerungssysteme aufgeweitet, sodass ein Teil vom Betriebsgebiet über die Gräben Richtung Neunerkanal und ein anderer Regenwasseranteil in den Heitere-Graben abfließen kann“, erläutert Tiefbauleiter Hofer. Auch die Löschwasserversorgung musste für das neue Betriebsgebiet gewährleistet sein, weshalb unter dem Glaserweg eine neue Wasserleitung verlegt wurde, die mit der Hauptwasserleitung verbunden ist.
Zuerst alle Tiefbauarbeiten im Außenbereich
„Wann könnt ihr mit dem Bau der Straßen innerhalb des Betriebsgebietes beginnen?“, fragt Bürgermeister Wiedl. „Bisher haben wir sämtliche Erschließungsarbeiten außerhalb des Gebietes durchgeführt. Nächstes Jahr werden wir diese Arbeiten abschließen. Im nächsten Bauabschnitt beginnen wir dann mit der Erschließung innerhalb des Betriebsgebietes. Zuvor verlegen wir aber noch die Schmutzwasser- Druck- und Wasserleitungen, die sich ebenfalls außerhalb befinden. Erst wenn alle Tiefbauarbeiten fertig sind, kann der Straßenbau und in weiterer Folge auch der Hochbau im Betriebsgebiet starten. Unser Ziel wäre jedenfalls, hier bis 2028 alle Tiefbauarbeiten abzuschließen“, erläutert Hofer die nächsten Schritte.

Erschließung der Energieinfrastruktur
Im Zuge der Arbeiten verlegen die Vorarlberger Kraftwerke sowie andere Leitungsträger ihre Infrastruktur, auch Datenübertragungsleitungen für die Gemeinde werden verlegt. „Dabei handelt es sich um den internen LWL-Ausbau, ein wichtiges Projekt der Gemeinde, erläutert der Tiefbauleiter. Eine Fahrbahnhälfte des Glaserweges wurde aufgegraben, um die Wasserleitungen zu verlegen. Darüber wurde ein provisorischer Asphalt verlegt. In weiterer Folge wird die Firma Kelag Energie & Wärme für ihre Fernwärme die andere Straßenseite nochmals aufgraben. Das Heizkraftwerk selbst befindet sich außerhalb des Betriebsgebietes und ist ein eigenständiges Projekt der Kelag Energie & Wärme, das ohne Gemeindebeteiligung gebaut wird. „Aber das abschnittsweise Vorgehen war hier leider notwendig, weil die Anrainer sonst über Wochen in ihren Häusern gefangen gewesen wären“, schmunzelt Tiefbauleiter Hofer.
Sehr zufrieden mit dem Baufortschritt
„Ich bin jedenfalls froh, dass wir jetzt nach jahrelanger Planung auf die Endphase des Projektes zusteuern, denn das ist der größte Schatz, den die Marktgemeinde Lustenau an Grundstückschätzen besitzt“, resümiert Vizebürgermeister Martin Fitz, der zugleich Gemeinderat für Hoch- und Tiefbau ist. „Es ist sehr erfreulich zu sehen, wie zügig die Arbeiten vorangehen und unser neues Betriebsgebiet mit dieser beachtlichen Größe immer mehr an Formen gewinnt“, zeigte sich Bürgermeister Patrick Wiedl nach dem Baustellenrundgang ebenfalls sichtbar zufrieden.