News Feedback zu digitalem Unterricht 30. April 2020

Die Lehrpersonen der Rheintalischen Musikschule waren in den letzten Wochen sehr kreativ, um in Kontakt mit ihren SchülerInnen zu bleiben. Um einen genaueren Einblick über die Unterrichtssituation zu erhalten, erstellte Direktorin Doris Glatter-Götz einen Fragebogen, zu dem alle 69 Lehrenden befragt wurden und der interessante Antworten lieferte.

digitale Fachgruppensitzung 20. April 2020 Direktorin Doris Glatter-Götz mit ihren FachgruppenleiterInnen im virtuellen Sitzungsraum

Reges Interesse trotz Ausnahmesituation

Die Musiklehrerinnen und –lehrer wurden zu verschiedenen Aspekten des digitalen Unterrichtens befragt. Die Auswertung des Fragebogens ergab, dass knapp 70 % der 1.963 Schülerinnen und Schüler sich in regelmäßigem Austausch mit dem Lehrpersonal befinden. Rund 95 % der Instrumental- bzw. GesangsschülerInnen werden digital unterrichtet. Dieser Unterricht findet für 81 % einmal wöchentlich, für knapp 14 % zwei- bis dreimal wöchentlich und für der Rest in zwei- bis dreiwöchigem Abstand statt. SchülerInnen und Lehrpersonen tauschen sich hauptsächlich via WhatsApp-Videos oder mit Anrufen aus. Aber auch Tools wie E-Mail, Skype, Zoom oder Facetime werden verwendet.

Hürden und Reaktionen

Um Feedback und Erfahrungswerte zum digitalen Unterricht zu erhalten, wurden bei den Lehrpersonen die Reaktionen von SchülerInnen sowie deren Eltern erfragt. So sind letztere einerseits mit der zusätzlichen Lernbetreuung für die Regelschulen gefordert, es stellte sich andererseits aber auch heraus, dass viele Schülerinnen und Schüler derzeit viel aktiver sind, regelrecht aufblühen und sich zum Teil sehr bemühen, gute Videos zu liefern und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Einer Herausforderung, die der digitale Unterricht mit sich bringt, ist die teils schlechte Internetverbindung, mangelnde Tonqualität, Zeitverzögerung und das fehlende „Wir-Gefühl“. „Alle erwähnen auf irgendeine Art, dass der Präsenzunterricht durch nichts zu ersetzen ist und die digitalen Möglichkeiten nur als Ersatz in dieser Ausnahmesituation gesehen werden bzw. in Zukunft ergänzend zum Präsenzunterricht hinzugenommen werden könnten. Dass der Präsenzunterricht für den Großteil der LehrerInnen sowie SchülerInnen und Eltern einen neuen Stellenwert erhält und sehr geschätzt wird, freut mich natürlich sehr. Unter den gegebenen Umständen ist es beeindruckend, wie sehr alle Lehrpersonen bemüht sind,  bestmöglich Unterricht zu gewährleisten. Sie haben sich rasch und kreativ auf die herausfordernde Situation eingestellt,“ resümiert Musikschuldirektorin Doris Glatter-Götz.

Unterrichtsstart noch offen

Nach 9 Wochen herausfordernder Ausnahmesituationen und digitaler Sitzungs- und Unterrichtsformen hoffen alle Beteiligten, dass mit dem Unterrichtsstart der Volksschulen auch an den Musikschulen wieder wie gewohnt unterrichtet werden darf. Für den Einzelunterricht wird dies mit Auflagen voraussichtlich ab Mitte Mai gestattet. Der Elementare Musikpädagogik- (EMP-), Tanz- und Ensembleunterricht wird bis zu den Sommerferien wahrscheinlich weiterhin nur digital möglich sein.