News FFP2-Masken made in Lustenau 14. Januar 2022

Schon zu Beginn der Pandemie sorgte der Lustenauer Smart Textiler Günter Grabher für Furore. Er bündelte das Know-How und die Ressourcen verschiedener Vorarlberger Unternehmen, sodass die dringend benötigten Schutzmasken erstmals im Inland selber gefertigt werden konnten.

Jetzt folgt sein neuester Coup: Seit Montag, den 10. Jänner produziert die Grabher Group im neuen Betriebsgebäude im Millennium Park hochwertige FFP2-Masken. Das spezielle Filtervlies dafür wird auf der neuen und Österreichs einzigen Meltblown-Anlage hergestellt. Investiert wurden 5,6 Millionen Euro.

Foto1 FFP2 made in Austria Die neue Meltblown-Anlage produziert das spezielle Filtervlies. Smart Textiler und Inhaber Günter, Angelika und Enrico Grabher, Vprotect Geschäftsführer Jörg Kathan mit Bürgermeister Kurt Fischer, Wirtschaftsgemeinderat Vizebürgermeister Daniel Steinhofer und Raimund Zirker.

Einzigartig in ganz Europa

Titelfoto FFP2 made in Austria

„Dass vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt alles am selben Standort produziert wird, ist europaweit einzigartig. Möglich macht das die neue Meltblown-Anlage, mit der wir die speziellen Viren-Filtervliese herstellen. Die Anlage wurde für uns in Deutschland entwickelt und gebaut, sie ist die einzige ihrer Art in ganz Österreich“, berichtet Günter Grabher bei der Betriebsbesichtigung von Bürgermeister Kurt Fischer, Wirtschaftsgemeinderat Vizebürgermeister Daniel Steinhofer und Raimund Zirker, dem Leiter der Wirtschaftsabteilung.

Österreichweit autark in der Maskenherstellung

Zu Beginn der Pandemie fehlte in ganz Europa das Filter-Material zur Herstellung der FFP2-Masken. Mit der neuen Anlage kann Grabhers Startup Vprotect nun die speziellen Vliese für die Maskenproduktion selber herstellen. „Wir sind die ersten in Österreich, die die Vliese selber herstellen, bislang mussten sie von überall her, meist aus Asien, importiert werden. Die Vprotect ist auch das einzige österreichische Unternehmen, welches sowohl die Schutzmasken als auch die Filter-Materialien in Österreich produziert.“ Auch das Rohmaterial für die Vliese stammt aus Österreich und wird vom Kunststoffhersteller Borealis, einer OMV-Tochter, hergestellt: alles made in Austria. Bürgermeister Kurt Fischer ist begeistert: „Wir dürfen uns glücklich schätzen, innovative Unternehmerinnen und Unternehmer wie Günter Grabher hier in Lustenau ansässig zu haben. Er beschreitet neue Wege in der Textilforschung und -produktion, Hightech auf höchstem Niveau!“

Foto2 FFP2 made in Austria In fünf Produktionsschritten wird die Maske gefertigt, hier werden die Ohrbänder angeschweißt.
Foto3 made in Austria Alle zwei Stunden werden Blindziehungen aus einer Charge von Masken geprüft.

Investition in die Zukunft

20220112_MIK_91151  HiRes Die neue Meltblown-Anlage.

Das filigrane Viren-Filtervlies besteht aus Fasern, die wesentlich dünner als das menschliche Haar sind. Mittels Plasmatechnologie wird es speziell behandelt, damit es für die Herstellung der FFP2-Masken verwendet werden kann. Die Masken sind hochwertig, aus hypoallergenem, nicht brennbarem, atmungsaktivem Material mit optimaler Filterleistung. Die Herstellung des Filtermaterials und der Masken ist besonders prüfaufwendig, wir haben zahlreiche neue Mitarbeiter:innen dafür angestellt.“ Alle zwei Stunden werden Blindziehungen aus einer Charge von Masken geprüft. Erst, wenn sicher ist, dass die Maske die nötige Filterleistung erbringt, geht die Charge in die Verpackung.

Auch abseits der Maskenherstellung ist die neue Anlage eine Investition in die Zukunft, denn das spezielle Material der Filtervliese ist nicht nur in Pandemiezeiten gefragt, so Grabher: „Es bietet aufgrund seiner Eigenschaften auch im medizinischen Bereich in der Wasser- und Luftfiltration zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.“

Masken-Recycling für neue Verwendungszwecke

Die Grabher Group stellt aber nicht nur Masken und das Rohmaterial dafür her, sondern recycelt auch Masken: „Täglich landen in Österreich um die 3.8 Millionen Masken auf dem Müll. FFP2 und OP-MNS Masken bestehen zu 97% aus dem hochwertigen Kunststoff Polypropylen. Unserem Start-up Vprotect ist es gemeinsam mit Forschern und Unternehmen gelungen, aus gebrauchten Schutzmasken einen neuen Werkstoff zu generieren. Wir stellen aus dem Rezyklat der Masken ein Superabsorber-Vlies her, welches kein Wasser aufnimmt, aber die Fähigkeit besitzt, Chemikalien und Öle in großen Mengen zu speichern. Dieses neue Material kommt im Gewässerschutz oder im Katastrophen-Fall zum Einsatz, kann aber auch als Reinigungstücher oder als Bau-Dämm-Material verwendet werden.“

Verkauf an Private und spezielle Services für Unternehmen

Die Masken können ab sofort über die Homepage www.vprotect.at online gekauft werden, in Boxen à 25 Stück zum Preis von je 0,79 Euro (Box 19,80 Euro). Speziell für den öffentlichen Bereich bietet Vprotect ein Masken-Abo als Sicherheits-Grundversorgung an. Außerdem gibt es für Abnehmer größerer Mengen und Unternehmen auch die Möglichkeit, die Masken eigens bedrucken zu lassen. Solche Masken, mit speziellem Lustenau-Aufdruck, wird es in Kürze im BOTTA-Shop zu kaufen geben.

Impressionen aus der Maskenproduktion