Gebühren 2026 und weitere Erschließung des Betriebsgebietes Heitere 10. November 2025
Traditionell beschließt die Gemeindevertretung in ihrer Novembersitzung die Gebühren, Abgaben und Tarife für das kommende Jahr – so auch vergangenen Donnerstag, am 6. November. Die Gebühren enthalten verschiedene moderate Erhöhungen, die auch den finanziellen Rahmenbedingungen der Gemeinde entsprechen, aber die Bürgerinnen und Bürger nicht hart treffen sollen. Die Gebühren für das Jahr 2026 wurden einstimmig angenommen und sind auf lustenau.at/veroeffentlichungsportal einzusehen.
Strikter Sparkurs für die Gemeindegebarung
Sich selbst hat die Gemeinde für die nächsten fünf Jahre einen strikten Sparkurs verordnet, wie Bürgermeister Patrick Wiedl eingangs der Sitzung berichtete: Die Beratungsfirma BDO überprüft in den kommenden Monaten die finanzielle Gebarung der Gemeinde. Gemeinsam mit Politik und Verwaltung werden Einsparungspotenziale und Einmaleffekte erhoben, um einen nachhaltig ausgeglichenen Haushalt zu ermöglichen. Allen sei klar, dass jetzt gespart werden müsse, der Projektstart sei sehr konstruktiv verlaufen, im kommenden Frühling werde man die Einsparungen beschließen, so der Bürgermeister.
Zentrumsentwicklung
Auch der Zentrumsausschuss hat im Oktober eine Klausur durchgeführt und sich die Expertise von den Vorarlberger Entwicklern Markus Schadenbauer (Hohenemser Innenstadt) und Hermann und Michael Metzler von ZM3 und Architekt Wolfgang Ritsch (Götzis Garnmarkt) eingeholt. Drei weitere moderierte Klausuren werden folgen, mit dem Ziel, nächstes Jahr eine Vision mit neuen Impulsen für ein attraktives Lustenauer Zentrum zu präsentieren.
Darlehen für Grundstückskauf und Umschuldung
Im Sommer hatte die Gemeinde die Gelegenheit, mit dem „Eni-Tankstellen-Areal“ ein Schlüsselgrundstück im Lustenauer Zentrum zu erwerben. Für diesen Kauf muss ein Darlehen in der Höhe von 2,5 Millionen Euro aufgenommen werden. Den dazu nötigen Nachtragsvoranschlag nahm man als Gelegenheit, die aktuellen Kredite der Gemeinde zu überprüfen und fand Verbesserungspotenzial. Mit der Umschuldung auf einen Kredit mit besserer Verzinsung kann nun bei einer Laufzeit von acht Jahren eine Einsparung von knapp 50.000 Euro erzielt werden. Beschlossen wurde auch eine Zwischenfinanzierung in der Höhe von 10 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 12 Monaten aufgrund von in das kommende Jahr verschobenen Großprojekten. Die Grünen und die NEOS stimmten gegen die Darlehensaufnahme für das Eni-Grundstück, die beiden anderen Darlehen wurden einstimmig beschlossen.
Vergaben für die Heitere-Erschließung und die Trinkwasserversorgung
Das Betriebsgebiet Heitere wird mit dem zweiten Baulos weiter erschlossen. Für die Baumeisterarbeiten, Erdarbeiten für die Wasserversorgung, Gewässerunterquerung, Leitungsverlegung, Erneuerung der Straßen und Wiederherstellung der Rohr- und Leitungsgräben, wurde der Bestbieter, die Firma Rhomberg Bau, beauftragt, die Vergabe beläuft sich auf 1.055.034, 93 Euro netto.
Ein weiteres Großprojekt wird seit kurzem im Lustenauer Rheinvorland umgesetzt: Hier wurde am 24. Oktober der Spatenstich für den Bau der neuen Trinkwasserversorgung Lustenaus gefeiert. Die Mess- und Steuertechnik für die Trinkwasserversorgung wurde um 523.064,34 Euro an den Bestbieter, die Firma Stebatec Züllig AG aus Rheineck (CH), vergeben.
Anfragebeantwortung zur fünften Volksschule
Außerdem antwortete der Bürgermeister auf eine Anfrage der Grünen zur künftigen, fünften Volksschule. Der Start der zukunftsträchtigen Erweiterung des Bildungsangebotes in Lustenau soll im Herbst 2026 nach dem Umzug der Volksschule Rotkreuz in den Campus erfolgen. Die dann frei gewordene Ausweichschule am Schlatt soll zunächst als Expositur mit mindestens zwei ersten Klassen neu bezogen werden. In den folgenden zwei bis drei Jahren soll hier auf bis zu acht Klassen aufgestockt werden und die beiden Volksschulen Kirchdorf und Rotkreuz entlasten. Die Expositur Post Kirchdorf soll in diesem Zug natürlich „schrumpfen“, weil dort weniger Erstklässler aufgenommen werden. Derzeit wird das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs für den Neubau der fünften Volksschule von 2023 auf Einsparungsmöglichkeiten überprüft. Mittelfristig will man dann finanzielle Mittel für Konzeption und Planung des Neubaus im Mühlefeld, dann als Lustenaus fünfte Volkschule, bereitstellen, so der Bürgermeister.
Die Gemeindevertretungssitzung wurde via Livestream übertragen und kann auf lustenau.at/gemeindevertretung nachgesehen werden.