News Gesangverein Konkordia: Chor mit neuer Leitung 9. Mai 2016

Konstanze Hofer

Der Lustenauer Gesangverein, den es seit 159 Jahren gibt, darf sich jetzt nicht nur „ältester singender Verein Lustenaus“ nennen, sondern punktet auch noch mit der jüngsten Chorleiterin.

Mit einem Chor ist es manchmal wie mit einem Fußballverein. Ein neuer Chorleiter oder Trainer bringt neuen Schwung, gute Ideen und viel Enthusiasmus mit. Doch auf einmal kann es passieren, dass es irgendwie nicht mehr passt und es läuft mit der Zeit auf einen Wechsel hinaus. Die Vereinsleitung der Konkordia möchte den Verdienst der vorherigen Chorleiterin keineswegs schmälern, im Gegenteil, sie hat den altehrwürdigen Gesangverein in ein neues Zeitalter geführt und viele alte Muster wurden abgelegt. Trotzdem wurde der Wunsch nach einer Änderung laut und nun sind die „Konkordianer“ froh, in der jungen Lustenauer Musikerin Konstanze Hofer eine ambitionierte neue „Trainerin“ gefunden zu haben.

Die VN-Heimat führte mit der Chorleiterin Konstanze Hofer und dem Vorstand des GV Konkordia, Alfred Köberle, folgendes Interview:

Wie sind Sie auf Konstanze als Chorleiterin gekommen?

Köberle: Ein Chormitglied hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es in der Hofer-Family eventuell jemanden gibt, der (die) interessiert wäre. Im letzten Sommer haben wir dann mit Konstanze das Gespräch aufgenommen.

Sie sind Musikerin und Komponistin. War es Ihr Wunsch, einen Chor zu übernehmen?

Hofer: Die Idee, nebenbei einen Chor zu übernehmen war schon vorhanden, der Wunsch war aber noch nicht da. Als man an mich herantrat, hat es mich gereizt, da es sich um einen Chor handelt, bei dem die Aufgaben recht klar und überschaubar sind.

Was hat sich unter der neuen Chorleitung geändert?

Köberle: Es ist frischer Schwung, Ehrgeiz und Engagement da, obwohl der Chor nicht mehr der Jüngste ist. Konstanze hat gleich Kontakt zu den Sängern gefunden und umgekehrt. Der Probenbesuch ist sehr gut und die Freude am Singen steht wieder im Vordergrund.

Welche Chorliteratur bevorzugen Sie:

Hofer: Ich komme ja aus dem klassischen Bereich, aber mir gefällt sowohl Unterhaltung als auch Klassisches. Für den Chor ist das Singen Freizeitgestaltung und daher sollte von allem etwas und von nichts zu viel dabei sein und es sollte zwischen allem ein Zusammenhang bestehen.

Wie entwickelt sich die Arbeit mit dem Chor?

Hofer: Der Chor hat schon viel gelernt – meiner Meinung nach braucht es die „Übertreibung“, damit die Phrasen beim Publikum ankommen. Mich freut es, dass seit meinem Start schon fünf neue Mitglieder dazu gekommen sind, es sind jetzt knapp über 40.

Köberle: Mir gefallen als Chorsänger vor allem die Abwechslung und das Hinführen zu eher unbekanntem Liedgut, bei dessen Annäherung man auf einmal entdeckt: „He, das ist ja toll!“ Mir gefällt auch, dass Konstanze die Mischung zwischen Strenge und Leichtigkeit, Fordern und Fördern findet.

Wie lassen sich Studium, Mitwirkung in verschiedenen Musikvereinen und die Leitung eines Chors terminlich unter einen Hut bringen?

Hofer: Das Studium an der Hogeschool voor de Kunsten in Rotterdam habe ich inzwischen abgeschlossen. Davor musste ich alle zwei bis drei Wochen pendeln. Das Proben nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch, viel Arbeit macht die Vorbereitung.

Das Motto des heurigen Frühjahrskonzerts lautet „Memories“. Wird dazu schon etwas verraten?

Köberle: Es handelt sich, bis auf eines, um lauter neu einstudierte Lieder und die Chorbegleitung sind sozusagen „Hofer-Festspiele“. (Anm.: U. a. spielen die Schwestern der Chorleiterin, Susanna Hofer – Kontrabass und Clara Hofer – Klarinette – mit).

Sehen Sie die Zukunft des Chors gesichert?

Köberle: Davon bin ich überzeugt – der Chor wird sich weiter entwickeln und weiter wachsen – ich mach mir keine Sorgen.

Gibt es schon Zukunftspläne?

Hofer: Da der Verein im nächsten Jahr sein 160-Jahre Jubiläum feiert, sind größere Aktivitäten geplant.

Vielen Dank für das Gespräch!

Chorleiterin Konstanze Hofer – ein früh erkanntes Talent

Schon mit vier Jahren nahm Konstanze Hofer ersten Musikunterricht. Ab 2006 war sie Orgelschülerin bei Prof. Helmut Binder und errang 2007 den Kompositionspreis des Österreichischen Komponistenbundes. 2009 begann Hofer ihr Bachelorstudium Instrumentalpädagogik in Innsbruck und Gesangspädagogik am Mozarteum Salzburg. Unterrichtet wurde sie im Hauptfach Orgel bei Prof. Reinhard Jaud und für Oboe bei Konrad Zeller.

2013 schloss sie das Studium mit Auszeichnung ab. Beim zusätzlichen Konzertfachstudium in Orgel am Tiroler Landeskonservatorium erhielt sie ein künstlerisches Diplom mit Auszeichnung. Ab September 2013 studierte sie an der Hogeschool voor de Kunsten – Codarts in Rotterdam und schloss im Februar 2016 mit dem Master of Music ab.

Konstanze Hofer ist Mitglied des Musikvereins Lustenau und des Jugendsymphonieorchesters Dornbirn als Oboistin. Außerdem ist sie als Organistin tätig, hauptsächlich in der Pfarrkirche St. Peter & Paul.

Gesangverein Konkordia präsentiert sich mit neuem Schwung

MEMORIES
Samstag, 21. Mai 2016, 20:00 Uhr im Reichshofsaal

Mitwirkende: GV Konkordia, Fourarlberg-Brass-Quartett, Danaila Deleva-Klavier, Susanna Hofer- Kontrabass und Clara Hofer- Klarinette
Kartenvorverkauf: Susanne Ober, T +43 676 6706819, E susanne.ober@yachtelektronik.at und bei allen Vereinsmitgliedern.