News Historischer Radrundweg: Station 11 30. August 2016

Wiesenrainbrücke Richtung Schweiz

Neue Widnauer Brücke – Bedeutendstes Bauwerk aus der Hauptphase der Rheinregulierung in Lustenau

Der „Historische Radrundweg“ verortet an 17 Stationen verschiedene Aspekte der Geschichte Lustenaus. Im Rahmen dieser Serie präsentiert das Gemeindeblatt die einzelnen Stationen.

Am 25. Mai 1914 wurde die „neue“ Widnauer Brücke eröffnet, deren Stahlkonstruktion heute noch existiert. Der Bau einer neuen Brücke war aufgrund der Arbeiten im Zuge der Internationalen Rheinregulierung notwendig geworden. Die beiden Anrainergemeinden rechts und links des Rheins mussten lediglich für den Bau der Zufahrtsrampen aufkommen.

Die heute unter Denkmalschutz stehende, in Lustenau oft auch als „Wiesenrainbrücke“ bezeichnete „Zollbrücke Widnau – Lustenau“ ersetzte eine 1912 abgebrochene, etwas weiter südlich gelegene Holzbrücke.

Grenze am Wiesenrain nun öffentlich

Der Grenzübergang Wiesenrain wurde nun auch für den öffentlichen Personenverkehr geöffnet. Bis dahin war bei der oben erwähnten alten Widnauer Brücke nur Schweizer Bauern der Grenzübertritt erlaubt, um die sogenannten „Schweizer Rieder“ zu bewirtschaften. Während des Zweiten Weltkrieges blieb die Widnauer Brücke wie die Schmitter Brücke und die Unterfahrbrücke für die Bewirtschaftung der „Schweizer Rieder“ geöffnet.

Verschärfte Übertrittsbedingungen

Widnauer Brücke im Jahr 1929 Unteransicht der Brücke im Jahr 1929. (Historisches Archiv Lustenau, Foto Karl Schmalzigaug)

Im Unterschied zu den anderen Lustenauer Grenzübergängen verschärften sich hier jedoch im Frühjahr 1943 die Übertrittsbedingungen. Militärpflichtige Personen aus der Schweiz wurden nicht mehr über die Grenze gelassen. Die Schweizer Bauern durften sich außerdem nicht mehr per Fahrrad in ihre Rieder begeben.

Diese verstärkten Strafmaßnahmen sollen von den deutschen Behörden deshalb verhängt worden sein, „weil in den Wirtschaften von Widnau gegen das Dritte Reich gehetzt werde“.

Historischer Radrundweg Lustenau

Der Faltplan zum Radrundweg ist kostenlos in der Kulturabteilung der Marktgemeinde Lustenau und im Historischen Archiv erhältlich. Die auf den Aufstellern präsentierten 17 Schautafeln spannen einen Bogen von den Anfängen der Besiedelung bis ins 20. Jahrhundert. Start- bzw. Endpunkt der Fahrradtour sind die Stationen beim Rathaus und bei der Kirche St. Peter und Paul.