News Jubiläum 25 Jahre Festungsmuseum Heldsberg 6. März 2018

Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde von 1939 bis 1941 in den Bergrücken Heldsberg bei St. Margrethen eine Artillerie-Festungsanlage für 200 Mann Besatzung gebaut, ergänzt mit 400 Mann für die Außenverteidigung, die in 21 Außenbunkern vom Appenzeller Vorderland bis zum Rhein stationiert waren. Der Auftrag lautete, die Grenze vom östlichen Teil des Bodensees bis nach Montlingen hinauf zu sichern. Mit dem Ende des Kalten Krieges hob die Armee 1990 die Geheimhaltung der Anlage auf.

Festung Heldsberg Haupteingang Haupteingang zur Artilleriefestung Heldsberg. Der Bunkereingang erhielt zur besseren Tarnung um 1960 einen orangefarbenen Tarnaufbau, ausgestattet mit Büros für die Festungswache, welche die Anlage während der Truppenabwesenheit betreute.

1983 beschloss der Bundesrat, die Landesgrenze mit wirkungsstarken 12 cm Festungsminenwerfern zu schützen, eingebaut in Bunkern mit je 25 Mann Besatzung. Der Beschluss hatte 1991 zur Folge, das Artilleriewerk nach über 50 Jahren auszumustern, die Einrichtung zu verschrotten und die Eingänge zuzumauern.

Der Ausbau zum Museum

Durch die Initiative von einstigen Armeeangehörigen, die ihre Diensttage in der Anlage geleistet hatten, wurde verhindert, die Anlage für immer zu schließen. Nach der Gründung eines Vereins übernahm dieser von der Standortgemeinde St. Margrethen die ehemalige Festung mit dem Auftrag, das Werk als Museum umzubauen, zu unterhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ab 1993, also seit 25 Jahren, durften freiwillige Heldsbergmitarbeiter über 230.000 Besucher – auch aus Vorarlberg und Süddeutschland – durch die einst geheim gehaltene weitläufige Festung führen. Im Jubiläumsjahr 2018 lädt das Heldsbergteam die Besucher an 16 Samstagen zu Thementagen ein, bei denen Spezialaspekte der Festung erklärt werden. Näheres ist ersichtlich auf der Homepage www.festung.ch. Gruppenbesuche sind das ganze Jahr nach Anmeldung unter +41 71 733 40 31 oder info@festung.ch möglich.

Spannende Sonderausstellungen

Der Verein bemüht sich seit der Eröffnung des Museums mit Sonderausstellungen die Attraktivität der militär-historischen Anlage aufrechtzuerhalten. Seit Anfang April ist u.a. die Ausstellung „Schweizer in der Französischen Fremdenlegion“ mit interessanten Objekten zu sehen. In den Reihen der 1831 gegründeten Légion Etrangère dienten im Lauf der Zeit etwa 50.000 Schweizer. Noch Mitte der 1950er-Jahre, auf dem Höhepunkt des Indochina- und zu Beginn des Algerienkrieges, waren es nur noch 2.000 Mann. Hinter dem Eintritt in die verrufene damalige Kolonialtruppe stand vielfach Problemflucht. Die nicht selten unter einem Pseudonym abtauchenden Bewerber erwartete eine knüppelharte Ausbildung, brutale Disziplinarstrafen und schonungsloses Verheizen im Kampf gegen die Rebellen der Freiheitsbewegungen. Die Heimkehrer hatten sich vor einem Divisionsgericht zu verantworten. Bei einem heutigen Legionsbestand von knapp 8.000 Mann ist die Präsenz der Schweizer nur noch im Promillebereich gegeben.

Jubiläum 25 Jahre Festungsmuseum Heldsberg

Obere Heldsbergstraße 5
CH-9430 St. Margrethen

Öffnungszeiten: 31. März bis 27. Oktober
jeweils samstags von 11.00 bis 17.00 Uhr
Thementage: 16 Samstage mit Spezialführungen

Infos: www.festung.ch
Anmeldung für Gruppenführungen unter +41 71 733 40 31 oder info@festung.ch