News Laichfischfang am Rheindorfer Kanal 4. Dezember 2019

Laichfischen (1)

Auf Laichfischfang gingen Zuständige des Landesfischereizentrums sowie Mitglieder des Fischereivereins Bregenzerwald kürzlich im Rheindorfer Kanal in Lustenau. Der Laich wird dann für einen neuen Besatz zur Verfügung gestellt.

Trotz widriger Umstände durch die harte Verbauung und kaum geeignetem Laichsubstrat beherbergt der Rheindorfer Kanal einen selbst erhaltenden Bachforellenbestand. Aufgrund eines Hinweises durch die Bewirtschafter wurde ein Laichfischfang durchgeführt: Es wurden einige laichreife Tiere entnommen, abgestreift und wieder zurückgesetzt. Die gewonnenen Eier werden im Landesfischereizentrum erbrütet, die Larven angefüttert, vorgestreckt und anschließend den Bewirtschaftern als sogenannte „Vorsömmerlinge“ mit 4-6 cm für den Besatz zur Verfügung gestellt.

Wildfischnachkommen zum Schutz des Bestandes

Laichfischen Nikolaus Schotzko vom Landesfischereizentrum mit einer laichreifen Bachforelle.

„Diese Lohnaufzucht bieten wir im Rahmen der heimischen Bewirtschaftung an, da Untersuchungen in den letzten Jahren klar gezeigt haben, dass die Nachkommen von Wildfischen aus dem jeweiligen Einzugsgebiet einerseits die genetische Identität und Vielfalt nicht beeinträchtigen und andererseits wesentlich besser an die Gewässer angepasst sind, als Fische, die sich über mehrere Generationen bereits in der Zucht befinden“, informiert Nikolaus Schotzko von der Abteilung Fischerei und Gewässerökologie des Landes Vorarlberg. Um den Bestand in Gewässern im Einzugsgebiet zu schützen werden die Nachkommen dieser Fische gezielt als Besatz wieder eingebracht.

Aufwertung des Rheindorfer Kanals möglich

Der Rheindorfer Kanal könnte durch Strukturierungsmaßnahmen, Bepflanzungen und das Einbringen von geeignetem Laichsubstrat ökologisch erheblich aufgewertet und so zum Hot-Spot werden. Es könnte als Laichgewässer und Kinderstube für heimische Bachforellen und möglicherweise auch die vom Aussterben bedrohten Nasen des Rheintales fungieren. „Der befischte Gewässerabschnitt hat unserer Einschätzung nach aufgrund der besonderen Wasserqualität, im Sommer kühles und im Winter warmes Grundwasser, großes ökologisches Potenzial“, so Schotzko abschließend.